DER MEISTER PLEČNIK
Länge
17,6
Länge 17,6 km
Benötigte Zeit
02:00
Benötigte Zeit 02:00
Največja strmina vzpona[%]
6
Max. Steigung: 6 %
Max. Gefälle: 3 %
Max. durchschnittliche Steigung: 1 %
Länge der Steigungen über 5%: 0,10 km
Niedrigster Punkt der Strecke: 302 m
Höchster Punkt der Strecke: 289 m
Höhenunterschied: 67 m
Poraba kalorij
4070
Energieverbrauch für Männer: 4070 kJ (972 kcal)
Energieverbrauch für Frauen: 3316 kJ (792 kcal)
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Weniger anspruchsvoll
Qualität der Wanderwege
Qualität der Wanderwege: Asphalt
Fahrradtyp: Citybike
Kurze Beschreibung

Der Weg verläuft meistens auf Straßen des engeren und weiteren Stadtzentrums. Er ist kurz, aber abwechslungsreich mit vielen Sehenswürdigkeiten, deswegen sollte man sich ein bisschen mehr Zeit nehmen. Er ist perfekt für einen Sonntagmorgen und endet mit einemtraditionellen Mittagessen in einem der Gasthäuser im Zentrum der Stadt.

Verlauf

Prešernov trg – Arkade – Peglezen – zapornica na Ljubljanici – Žale – Bežigrajski stadion – Navje – Baragovo semenišče – Šišenska cerkev – Zavarovalnica Triglav – Gimnazija J. Plečnika – NUK – Križanke – Mirje – Trnovski most – Plečnikova hiša – Čevljarski most – Prešernov trg

Sonne auf dem Platz
Der Prešerenplatz ist schon traditionell ein beliebter Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung. Schließlich auch für uns. Und das Pflaster in der Form einer Sonne in der Mitte sorgt für eine gute Stimmung und füllt uns mit Energie. Los geht's!
Wir fahren nur über Tromostovje (die Drei Brücken) und sofort nach links auf den Lebensmittelmarkt. Der zentrale Teil der Märkte auf dem rechten Ufer der Ljubljanica wurde in den Jahren 1940-1944 nach den Plänen von Plečnik gebaut. Die Flussseite des Grundstücks nutzte Plečnik aus, um bedeckte, zweistöckige Märkte zu bauen und errichtete dabei im unteren Stock auch eine Promenade entlang des Wassers. Die Marktanlage gibt von der Wasserseite einen massiven Eindruck, der noch zusätzlich von den halbkreisförmigen Fassaden-Stegen über dem Flussspiegel hervorgehoben wird. Plečnik wollte die Mächtigkeit der einstigen Stadtmauer darstellen, die auf dieser Stelle stand und die Stege sollten Wehrtürme darstellen. In der Mitte der Reihe ließ Plečnik Platz für den Bau der Brücke Mesarski most (die Metzgerbrücke), die den Markt mit dem Petkovšek Kai auf der anderen Seite des Flusses verbinden sollte. Er erarbeitete auch Pläne für die Brücke, jedoch wurde sie nie gebaut. Die Lücke in der Reihe war bis zum Jahr 2010 sichtbar, als die Brücke endlich gebaut wurde. Plečnik plante eine bedeckte Brücke mit Läden auf ihr - es wurde eine offene Brücke gebaut, teilweise sogar aus Glas, mit Statuen auf ihr . Das Geländer ist aus einem dicken Edelstahl-Draht gebaut, das zwischen den aufrechten Trägern gespannt und perfekt dafür geeignet ist, auf ihm etwas anzubinden oder anzuketten. Und wirklich, gleich nach der Eröffnung erschienen auf dem Geländer Vorhängeschlösser . Man sagt nämlich, die Brücke habe magische Kräfte. Sie sollte angeblich bei Liebeskummer helfen. Wer sich ewige Liebe wünscht, der soll an das Geländer ein Vorhängeschloss anschließen. Die Wunderbrücke wird dafür sorgen, dass Sie mit der geliebten Person so lange zusammen sein werden, bis das Schloss an das Geländer angeschlossen bleibt. Nun, der Name „die Metzgerbrücke" weist nicht auf eine solche Macht hin und auch Plečnik plante eine solche Brücke nicht, es ist aber wahr, dass einige Menschen, besonders Touristen, die Brücke als die "Brücke der Verliebten" bezeichnen.
Gleich nach dem die Märkte gebaut wurden, kursierte unter den Ratsmitgliedern diese Frage: „Wir haben einen fabelhaften Markt auf der einen Seite und die fabelhaften Drei Brücken auf der anderen Seite – und was wird dazwischen sein?". Die Antwort lautete: „Sicherlich keine Leere!". So wurde die Verkoppelung der Bogengänge und der Drei Brücken bestellt. Natürlich bei Plečnik, wo denn sonst. Der füllte den restlichen unbebauten Raum zwischen den Objekten mit einem offenen Säulengang aus und baute bei den Drei Brücken ein Objekt in Form eines kleinen antiken Tempels, in dem ein Blumengeschäft sein sollte (heute ist es ein Souvenir-Laden), wo wir auch die Besichtigung des zentralen Stadtmarkts anfangen.

Zuerst in Richtung Osten
Radfahren über den Markt geht nicht besonders gut. Wir müssen uns ein wenig zurechtfinden, falls es zu viel Gedränge gibt, was oft Samstag vormittags geschieht, können wir letztendlich vom Fahrrad absteigen und über den Markt zu Fuß gehen. Das wäre noch am besten. Sonntags ist der Markt nicht in Betrieb, deswegen können wir natürlich gleich über den Markt zur Ampelkreuzung der Straßen Kopitarjeva ulica (die durch einen Tunnel verläuft) und Poljanska cesta fahren. Wir überqueren die Straße Kopitarjeva ulica, jedoch fahren wir nicht auf der Straße Poljanska cesta weiter, sondern fahren vorsichtig links in die Straße Kapiteljska ulica. Hilfe bei der Entscheidung: wir stehen direkt vor dem nächsten Meisterwerk von Plečik, einem schmalen Haus, das wir „Peglezen" nennen, was „Bügeleisen" bedeutet. Vor dem Haus steht der typische hölzerne Fahnenmast. Wir fahren links vom Fahnenmast.

Peglezen
Dieses berühmte Gebäude, das wegen seiner schmalen Form den Namen Peglezen bekam , wurde in den Jahren 1933-1934 gebaut. Plečnik bereicherte die Fassade mit unterschiedlich geformten Fenstern und einer verglasten Veranda am vorderen Teil der zweiten Etage, jedoch ist das Haus am meisten wegen seiner sprichwörtlichen Schmalheit interessant. Vorne ist kaum genügend Platz für die Eingangstür und auch der restliche Teil ist nicht viel breiter. Die Frage ist, wo wurden die Treppen hineingequetscht?

