Der Trimmsport ist eine beliebte, doch in letzter Zeit etwas vergessene Sportart, die in der größten Turnhalle überhaupt betrieben wird – in der Natur. Eigentlich ist es etwas verwunderlich, dass es bei der immer größeren Beliebtheit des Laufens und der anwachsenden Zahl von Freizeitsportlern nicht zu einer größeren Verwendung der Trimmpfade und zur Renovierung der bestehenden und Errichtung von neuen gekommen ist. Man hört insbesondere bezüglich der ehemaligen Trimmpfade, dass das Hauptproblem die Besitzer der Grundstücke beziehungsweise des Waldes sind, die das Instandhalten von dem, was einst existierte und funktionierte, behindern. Vielleicht wird aber auch der Wettbewerb und der Ehrgeiz beim Freizeitsport immer größer, ganz im Einklang mit der schnellen und wilden Zeit, die an uns vorbei düst.
Die Trimmpfade hatten ihre Blütezeit in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als sich in Slowenien die Idee des Sporttreibens in der Natur verbreitete. Zur Bewusstseinsbildung über die Wichtigkeit von Sport und zur Beliebtheit von Trimmpfaden trugen zusätzlich auch die täglichen Radioshows mit Morgensport mit dem Turner Tomaž, die von Stane Urek moderiert wurden, und vor allem die TV-Show von Mito Trefalt über den Trimmsport bei.
Auf einem Trimmpfad wird gelaufen, gehüpft, geklettert, Gewichte gehoben, Beweglichkeits- und Geschicklichkeitsübungen ausgeführt und die Balancefähigkeit verbessert. Alle angeführten Übungen festigen die Kondition und stärken und erhalten die psychophysischen und motorischen Fähigkeiten. Der Trimmpfad ist dazu geeignet, Durchhaltevermögen und Kraft aufzubauen, zudem können Dehnungsübungen ausgeführt werden – insgesamt also eine ideale Kombination für gesunde Bewegung in der Natur.
In Ljubljana hielt nur ein Trimmpfad dem Zahn der Zeit und den neuen Eigentumsverhältnissen stand. Für die Instandhaltung des Pfades wird vom Turnverband Zadvor vorbildlich gesorgt. Der Trimmpfad Zadvor verläuft von der Blockhütte Zadvor in Žabja vas über den Hang des Berges Zadvorški hrib, der den südlichsten Zweig des Berges Golovec darstellt, über Podmolnik zwischen Orle und Zadvor. Der Pfad wurde 1975 errichtet, ist 3,3 km lang und beinhaltet 20 Übungsstationen mit unterschiedlichen Übungsutensilien und Informationstafeln. Unser Weg verläuft anfangs entlang des Trimmpfades, sodass wir auch einige der vorgeschlagenen Übungen ausführen können.
Der Ausgangspunkt der Tour ist die Blockhütte Zadvor , die im Wald unmittelbar an der Straße Zadvor-Podmolnik in Žabja vas steht. Der Parkplatz neben der Hütte ist zwar nur für Gäste gedacht, aber am Ende der Wanderung werden ohnehin auch Sie sich darin stärken. Sie können das Parkplatz-Problem auch so lösen, dass Sie einfach mit einem ökologisch unbedenklichen Fahrzeug zum Ausgangspunkt kommen – dem Fahrrad.
In den Wald auf den Trimmpfad
Unser Weg beginnt bei der Informationstafel zum Trimmpfad , , wo wir rechts in den Wald einbiegen. Nachdem wir einen kleinen Bach überqueren , macht der Pfad eine Linkskurve bergauf, verläuft bis zum Kamm hinauf und dann an diesem entlang weiter. Die ganze Zeit begleiten uns grün-weiße Markierungen des Pfades und Übungstationen . Das Terrain ist angenehm flach , gar nicht anstrengend, und im Herbst locken uns zahlreiche Pilze und Kastanien tiefer in den Wald hinein. Hinter den Übungsstationen 13 und 14 geht der Pfad links und zurück, doch wir nehmen den ausgetretenen Weg über den Kamm. Links unter dem Kamm kommen wir zu der Stelle, wo am Anfang des Zweiten Weltkrieges die Truppe Molniška četa gegründet wurde, die erste Partisanen-Truppe in Slowenien, die aus freidenkerischen Bewohnern von Zadvor und Sostro bestand, die bereits vor dem Krieg aktive Mitglieder des Vereins Svoboda (Freiheit) waren.
