Eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten
Die Trasse ist „zweispurig", was bedeutet, dass wir am Ziel angekommen, wieder umkehren und denselben Weg wieder zurückgehen. Außerdem hat sie zwei Ausgangspunkte und natürlich auch zwei Endstationen. Der eine ist in Podgrad , der andere in Janče . Die Beschreibung der Wandertour verläuft von Podgrad, da wir annehmen, dass wir zum Ausgangspunkt anreisen und danach den Weg zu Fuß bis zum Ziel beschreiten. Jedoch gibt es in Podgrad keinen Überfluss an Parkplätzen, deshalb wäre es vielleicht am besten, das Auto vor dem Gasthaus Pri Peclju stehen zu lassen . Bis zum Ausgangspunkt der Blaubeerentour sind es von dort aus nicht einmal 300 m. Oder wir versuchen unser Glück auch in Podgrad, hinter dem Kulturhaus oder der Fabrik Arbo, wo zwei kleinere Parkplätze stehen. Jedoch werden wir nicht viel profitieren, weil es auch von da aus 300 bis 450 m bis zum Ausgangspunkt sind. Ungeachtet dessen, wie wir die erste Hürde (das Parken) gemeistert haben, fängt unsere Tour an der Kreuzung in der Nähe der Firma Coston d.o.o., die Kunststein produziert, an. Podgrad ist dank diesen Betriebs sehr bekannt. Der Ortsname bedarf keine Erläuterung, da auf Anhieb klar ist, wie es zu seiner Entstehung kam. Interessant ist aber, dass dieser Ort früher nie Podgrad genannt wurde. Immer wurde er mit Bezug auf eine der beiden höhergelegenen Burgen erwähnt. Heute ist das natürlich anders. Neben des Ortes – Podgrad – trägt auch die Hauptstraße den Namen Podgrajska cesta. Sie wird uns heute als Ausgangspunkt für unsere Blaubeerentour dienen. Wir suchen das rautenförmige Wegschild auf, dass mit seinem violetten Hintergrund symbolisch den Weg der süßen Waldbeeren ankündigt. Wir begeben uns bergauf. Anfangs noch eine Asphalt-, später eine breite Schotterstraße führt uns an den letzten Häusern der Siedlung vorbei, über eine Wiese in Richtung Wald, wo unser Weg steil nach links in den Wald abbiegt. Ein flacherer Weg führt um den Wald herum. Bald kommen beide Pfade wieder zusammen.
Landtourismus
So nähern wir uns langsam dem Ferienhof Pri Lazarju . Hier arbeiten fleißige und freundliche Leute auf einem schön eingerichteten Bauernhof. Gäste empfangen sie im Haus, größere Gruppen bedienen sie im Heustall. Auch für Kinder ist gesorgt: für sie wurde ein kleiner Zoo mit Haustieren eingerichtet, daneben steht noch ein ziemlich großer Spielplatz. Nicht zuletzt befindet sich neben dem Haus ein altmodischer Bauerngarten – im Dialekt »garteljc« genannt . Das ist ein wundervolles Andenken an vergangene Zeiten, als so einen Garten jeder Hof besaß. Im Haus befindet sich – verwunderlicherweise – ein größerer, gut ausgestatteter Konferenzsaal. Zudem werden schön eingerichtete Zimmer zur Übernachtung angeboten. Am Haus hängt eine große Tafel mit der Beschreibung der Blaubeerentour. Wir sehen uns ihren Verlauf an und begeben uns auf den Feldweg und durch einen kleinen Obstgarten in Richtung Wald. Nicht weit vom Hof entfernt, am Waldrand, bietet sich uns eine wunderbare Aussicht auf die Ebene Ljubljansko polje .