Zum Ambrožev Platz
Die Straße Kapiteljska ulica endet bald, deswegen müssen wir nach links in die Straße Barvarska steza abbiegen. Auf ihr gelangen wir zur Straße Poljanski nasip entlang der Ljubljanica, wo wir nach rechts abbiegen. Bald stoßen wir auf eine moderne Brücke für Fußgänger, die den Namen Žitna brv hat und die ein Werk des Architekten Boris Podrecca ist. Die nächste Brücke ist am Ambrožev Platz, jedoch hat sie keinen besonderen Namen. Zumindest gab es keinen Namen, der sich durchsetzte. Es gab zwar einige Versuche, die Brücke die „Šempetrski" Brücke zu nennen – nach der Kirche des Hl. Petrus, die höher oben steht, oder die „Ambrožev" Brücke, nach dem nahegelegenen Platz, jedoch setzte sich kein Name durch. Trotzdem ist sie fest, deswegen fahren wir ohne Sorge auf ihr und sehen uns dabei auf der rechten Seite die Wehre an.

Die Wehre auf der Ljubljanica
Die ganze Gestaltung des Flusses Ljubljanica von Plečnik umfasste beide Böschungen des Flusses vom Stadtteil Špica zum Gebäude Cukrarna und zwei Brücken: Die Schusterbrücke und Tromostovje (die Drei Brücken). Die Einrichtung endete mit dem Wehr beim Gebäude Cukrarna . Es würde fünf Jahre gebaut, von 1939 bis 1944, wobei aber auch zu berücksichtigen ist, dass während des Baus Krieg war. Die Inspiration für das Design bekam Plečnik auf seinen Reisen um die Welt. Er stellte den Steg über den Fluss auf drei Türmen auf, die ägyptischen Tempeln ähneln und die auf einer Seite mit kurzen dorischen Säulen mit Behältern vonetruskischem Aussehen mit ausgemeißelten Drachenköpfen und auf der anderen Seite mit niedrigen ionischen Säulen mit stilisierten Menschenköpfen verziert sind. Von beiden Seiten sperren den Zugang mächtige Portale ab. Das gesamte Aussehen verstärkte er zusätzlich mit der Gestaltung der Parks auf dem Ambrožev- und Vrazov- Platz, die auf den zwei gegenüberliegenden Flussufern errichtet wurden. Das Wehr ist für die Erhaltung der gleichmäßigen Höhe des Wasserspiegels der Ljubljanica im Stadtzentrum bestimmt und ist noch immer in Betrieb.

Hrvatski trg (der Kroatische Platz)
Wir überqueren also die Ljubljanica auf der Brücke beim Ambrožev Platz und fahren bergab zur ersten Kreuzung, wo wir nach rechts abbiegen. Nach hundert Meter sind vor uns die Kirche des Hl. Petrus und links das nächste Werk von Plečnik, der Kroatische Platz . Plečnik gestaltete den ursprünglichen Park in den Jahren 1938-1939 zu einem Platz mit Bäumen um, der mit dem geometrisch-elliptischen Design ein einzigartiges Beispiel eines solchen offenen Raumes in Ljubljana ist. Damals versetzte er das Gefallenendenkmal des ersten Weltkrieges an den südlichen Rand.
An der Ampelkreuzung biegen wir nach links ab und fahren am Parkhaus vorbei in Richtung Norden. Rechts von uns ist das Klinikzentrum, wo wir erste Hilfe bekommen können, falls es nötig wäre. Ein wenig weiter, an der Abzweigung, fahren wir ein wenig rechts auf die Straße Šmartinska cesta, die in diesem Teil mit Granitblöcken gepflastert ist. Noch etwas weiter fahren wir an einem einst sehr bekannten Gasthaus mit einem Kastaniengarten vorbei, wo wir anhalten können, falls wir eine „andere Hilfe" brauchen, die humorvoll an eine Imbissstube erinnert, über die wir sprechen.

Hinter Bežigrad
Unser Weg wird bald zu einer Straße, auf der sehr viel Verkehr herrscht, die zwar den gleichen Namen wie vorher hat (Šmartinska cesta), jedoch ist das nicht mehr diese vergessene und ein wenig vernachlässigte Straße, wo wir uns schon ein wenig wie Zuhause fühlten. Dies ist die gefährlichste Strecke auf der ganzen Trasse, was den Verkehr angeht. Zum Glück ist sie kurz. Wir fahren unter der Bahnstrecke und schon sind wir vor einer Ampelkreuzung, die wir überqueren und auf dem zweispurigen Radweg rechts hochjin Richtung der Fabrik Kolinska fahren . So fahren wir schön weiter zur Tankstelle, wo der Weg endet (zumindest in unserer Richtung) und wo wir auf die andere Seite müssen. Wenn wir zum Kreisverkehr vor dem Friedhof Žale gelangen, fahren wir nach rechts durch den Anfang der Kastanien-Allee, die nicht den Namen Pod kostanji (Unter den Kastanien) hat, wie vielleicht jemand erwarten würde, sondern „Pod hmeljniki" (Unter den Hopfen) . Diese Kastanien sind wohl nicht aus Hopfen gewachsen? Keine Sorge, sind sie nicht! Die Allee ist nach der ursprünglichen landwirtschaftlichen Kultur benannt, die dort wuchs. Das war Hopfen. Wirklich! Er wurde für die Bedürfnisse der Kozlar Brauerei kultiviert, deren Nachfolgerin heute den Namen Union hat. Wenn wir so über die vergangene Zeiten denken, gelangen wir zum zentralen Eingang von Plečnik in den Friedhof Žale .

Von Žale...
Im Gegensatz zu der damaligen Praxis der Aufbahrungshallen entwarf Plečnik für den zentralen Ljubljana-Friedhof im Jahr 1940 eine Anlage, „Žale" genannt, die aus vierzehn Totenkapellen, einem Eingangsbogen, Wirtschaftsgebäuden und Verwaltungsräumen bestand. Nach der Anlage wurde der ganze Friedhof benannt, der heute „der Friedhof Žale" genannt wird. Der Eingang in den Friedhof führt durch einen mächtigen Triumphbogen , mit einer Vielzahl von Säulen auf zwei Etagen. Gegenüber dem Eingang ist der zentrale Andachtsraum (ein Raum zum Abschiednehmen von den Toten) mit einem Baldachinschutzdach auf vier Säulen, der nach einem antiken Muster gestaltet ist. Die Anlage der Totenkapellen endet mit Tischlerwerkstätten, die mit Fresken von Slavko Pengov verziert sind. Auf dem Platz vor dem Eingang wachsen außerordentliche Exemplare der Omorika-Fichte , die bis zum Boden beastet sind, was das schon monumentale Erscheinungsbild des Objekts nur noch mehr hervorhebt.
Wir fahren an der vorher erwähnten Anlage vorbei auf der Straße Žalska ulica (auf unserer rechten Seite ist ein Parkplatz), kurz vor der Mauer des Friedhofes biegen wir nach links ab und fahren an der Kirche vorbei und über den nächsten Parkplatz zur Straße Tomačevska cesta, die wir überqueren.
Wir fahren vorsichtig auf die Straße Koželjeva ulica und noch weiter über den Kreisverkehr zur Straße Kranjčeva ulica. Auch auf dieser Straße fahren wir geradeaus. Wir halten erst vor der Ampel an der Kreuzung mit der Straße Vojkova cesta an. Auf der anderen Seite ist das Verteidigungsministerium. Sofort stellen wir fest, dass es sich nicht um ein Werk von Plečnik handelt, deswegen treten wir auf die Pedale und sausen geradeaus am Gebäude der Wirtschaftskammer vorbei (es wird liebevoll „Esmeralda" genannt, wegen der grünen Fassade), bis zur Straße Dunajska cesta. Dort richten wir uns nach links und fahren auf dem Radweg zum Bežigrajski Stadion .