Der Weg verläuft sogar etwas bergab und bei der Kreuzung , wo von den zwei breiten Wegen einer nach links und einer nach rechts führt und ein schmaler geradeaus, nehmen wir den rechten (der linke führt nach Orle).
Zwischen Orle und Urh
Bei dem Weg handelt es sich um eine Art Wald-Fahrweg und nach heftigem Regen kann das Gehen wegen dem Schlamm hier etwas schwierig sein. Er verläuft die ganze Zeit auf etwa der selben Höhe, über einigen kleineren Bergschluchten unter uns. Von links schließt sich ein Weg aus Orle an und wenn wir etwas weiter vorne die Geräusche von der Autobahn nördlich von Malence hören, gehen wir auf dem Plateau rechts in Richtung des Berges Dobrunjski hrib. Die Berge Dobrunjski und Zadobrovški hrib sind die östlichen Zweige des Berges Golovec, der einst nicht mit Wald bedeckt, sondern noch im 19. Jh. vollkommen kahl war. Er war nur mit Gras bedeckt – daher auch der Name Golovec (slow. gol – dt. kahl). Ende des 19. Jh. begann man den Berg systematisch zu bewalden und nach etwa 100 Jahren kann niemand glauben, dass der Wald auf dem Golovec vom Menschen angelegt wurde und nicht seit jeher existiert.
Der Weg geht graduell bergab, auch an einigen Abschnitten, wo man lieber rechte Umwege nimmt, da der Hauptweg bei Regenwetter durchnässt, schlammig und glatt sein kann. Wenn der Weg wieder flach wird, folgt noch ein kleiner Spaziergang zum Ende des Waldes und schon sind wir auf Sv. Urh.
Sv. Urh
Sv. Urh ist ein Ort trauriger Erinnerungen, denn im Zweiten Weltkrieg war er Schauplatz eines tragischen Brudermordes. Mit der Zeit verblassen auch die schrecklichsten Erinnerungen, doch das gesamte Erinnerungsgebiet hier lässt uns deutlich wissen: Nie wieder!
Direkt am Denkmal biegen wir rechts auf einen Sandweg am Rande des Erinnerungsgebietes ab und gehen entlang des Waldrandes unterhalb der Kirche zum Parkplatz und der Asphaltstraße. Auf der Straße biegen wir rechts bergab ab und bei der ersten Abzweigung wieder gleich rechts auf einen Schotterweg im Tal Konjščica.
Konjščica
Konjščica ist ein wunderschönes und behagliches Tal zwischen den Bergen Zadvor und Dobrunjski hrib, mit einem außerordentlichen Ausblick, der eine schöne Abwechslung zu den Wäldern bietet, wo es nicht viele Aussichtspunkte gibt. Das Tal ist ein unentdeckter, ruhiger und schöner Zufluchtsort am Stadtrand. Sportbegeisterte aus dem Sportverein Zadvor organisieren jedes Jahr den Lauf Molniški tek durch das Tal Konjščica, die in diese unversehrte Perle des östlichen-Ljubljanas Jung und Alt lockt.
Der Schotterweg verläuft am Rand des Tals und am Fuße des Berges Dobrunjski hrib. Kurz vor dem Ende des Tals biegen wir bei der Hecke links ab und überqueren das Tal auf einem Fahrweg über die Wiese. Auf der anderen Talseite, also am Fuße des Berges Zadvorski hrib, biegen wir links in den Wald ab und gehen entlang des Weges am Waldrand am Talrand. Der Weg verläuft um einen Berg und verwandelt sich bald in einen Fahrweg beziehungsweise eine Zufahrtsstraße zu den Häusern im Dorf Žabja vas. Bei der Hauptstraße gehen wir rechts – Achtung, die Straße hat keinen Bürgersteig! Zwei Straßen weiter kommen wir zu unserem Ausgangspunkt – der Blockhütte Zadvor. Kurz vor der Blockhütte sehen wir auf unserer Rechten noch das hohe Denkmal für die Einheimischen, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, und für die gefallenen Kämpfer des slowenischen nationalen Befreiungskampfes .