Durch Wälder und Wiesen
Jetzt wandern wir auf dem Gratweg mit Rastplätzen in Richtung Murjevka. Das ist ein ausgedehnter Bergkamm, der mit dem 569 m hohen Gipfel Grmadnik endet. Der Weg führt unmittelbar unter den Gipfel. Trotzdem können wir kaum die Aussicht bewundern, da wir vorwiegend durch den Wald laufen. Hin und wieder tut sich die Aussicht auf das östliche bzw. westliche Gebirge auf , . Der Wald endet beim Hof Tomaž. Wir gehen über Wiesen und extensive Obstgärten mit alten, prächtigen Obstbäumen . Bei der Markierung biegen wir nach links ab (gekennzeichnet) und steigen zum Weiler ab, der noch zu Vnajnarje gehört. Nach einem nicht zu steilen Aufstieg kommen wir in die Nähe des Bauernhofes Vrhovec. An der Straße angelangt, biegen wir nach rechts ab und setzen unseren Weg auf ihr fort. Wir bewundern die Landschaft, die zu jeder Jahreszeit wunderschön ist, vor allem aber im Herbst, wenn sie in reichen Gelb-, Braun- und Rottönen erstrahlt . Rechts über unsere Schulter, können wir in der Ferne Ljubljana sehen . Wir befinden uns tief im Bergland Janško hribovje, jedoch reicht der Blick erstaunlich weit. In idyllischer Natur, wo einande Weiden und Wälder abwechseln, können wir unsere alltäglichen Sorgen fast vergessen. Beim Wald angelangt, verweist uns der Wegweiser links auf einen Feldweg. Über eine Abkürzung kommen wir auf den Grat beim Hof Balant und umgehen somit die Siedlung Vnajnarje. Der Ausblick auf die Landschaft ist ungestört. Jetzt können wir die wunderschönen Steiner Alpen im Norden und die Region Dolenjska in Süden bewundern. Bis zum Bauernhof Balant führt eine Asphaltstraße, danach müssen wir aber achtsam sein, denn wir biegen nach links in den Wald ab. Es folgt ein ziemlich steiler Aufstieg, da wir uns auf 717 Meter über den Meeresspiegel begeben. So hoch ist nämlich der Berg Zavrh. Von dort steigen wir wieder zur Asphaltstraße ab, die wir in der Nähe der Dorfgrundschule bei Gabrje erreichen. Unser Weg führt uns an der Schule vorbei und auf der Asphaltstraße weiter. Trotz des guten Untergrunds spüren wir die Steigung und an der doppelten Kurve sehnen wir uns nach dem Gipfel. Bei der Kapelle stellen wir fest, dass wir den schwierigsten Anstieg schon hinter uns haben, da der Rest nicht mehr so steil ist. Unsere Mühe wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt . Von hieraus sehen wir den Sendemast auf dem Berg Janški hrib, was ein Zeichen dafür ist, dass wir vom Ziel nicht mehr weit entfernt sind.
Jančje selo
Am einfachsten ist es, wenn wir von der Kapelle aus der Straße folgen. Diese führt uns zur Siedlung Janče, wo wir an der ersten Kreuzung nach links in Richtung der Berghütte abbiegen . Natürlich können wir unsere Tour auch einfach über die Wiese abkürzen und zur vielbesuchten Berghütte gelangen. Hier können wir ein wenig verschnaufen, etwas essen (oder trinken), die interessante Umgebung bestaunen und den Ausblick genießen , . Janče ist eine der seltenen Siedlungen im Umkreis von Ljubljana, die einen so schönen Ausblick bietet. Alles andere sind lediglich Berggipfel. Ohnehin ist das Bergland Janško hribovje dafür bekannt, dass es erst ab 600 Meter über dem Meeresspiegel besiedelt ist. Die Täler sind grundsätzlich unbewohnt, mit Ausnahme des Tals Besniška dolina und selbst dieses Tal wurde erst nach umfangreichen Entwässerungen besiedelt. Vorher wurde das Tal oft überschwemmt und war somit nicht zum Wohnen geeignet.
Und wie kommen zurück?
Am besten ist es, wenn wir den selben Weg zurückgehen . Die Strecke ist sehr gut markiert und nicht zu schwierig, deshalb können wir uns fast unmöglich verirren. Wenn wir uns aber auf ein anspruchsvolleres Terrain begeben möchten, empfiehlt es sich, den Rückweg durch Laze-Janče einzuschlagen. Dieser führt uns (auf gut markierter Trasse) ins Tal Gostince, von wo wir über die Hauptstraße nach Podgrad wandern. Vom Tal Gostince bis Podgrad sind es rund 2,7 km.
Das interessante und abwechslungsreiche Bergland Janško hribovje mit seinen wunderschönen Aussichtspunkten auf das Becken von Ljubljana, die Julischen und Steiner Alpen hinterlassen bei uns einen bleibenden Eindruck. Falls wir hier zur richtigen Jahreszeit unterwegs sind, können wir auf dem Heimweg jede Menge Waldfrüchte, Blaubeeren oder Kastanien, mit ein bisschen Glück sogar Pilze, finden.