... am Stadion vorbei...
Auf unserer rechten Seite ist das Bežigrajski oder „Adlerstadion", genannt nach der damaligen katholischen Organisation „die Adler" – der Gegensatz zu den liberalen Falken. Es wurde von 1921 bis 1941 nach den Plänen von Plečnik gebaut. Bei der südlichen Mauerecke wurde eine Ziegelsäule mit markierten Himmelsrichtungen an der Spitze zur Erinnerung an den eucharistischen Kongress, der hier im Jahr 1935 stattfand, errichtet. Auch die Ehrentribüne mit einer Sporthalle im Erdgeschoss wurde für die Bedürfnisse dieses Kongresses gebaut.
Nach dem Stadion fahren wir noch weiter geradeaus auf dem Fahrweg an der neuen Siedlung Bežigrajski dvor (auf der linken Seite) vorbei bis zur Plava Laguna (die Blaue Lagune), zum Zentrum von Bežigrad. Dieses Gebäude bekam seinen Namen wegen der blauen Fassade. Die Plava Laguna ist scherzhaft nach der gleichnamigen Hotelsiedlung in Poreč benannt, was natürlich nichts mit Ljubljana zu tun hat, jedoch blieb der Name hängen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße Dunajska cesta ist das Astra-Gebäude, diagonal über der Kreuzung sehen wir das Gebäude des Unternehmens Slovenijales. An der Ampelkreuzung biegen wir nach links auf die Straße Linhartova cesta ab und verlassen an der nächsten Abzweigung rechts den Fahrweg. Dort fahren wir sofort nach links und wieder nach rechts, bis wir zur Straße Robbova ulica gelangen, die nach Francesco Robbo, dem Bildhauer, der den berühmten Robbov-Brunnen vor dem Rathaus von Ljubljana baute. Am Ende dieser Straße ist Navje, der nächste Entwurf von Plečnik (auf der rechten Seite).

... Zur Stadt der Toten – Navje
An der Stelle, wo heute das Messegelände Gospodarsko razstavišče ist, war von 1779 an der zentrale Friedhof von Ljubljana. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde er zu klein, deswegen entschied man sich, einen neuen in Žale zu bauen. Dabei kam die Frage auf, wohin mit dem alten. Die Idee von Plečnik war, ihn zu einem Ehrenfriedhof für verdienstvolle Slowenen umzugestalten, jedoch wurde die Idee nie realisiert. Stattdessen wurde am Rand des alten Friedhofes Navje als eine bescheidene Lösung eingerichtet , der alte Friedhof wurde aufgegeben. Plečnik leitete im Jahr 1936 die Gestaltung der Bogengang-Eingangshalle, des sogenannten „Slowenischen Pantheons" mit Grabsteinen von verdienstvollen Slowenen, am Ende des Parks stellte er vier Säulen auf, mit denen er dasErscheinungsbild vervollständigte. Für etwas mehr gab es weder Sinn noch Geld, denn in dieser Zeit nahm man sich vor, in unmittelbarer Nähe das Baragovo Priesterseminar zu bauen, das wir uns in der Fortsetzung der Tour ansehen werden. Der Gedächtnispark wurde nach der alten slawischen Überlieferung „Navje" genannt.

Schlängelige Wege rund um das Priesterseminar
Verlassen wir also die Stadt der Toten und gehen wir den Lebendigen entgegen. Die Kurven sind jedoch noch nicht zu Ende. Wir müssen ziemlich darauf achten, wo und wohin wir abbiegen müssen. Eigentlich wird es so bis zum Ende dieses Weges sein. Falls wir uns trotzdem nicht zurechtfinden, lautet die erste Lösung, einen detaillierten Stadtplan in die Hände zu nehmen, und die zweite, den ersten Passanten zu fragen. Okay?
Auf der Straße Vilharjeva cesta fahren wir rechts, jedoch müssen wir schon nach einigen zehn Metern noch einmal nach rechts auf die Straße Valjhunova ulica abbiegen. Vor uns erblicken wir das runde Gebäude des Baragovo-Priesterseminars (der heutige Pionirski dom – das Pionierheim), noch eines der Werke von Plečnik in Ljubljana. Wir umkreisen ihn gegen den Uhrzeigersinn und fahren auf dem gleichen Weg wieder auf die Straße Vilharjeva ulica zurück. Das Baragovo-Priesterseminar wurde nach den Plänen von Plečnik in den Jahren 1936-1941 für die Bedürfnisse des Priesterseminars der römisch-katholischen Kirche gebaut. Der Grundriss des vierstöckigen Objekts war nach dem Muster des römischen Kolosseums und des Engelschlosses in Form eines Kreises geplant, der aus zwei Halbkreisen bestand, von denen nur der südliche gebaut wurde. Heute befinden sich im Gebäude ein Festivalsaal, das Pionierheim, das Slowenische Jugend-Theater und ein Studentenheim.
Am Ende der Straße Vilharjeva cesta fahren wir rechts, jedoch nur bis zur Ampel für Fußgänger, wo wir die Straße Dunajska cesta überqueren und in die Straße Livarska cesta schlüpfen. Oh nein! Die Straße ist eine Einbahnstraße – natürlich in die falsche Richtung. Und was jetzt? Bleibt nichts anderes übrig, als zu Fuß zu gehen! Es würde ungeeignet und gefährlich sein, mit dem Rad weiter zu fahren, deswegen runter vom Rad und zu Fuß auf dem Laufsteg an der türkischen Botschaft vorbei zum Ende der Straße, wo wir wieder auf das Rad steigen können und fröhlich rechts auf die Straße Parmova ulica fahren. Das war doch gar nicht weit, nicht wahr?
Auf der Straße Parmova ulica fahren wir bis zur Ampel bei der Straße Drenikova ulica, biegen nach links ab und fahren auf dem Radweg unter der Bahnstrecke zur nächsten Ampel, wo wir nach rechts abbiegen.

Šiška und die Kirche des Hl. Franz von Assisi
Jetzt sind wir schon im Stadtteil Šiška und nah an unserem nächsten Ziel, deswegen nur geradeaus auf der Straße Veroškova ulica zur mächtigen Kirche des Hl. Franz von Assisi , die wir auf unserer linken Seite erblicken. Plečnik entwarf diese Kirche nach seinem eigenen Plan für die Kirche des heiligsten Herzens des Herrn in Prag, die im Jahr 1922 gebaut wurde. Die Kirche in Šiška ist etwa fünf Jahre jünger. Charakteristisch für die Kirche ist der Glockenturm mit Etagen , über die sich ein Dach erhebt. Auch das Innere der Kirche ist außergewöhnlich. Der zentrale Raum ist von Ziegelsäulen umgeben, der Hauptaltar steht entferntvon der Wand und wird an den Seiten von zwei seitlichen Altären ergänzt. Plečnik fügte der Kirche auch später noch neue Elemente zu und errichtete für sie nach dem zweiten Weltkrieg noch eine Kapelle, eine Taufkirche und eine Sakristei.

Zurück zum Stadtzentrum
Von der Šišenška Kirche, so wie umgangssprachlich die Kirche des Hl. Franz in Šiška genannt wird, fahren wir schnell in Richtung des Zentrums von Ljubljana. Zur Straße Drenikova ulica kehren wir auf dem gleichen Weg zurück, überqueren sie an der Ampelkreuzung und fahren auf der Straße Verovškova ulica weiter zur Straße Gasilska cesta. Dort biegen wir nach rechts ab und fahren zur Ampel, wo wir die Straße Celovška cesta überqueren und auf der anderen Seite wieder nach links abbiegen. Nach knapp hundert Metern nach der Ampel erblicken wir eine Steinkirche auf unserer rechten Seite. Das ist die Kirche des Hl. Bartholomäus, die älteste erhaltene Kirche in Ljubljana. Deswegen wird sie auch die Alte Kirche genannt. In schriftlichen Quellen wurde sie zum Ersten Mal im Jahr 1308 erwähnt und im Jahr 1370 wurde in ihr der Friedensvertrag zwischen der Republik Venedig und den Habsburgern unterschrieben. Vor ungefähr zweihundert Jahren brannte sie nieder und es folgten mehrere Renovierungen. Sie verlor ihre Bedeutung durch den Bau der neuen Kirche des Hl. Franz von Assisi, die wir ein wenig vorher besuchten. In den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg ließ Plečnik den ganzen Putz entfernen, baute den Säulenschuppen an der hinteren Seite aus und errichtete bei der Kirche noch ein Treppenhaus. Bevor wir weiterfahren, sehen wir uns noch die charakteristisch gestaltete Straßenlampe beim Treppenhaus an, und dann geradeaus am Park Tivoli vorbei auf dem eingerichteten Radweg zum Stadtzentrum, den wir beim Arbeiterheim erreichen. Dort biegen wir nach links auf die Straße Tivolska cesta ab, auf der wir zur Kreuzung mit der Straße Slovenska cesta gelangen (beim Bavarski dvor), uns Richtung Telekom wenden (geradeaus) und zur nächsten Ampel fahren, wo wir um das große Backsteingebäude nach rechts auf die Straße Miklošičeva ulica abbiegen. Auch dieser Eckpalast, in dem sich heute der Sitz der Versicherungsanstalt Triglav befindet, ist ein Werk von Plečnik.

Der Palast des Versicherungsunternehmens Vzajemna (das jetzige Versicherungsunternehmen Triglav)
Er wurde in den Jahren 1928-1930 für die Bedürfnisse des Versicherungsunternehmens Vzajemna gebaut und hat eine ziemlich ungewöhnliche Form. Es gibt eine Doppelfassade: der untere Teil ist bis zum zweiten Etage aus Stein und der obere aus Backstein. Durch den Haupteingang, der an der Ecke ist, kommen wir in die rollenförmige Eingangshalle, von wo aus sich das berühmte Marmortreppenhaus erhebt. Die Hoffassade unterscheidet sich von der äußeren. Sie hat eine Reihe von Balkonen, die als äußere Gänge benutzt werden.

Der Palast der Wirtschaftskammer
Auf der Straße Miklošičeva cesta fahren wir in Richtung Süden am Justizpalast vorbei, hinter der wir nach rechts zur zentralen Kreuzung am Ajdovščina Platz abbiegen. Auf den markierten Radwegen fahren wir am Gasthaus Figovec vorbei in Richtung Nebotičnik (Wolkenkratzer). Schon am Ende der Plattform beim Gasthaus Figovec biegen wir nach rechts in den Park und gleich nach dem Gebäude Slavija, in dem sich das Innenministerium befindet, fahren wir nach links zur Straße Stefanova ulica. Mit dem Rad können wir geradeaus auf dem Weg fahren, der quer durch die Grünfläche verläuft. Dann nicht gleich sofort in die Straße Beethovnova ulica fahren, weil sie eine Einbahnstraße in die Gegenrichtung ist, sondern rechts auf der Straße Stefanova ulica in Richtung der Nationalgalerie. Aber nur bis zur nächsten Kreuzung, wo wir nach links abbiegen und auf der Straße Župančičeva ulica an den Ministerien vorbei zur Straße Cankarjeva cesta gelangen. Vor uns ist die Oper, rechts Tivoli und links das Schloss von Ljubljana, jedoch ist das letztere von dieser Stelle noch nicht zu sehen. Plečnik entwarf an dieser Stelle eine Promenade, die das Schloss von Ljubljana mit dem Tivoli-Schloss verbinden sollte. Zu diesem Zweck errichtete er im Tivoli die Jakopič-Promenade , am anderen Ende waren bereits die Drei Brücken errichtet. Alles, was sich dazwischen befand, musste noch gestaltet werden. Vor der Oper biegen wir nach links ab. Auf der Straße Cankarjeva cesta gelangen wir wieder zur Straße Beethovnova ulica. An der anderen Seite der Kreuzung ist der Palast der einstigen Wirtschaftskammer (Beethovnova 10), in der sich heute die Räume des Verfassungsgerichts der Republik Slowenien befinden . Der Palast selbst wurde im Jahr 1884 gebaut. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er von der Handels-, Gewerbe- und Industriekammer gekauft, die den Palast im Jahr 1927 nach den Plänen von Plečnik renovierte. Dieser gestaltete in Kooperation mit France Tomažič eines der originellsten Innengebäudein Ljubljana.

Gestaltete Straßen
Wir richten den Lenker auf das Einkaufszentrum Nama (das ist geradeaus auf der Straße Tomšičeva ulica) und schon sind wir auf der Straße Slovenska cesta, wo wir auf dem markierten Radweg (die rechte Richtung) vorsichtig zur Ampel an der Kreuzung mit der Straße Šubičeva ulica fahren. Vorsichtig deswegen, weil es hier viele Fußgänger gibt. Direkt vor uns ist das nächste Gebäude von Plečnik – das ehemalige Ursulinengymnasium, heute das Gymnasium Jože Plečnik . Es wurde in den Jahren von 1938 bis 1947 gebaut. Diagonal links über die Kreuzung sehen wir den Zvezda Park (der Sternpark) , auch ein Werk von Plečnik. Wir überqueren ihn diagonal, so dass wir über den Kongresni Trg (Kongressplatz) zur Straße Vegova ulica gelangen. Der Kongressplatz , den wir überquerten, wurde vor noch kurzem als ein Parkplatz benutzt, heute scheint er wieder in seiner ganzen Pracht. Die Fläche wurde nach dem ursprünglichen Entwurf von Plečnik renoviert und die Parkplätze wurden unter die Erde in eine mehrstöckige Tiefgarage unter dem Platz verlegt.
Vor uns ist die Straße Vegova ulica und auch sie wurde von Plečnik geprägt. Zuerst baute er im Jahr 1929 am Platz der französischen Revolution einen Obelisk , Napoleon und der Zeit der Illyrischen Provinzen gewidmet und im Jahr 1932 vor dem Gebäude des Musikvereins Glasbena matica (auf unseren linken Seite) Terrassen mit Denkmälern für die verdienstvollen Musiker. Beim Bau der National- und Universitätsbibliothek (NUK) im Jahr 1937 errichtete er noch etwas Ähnliches. Auf den Überresten der Stadtmauer stellte er nämlich Denkmäler für die prominenten slowenischen Sprachwissenschaftler auf .

NUK – das wichtigste Werk von Plečnik in Slowenien
Irgendwo in der Mitte der Straße Vegova ulica, zwischen der Musikschule Glasbena matica und NUK biegen wir in die Straße Turjaška ulica ab. Sie wurde nach der Familie Turjačan (Auersperg) benannt, die hier ihr Schloss hatte. Leider wurde es vom Erdbeben im Jahr 1895 so stark beschädigt, dass man es abreißen musste. An Stelle des Schlosses baute man die National- und Universitätsbibliothek , nach den Plänen von Plečnik. Das ist das große Gebäude auf unserer rechten Seite. Die Bibliothek wurde in den Jahren 1936-1941 gebaut und gilt in Slowenien allgemein als das wichtigste Werk von Plečnik. Die außergewöhnliche Fassade mit einer Kombination aus Ziegel und Stein ist nach dem Muster der italienischen Meister konzipiert. Im Inneren ist das mächtige und berühmte Treppenhaus aus schwarzem Marmor aus Podpeč, das zum Hauptlesesaal führt. Den Eindruck ergänzen eindrucksvolle Details: alles von der Klinke an der Eingangstür bis hin zu Leuchter, Fenster, Möbel... Begleitete Besichtigungen finden nur samstags statt.

An Križanke vorbei zu Mirje
Unter der NUK biegen wir nach rechts auf die Straße Gosposka ulica ab, wo wir schon fast vor dem Stadtmuseum und Križanke sind. Nebenbei sehen wir noch uns die Statue des Moses an über dem Nebeneingang in NUK an der östlichen Seite des Gebäudes. Es sieht so aus, als würde die Statue in der Luft schweben, was einer optischen Illusion zu verdanken ist – sie hat nämlich kein Podest. Natürlich war auch hier Plečnik beteiligt. Aber nicht nur hier... Ein wenig weiter vom Stadtmuseum sind Križanke – der Sitz des deutschen Ritterordens, der in Ljubljana schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts ansässig war. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Ordensgeistlichen delogiert und das Gebäude wurde in den Jahren 1952-1956 gründlich renoviert. Die Renovierung wurde Plečnik anvertraut, der alleine bzw. mit seinen Schülern auch das Freilichttheater auf dem großen Hof errichtete. In Križanke findet jedes Jahr das Sommer-Festival statt. Über den Platz der französischen Revolution fahren wir nach oben am Obelisk des Napoleon vorbei, biegen nach links auf die Straße Emonska ulica ab und überqueren die Straße Zoisova cesta , die von hier, wo wir stehen, bis zur Ljubljanica (links),nach dem Entwurf von Plečnik gestaltet ist.
Die Straße Emonska cesta führt uns an der Kapelle mit der bekannten dunklen Statue der Trnovska Mutter Gottes vorbei zur Kreuzung mit der Straße Mirje. Dort biegen wir nach rechts ab und kommen zu den Überresten der römischen Mauer von Emona, wie sich Ljubljana damals nannte. Gleich rechts – hinter der Mauer – sind die Fundamente der antiken Häuser sichtbar. Noch etwas weiter ist die Kreuzung mit der Straße Barjanska cesta, auf der anderen Seite sehen wir bereits eine hohe Mauer , die einst Emona vor den Einfällen der Barbaren schützte. Nicht nur die Mauer, auch zwei Wehrgräben hatten die gleiche Aufgabe. Die Gräben wurden später zugeschüttet – jetzt fahren wir gerade auf dieser Aufschüttung, die Mauer, die schon sehr beschädigt war, wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom Archäologen Schmidt aus Graz rekonstruiert und vollständig von Plečnik in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gestaltet. Er entwarf alles als einen archäologischen Park , und weil die Mauer beim weiteren Ausbau der Stadt ein Hindernis darstellte, errichtete er in ihr Durchgänge . Entlang der Straße Mirje entwarf er auch eine Pappel-Allee, die es heute nicht mehr gibt.

Die Birkenbrücke
Wir fahren weiter entlang der Mauer zur Ampel, dort biegen wir nach links ab und fahren auf der schön gepflegten Straße Groharjeva ulica zur nächsten Kreuzung, wo wir noch einmal nach links fahren. Auf unserer rechten Seite ist der Fluss (oder besser gesagt dasFlüsschen) Gradaščica, und in der Ferne sehen wir schon die mächtige Kirche des Hl. Johanes des Täufers und die berühmte Trnovski Brücke von Plečnik , auf der Birken wachsen. Sie wurde in den Jahren von 1929 bis 1932 gebaut. Ihre Merkmale sind Pyramiden in Form von Glockentürmen, ein massives Geländer mit der Statue des Hl. Johanes des Täufers, dem Beschützer der Trnovska Kirche und die bereits erwähnten Birken. Die Brücke ist ziemlich breit, die Allee auf ihr gibt den Eindruck, dass es sich um einen Markt handelt. Und genau das wollte Plečnik erreichen, denn der Raum vor der Kirche war klein. Er erweiterte den Raum über die Gradaščica und errichtete auf der neuen gewonnenen Fläche einen Markt. Links von der Kirche ist die Straße Karunova ulica. Das erste Haus auf der Straße, gleich hinter der Kirche, ist das Haus von Plečnik , wo der Meister von 1921 bis zu seinem Tod 1957 lebte. Jetzt befindet sich im Haus das Plečnik-Museum.

Noch nach Prule
Nachdem wir uns das Haus von Plečnik ansahen, machen wir uns auf der Karunova ulica weiter auf in Richtung Süden (über die Buckel) und gelangen zur Straße Ziherlova ulica. Dort biegen wir nach links ab und fahren vorsichtig geradeaus in Richtung Ljubljanica. Die Straße ist eng und in der Regel voll mit geparkten Fahrzeugen. „Geradeaus" war nicht ganz wörtlich gemeint – der passendere Ausdruck wäre Zickzack. Wenn wir zur Ljubljanica gelangen, biegen wir nach rechts ab und überqueren sie über die Brücke beim Kreisverkehr. Von der Mitte der Brücke ist eine schöne Aussicht auf die Böschungen der Ljubljanica , die Plečnik eingerichtet hat. Auf der anderen Seite der Brücke biegen wir nach links ab. Jetzt sind wir im Stadtteil Prule, auf dem Grudnovo-Kai. Auf dieser Straße könnten wir gleich entlang der Ljubljanica zum nächsten Ziel sausen, aber der alte Teil von Prule, Žabjak , ist so pittoresk, dass es schade wäre, ihn auszulassen. Deswegen biegen wir am Merosodni Platz nach rechts und bei der ersten Straße wieder nach links ab und schlängeln dann durch Žabjak, bis wir zum Gruber-Palast gelangen (das heutige Archiv von Slowenien) bei der Straße Zvezdarska ulica. Dort überqueren wir am beampelten Fußgängerübergang die Karlovška cesta und gelangen zum Levstikov Platz.

Der Levstikov Platz und die Altstadt vonLjubljana
Das war einst der Šentjakobski Platz, der nach der mächtigen Kirche des Hl. Jakobus benannt wurde. In den Jahren 1926 und 1927 stellte Plečnik rund um den zentralen Teil des Platzes Steinkugeln auf, die die Symbolik eines Rosenkranzes zusammenfassen, und eine Spitzahorn-Allee. Er trennte die unmittelbare Umgebung der Kirche von dem restlichen Teil des Marktes mit einer Reihe von Pappeln. Auf der Maria Säule im vorderen Teil des Platzes tauschte er am vorderen Teil im Jahr 1938 den Träger der Heiligen-Statue durch einen neuen, höheren, aus, den er selber entwarf. Er versetzte den Barocksteinbrunnen in den Hintergrund des Platzes.
Wir kehren zum Ziel auf der Straße Stiška ulica (links) zurück und dann sofort wieder rechts auf den Gallus Kai. Auf ihm fahren wir entlang der Ljubljanica zur Schusterbrücke – Sie wissen ja schon – eine Brücke von Plečnik, natürlich. Sie wurde in den Jahren 1931-1932 gebaut und ersetzte die ältere gusseiserne Brücke. Sie wurde nach den Schustern benannt, die einst auf der Brücke ihre Werkstätten und Stände hatten. Noch vor ihnen gehörte die Brücke den Metzgern. Die wurden aus hygienischen Gründen schon im Jahr 1614 mehr nach unten verlegt, ungefähr dort, wo sich heute der zentrale Markt befindet. Unser Weg führt uns nicht auf die Schusterbrücke, sondern verläuft geradeaus entlang der Ljubljanica auf dem Cankarjev-Kai bis zu den Drei Brücken , dem letzten Meisterwerk von Plečnik, das wir uns heute ansehen werden. Nun, wenn wir schon überall sind, erzählen wir es auch hier: Die Drei Brücken entstanden in den Jahren 1929-1932, als Plečnik der zentralen Steinbrücke auf jeder Seite jeweils noch eine Brücke für Fußgänger zufügte und somit eine einzigartige Sehenswürdigkeit von Ljubljana erschuf.

Wir sind schon fast am Ziel, und zwar am Prešerenplatz. Wir müssten nur noch die Drei Brücken überqueren, um einen perfekten Kreis zu machen. Aber das kann warten, deswegen gehen wir gleich sofort zu dem am Anfang versprochenen Sonntagsmittagessen. In der Nähe des Rathauses sind mindestens zwei geeignete Gasthäuser. Und in der breiteren Umgebung ...

 

Bogengänge – ein bedeckter Markt. 1940–1942
Eines der wichtigsten Objekte, das Plečnik der Stadt hinterließ, sind die Bogengänge auf dem zentralen Markt. Die Bogengänge, auch Tržnice (Markthallen) genannt, wurden nach den Plänen von Plečnik zwischen den Jahren 1940 und 1942 gebaut. Sie sollten einen Teil des monumentalen Stadtraumes darstellen, deswegen entwarf er sie in einem klassischen Stil. Die Bogengänge bilden eine Reihe, die sich auf dem rechten Ufer der Ljubljanica von Den Drei Brücken bis zur Drachenbrücke erstreckt. Die Bestandteile der Serie sind: ein Pavillon, ein bedeckter Säulengang und ein Tempel. Vorgesehen waren zwei Ebenen: die obere Ebene auf der Höhe des heutigen Adamič-Lundrovo-Kai und die untere Ebene auf der Regulierung über dem Spiegel der Ljubljanica. Auf der oberen Ebene wurden in Bogengängen Läden vorgesehen und auf der unteren eine Promenade mit einem Markt. Plečnik verband beide Ebene mit einer Spiraltreppe. In der Mitte der Komposition entwarf Plečnik eine Brücke über die Ljubljanica, die jedoch nie gebaut wurde. An dieser Stelle steht seit 2010 die moderne Metzgerbrücke.

Peglezen. 1932–1934
Am Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts erstellte Plečnik einen Plan für die Gestaltung des Vodnikov-Platzes und die Renovierung des Rathauses am benachbarten Krekov-Platz. Dabei wollte er den länglichen dreieckigen Raum zwischen den Straßen Poljanska cesta und Kapiteljska cesta ausnutzen, der nach dem Abriss des vorherigen Gebäudes entstand (Erdbeben im Jahr 1895). Der Gestaltungsplan des Platzes wurde nicht akzeptiert, jedoch war Marko Prelovšek, der Vorsteher des städtischen Bauamts vom Plan des dreieckigen Gebäudes so beeindruckt, dass er den Bau dieses Geschäfts-Wohnobjekts in Auftrag gab. Das zweitstöckige Gebäude ist sehr vielfältig konzipiert. Die Stockwerke unterscheiden sich, den vorderen Teil ziert ein kleiner Wintergarten. Vor der Vorderseite des Gebäudes stellte Plečnik einen hohen hölzernen Fahnenmast auf, den er rot, weiß und blau bemalte.

Hrvatski trg (der Kroatische Platz). 1938–1939
Der Platz hatte zuerst den Namen „Platz des Hl. Petrus", im Jahr 1910 wurde er zum Kroatischen Platz umbenannt. Im zentralen Teil war zuerst ein Park, den Plečnik zu einer ovalen Form mit diagonalen und kreisförmigen Wegen gestaltete. An der südwestlichen Seite wurde ein Kiosk aufgestellt und auf die südliche Seite wurde das Gefallenendenkmal des ersten Weltkrieges verlegt.

Das Wehr auf der Ljubljanica 1939–1945
Wegen der neuen Einrichtung der Böschungen der Ljubljanica, deren Architektur eine ständig gleichmäßige Höhe des Wasserstandes verlangte, erarbeitete Plečnik Pläne für den Bau eines Wehrs. Dabei verwendete er Muster aus der Antike, der alten Ägypter, Griechen und Etrusker. Das Wehr wurde erst 1945 zu Ende gebaut.

Žale. 1937–1940
Der Architekt Jože Plečnik entwarf anstatt der damals typischen Aufbahrungshalle mehrere getrennte Kapellen im Park vor dem Friedhof. Der Eingang ist eine Gebäudekombination mit zwei Flügeln und einem Zwischenperistyl, das die Stadt der Lebenden von der Stadt der Toten trennt. Am interessantesten ist die Kapelle des Hl. Andrej, die nach der Form her an römische Thermen erinnert.

Das Zentralstadion (das Bežigrajski-Stadion). 1925–1939
Es wurde im Auftrag des katholischen Turnvereins Orli (Adler) erbaut, die es für Körperübungen, Turnauftritte und Massenversammlungen benutzten. Plečnik ließ die unregelmäßige Form des Grundstücks mit einer Ziegelmauer ummauern und stellte vor die Eingänge an der östlichen Seite einen großen Säulenschuppen auf. Er betonte den westlichen Eingang mit einer hohen Mauer. Die Sitzplätze bei der Arena wurden schrittweise gebaut. Während des eucharistischen Kongresses im Jahr 1935 wurde an der westlichen Seite in der Achse der Arena die Ehrentribüne und an der südlichen Seite eine symbolische Säule mit der Windrose aufgebaut.

Navje. 1936
An dieser Stelle war zuerst der zentrale Friedhof von Ljubljana. Als er zu klein wurde, wurde Žale als der Ort des neuen Friedhofs gewählt, der alte Friedhof wurde aufgegeben. Plečnik plante, auf dem alten Friedhof einen Gedächtnispark für alle prominente Slowenen zu bauen, jedoch kam es nie zur Verwirklichung des Projekts. Stattdessen hat er zusammen mit dem Architekt Ivo Spinčič nur einen kleinen Teil des Gedächtnisparks eingerichtet und in dem Park Grabsteine von zwanzig verdienstvollen Slowenen aufgestellt. Die meisten Grabsteine sind in einem offenen Säulengang bzw. in einer Bogenganghalle aufgestellt, die auch das „slowenische Pantheon" genannt wird. Vom alten Friedhof sind nur ein Paar Gräber von verdienstvollen Slowenen geblieben, darunter auch das Grab der Eltern von Plečnik.

Das Baragovo-Priesterseminar (das Akademie-Kollegium). 1938–1942
Plečnik erarbeitete die Pläne schon im Jahr 1936. Das Gebäude ist als ein Objekt eines kreisförmigen Grundrisses mit einem Quertrakt konzipiert. Plečnik bekam die Inspiration für eine solche Form vom Kolosseum und von der Engelsburg in Rom. Der Bau begann im Jahr 1938, jedoch wurde bis zum zweiten Weltkrieg nur der südliche Halbkreis gebaut. Aufgrund des Mangels an Geld war Plečnik gezwungen, viel zu rationalisieren und verzichtete am Ende sogar auf die Autorenschaft. Der nördliche Halbkreis wurde deswegen nie gebaut. Das Gebäude wurde auch nie als ein Priesterseminar benutzt.

Die Kirche des Hl. Franz von Assisi (die Šišenska Kirche). 1925–1928
Die Franziskaner aus Ljubljana bestellten die Pläne für die Kirche bei Plečnik schon im Jahr 1924. Plečnik wandte die Erfahrungen, die er zuvor mit Plänen für die Kirche in Prag sammelte, nützlich auch beim Bau dieser Kirche an, jedoch entschied er sich – im Vergleich zur Kirche in Prag – hier den zentralen Teil des Gebäudes zu betonen und entwarf den Glockenturm völlig neu. Es gibt nur einen Glockenturm, der auf der Längssymmetrieachse der Kirche aufgestellt ist, und zwar so, dass er in den zentralen Körper des Gebäudes eingeklemmt ist und fast nicht aus rechteckigen Grundrissfluchtlinien ausgreift. Die Kirche begann man im Herbst 1925 zu bauen, der Glockenturm wurde im Jahr 1931 angebaut. Die Ausstattung der Kirche verlief sehr langsam, da zunächst eine einfachere Version des Hauptaltars, der Nebenaltäre und der Kanzel eingebaut wurde. Es ist interessant, das Plečnik den ganzen Altarteil in dem zentralen Quadrat des Schiffes aufstellte, in den Raum für die Kirchgänger, was damals nicht üblich war. Bis 1937 wurden Kronleuchter eingebaut und später noch eine Säule mit dem ewigen Licht. Nach dem Krieg ergänzte Plečnik den Hauptaltar und stellte in den fünfziger Jahren die Ausrüstung für die Sakristei, die Kapelle und die Taufkirche her.

Die alte Kirche von Šiška. 1933–1936
Die Kirche des Hl. Bartholomäus ist die älteste erhaltene Kirche in Ljubljana. Sie wurde schon vor dem 11. Jahrhundert gebaut, in schriftlichen Quellen wurde sie zuerst im Jahr 1308 erwähnt. In 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts fanden in ihr protestantische Riten statt. Im Jahr 1825 brannte sie nieder, es folgten mehrere Renovierungen, die letzte fand in den Jahren 1933-1936 unter der Führung von Plečnik statt. Damals entfernte man den ganzen Putz, so dass die Steinmauer sichtbar wurde, hinter der Kirche wurde ein Säulenschuppen und bei der Kirche ein Treppenhaus mit einer speziell gestalteten Straßenlampe dazu gebaut.

Die Versicherungsanstalt Vzajemna (heute die Versicherungsanstalt Triglav). 1928–1930
Die Versicherungsanstalt Vzajemna war eine slowenische Versicherungsgesellschaft, die sich zum Vorbild die damaligen führenden europäischen Versicherungsanstalten nahm. Die Leitung bestellte die Pläne für das neue Verwaltungsgebäude bei Plečnik, der die meisten Pläne seinem Schüler, France Tomažič überließ. Nur die Fassade entwarf er selbst. Genau diese Fassade, in der Materialien ausschließlich slowenischer Herkunft eingebaut sind, ist etwas Besonderes. In ihr sind nämlich viele Symbole eingeschlossen, die die Tätigkeit darstellen, für die das Gebäude bestimmt ist. Der steinige Teil des Erdgeschosses und die Steine in der Fassade erzählen eine bekannte Geschichte: Stein auf Stein – ein Palast, die Säulen auf den Balkonen haben jeweils zwei Verdickungen (statt der üblichen einen) und erinnern an die Kornähre und teilen mit: Korn zu Korn – ein Kuchen. Die Backsteinsäulen auf der Fassade haben ausgeprägt betonte Spalten zwischen den horizontalen Reihen, deswegen erinnern sie an Türmchen aus Münzen und wiederholen die berühmte Redewendung: „Geld auf Geld...". Der monumentale Eingang, der über die Eingangshalle zum mächtigen Treppenhaus weiterverläuft, ist auf den Bahnhof ausgerichtet, das bedeutet auf Kunden (Bauer und Handwerker), die nach Ljubljana mit dem Zug kamen und für die die Versicherungsanstalt gedacht war.

Das Gebäude des Verfassungsgerichts (der ehemaligen Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie). 1925–1927
Die Einrichtung des Interieurs beim Umbau des älteren Gebäudes für die Bedürfnisse der Kammer. Interessant ist die innere Wendeltreppe, die als eine der schönsten in Ljubljana gilt.

Das Gymnasium Jože Plečnik (das ursprüngliche Ursulinengymnasium). 1939–1947
Die Hauptfassade ist nach Norden ausgerichtet, was bedeutet, dass das Gebäude den Großteil des Tages im Schatten ist. Deswegen belebte Plečnik die Fassade mit grafischen Texturen aus verschiedenen Putzen. Das Portal ist als eine Falte auf der Fassadenfläche gestaltet, die das Fassadenraster nicht unterbricht, sondern das Fenster über dem Eingang mehr einrahmt. Das Erdgeschoss wurde für Lokale bestimmt, was sich bis heute erhalten hat. Im Jahr 1966 baute der Architekt Edo Ravnikar das Gebäude zu Ende, was auchdie Vorderseite mit umfasste.

Der Park Zvezda und der Kongressplatz. 1928–1940
Der Platz selbst war schon zur Barockzeit ein teilweiser offener Raum. An dieser Stelle verlief der Wehrgraben vor der Mauer von Emona. Am Rand stand das Kapuzinerkloster, deswegen nannte man den Platz auch den Kapuzinerplatz. Das Kloster wurde durch ein Dekret des Kaisers schon im Jahr 1782 aufgelöst und später abgerissen. Für die Bedürfnisse des Kongresses der Heiligen Allianz, der in Ljubljana im Jahr 1821 stattfand, wurde der Platz erweitert und zur Erinnerung an den Kongress zum Kongressplatz umbenannt. Nach dem Kongress wurden auch Parkflächen eingerichtet, die schon damals den Namen „Zvezda" (Stern) erhielten, wegen des sternförmig-symmetrischen Verlaufs des Weges. Im Jahr 1928 begann der Architekt Plečnik, den Park umzugestalten. Er schlug eine Verpflanzung mit Platanen, eine geometrisch korrektere Verteilung der Alleen und eine Verengung der damaligen Wege vor. Die Idee wurde nur teilweise ausgeführt: beim Auslauf der Straße Vegova ulica in den Platz wurde im Jahr 1938 ein Wetterhäuschen aufgestellt und die Bäume wurden erst im Juni 1940 durch Platanen ausgetauscht. Im Jahr 1954 wurde ein niedriger Steinsockel mit einem großen Schiffsanker eingerichtet, der den Anschluss der Region Primorska (slowenisches Küstenland) an Slowenien symbolisiert. Gegenüber dem Gebäude Kazina steht das Denkmal für die Frauendemonstrationen, die während der italienischen Besetzung von Ljubljana im Jahr 1943 organisiert wurden. Plečnik errichtete das Denkmal im folgenden Jahr.

Die Straße Vegova ulica. 1932–1947
Die Straße Vegova ulica, die nach Jurij Vega (Georg von Vega) benannt wurde, entwarf Plečnik als eine Kulturachse, entlang deren die Universität, die ehemalige Realschule, der Musikverein Glasbena Matica, die Musikschule und die National- und Universitätsbibliothek angereiht sind, die die Kirche Trnovo (auf der Straße Emonska cesta), den Platz der französischen Revolution, den Kongressplatz, den Zvezda Park und den geplanten Südlichen Platz, der nie gebaut wurde, verbindet. Plečnik gestaltete die Straße schrittweise. Er begann mit der Renovierung der Fassade des Musikvereins Glasbena matica im Jahr 1932 und unternahm danach die Vertiefung der Straße. Bei dieser Gelegenheit entwarf er auf den Resten der mittelalterlichen Mauer an der östlichen Seite der Straße einen Park, der ein wenig erhöht ist und vom Gebäude der Universität Ljubljana an der National- und Universitätsbibliothek vorbei zum Platz der französischen Revolution verläuft, wo er mit dem Denkmal für den Schriftsteller Simon Gregorčič endet. Der Park ist mit Denkmälern für prominente Kulturschöpfer umgeben – vor dem Musikverein sind das Komponisten und vor der NUK Sprachwissenschaftler. Mit der Pflanzung von hohen Schlankpappeln und niedrigen Spitzahornen hat Plečnik zusätzlich das Straßenambiente gegliedert und verband visuell den Kongressplatz mit dem Platz der französischen Revolution.

Narodna in univerzitetna knjižnica (National- und Universitätsbibliothek - NUK). 1936–1941
Die Bibliothek wurde als eine Anstalt im Jahr 1774 gegründet, als die Kaiserin Maria Theresia befahl, dass die Bücher, die nach dem Brand des aufgelösten Jesuitenkollegiums gerettet wurden, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurden. Es wurde die Lyzeum-Bibliothek gegründet, die Räume am Vodnikov-Platz bekam und deren Bücher für die Öffentlichkeit bestimmt waren. Die Bibliothek erhielt ein Pflichtexemplar aller in der Region Krain gedruckter Bücher. Später wurde sie in die Lands- und nach dem ersten Weltkrieg in die Staatsstudienbibliothek umbenannt. Mit der Gründung der Universität Ljubljana im Jahr 1919 übernahm sie auch die Aufgaben der zentralen Universitäts-Bibliothek. Das Problem des Platzmangelswurde immer größer und wurde nicht einmal durch die Erweiterung der Tätigkeit auf die heutigen Räume des Gymnasiums Poljane gelöst. Deswegen wurde im Jahr 1927 entschieden, eine neue Bibliothek zu bauen und das Projekt Plečnik anzuvertrauen. Sein Plan war, die Bibliothek im Park Tivoli zu bauen, dazu kam es jedoch nicht. Der neue Standort, der vorgeschlagen wurde, war bei der Straße Turjaška ulica, an der Stelle des Renaissanceschlosses derer von Auersperg, das vom Erdbeben 1895 zerstört wurde. Plečnik machte die Pläne für eine neue Universitätsbibliothek in den Jahren 1930-1931, jedoch wurde sie erst im Jahr 1941 gebaut. Sie ist als ein vierstöckiges Gebäude mit zwei Innenhöfen konzipiert. Der Grundriss hat eine unregelmäßige rechteckige Form und passt sich dem Raum an. Das Gebäude verfügt über 8.000 Quadratmeter Fläche und kann 240.000 Einheiten gedruckten Materials lagern.

Križanke. 1952–1956
Die Einrichtung der Anlage des einstigen Klosters der deutschen Ordensgeistlichen ist das letzte große Werk von Plečnik. Er führte die Gestaltung aus, als er 80 Jahre alt war. Für das aufgegebene Kloster fand man lange kein geeignetes Konzept, bis Plečnik vorschlug, den großen Hof zu einer Freilichtbühne umzubauen. Er bepflasterte den Hof neu und baute zu der alten Fassade Bogengänge in Form von Theaterlogen.

Der Platz der französischen Revolution. 1929
Die Einrichtung des Platzes und die Aufstellung des Obelisken des Napoleons. Das ist einer der seltenen Denkmäler von Napoleon auf der Welt. Napoleon gründete im Gebiet des heutigen Sloweniens, Kroatiens, Istriens, Dalmatiens, der Region von Görz sowie in einem Teil von Kärnten und Tirol die Illyrischen Provinzen (1809-1813). So schnitt er Österreich vom Adriatischen Meer ab und stellte eine Landverbindung mit dem Ottomanischen Reich her. Die Hauptstadt der Illyrischen Provinzen war Ljubljana. Die Illyrischen Provinzen waren kein Teil des Französischen Reiches, jedoch waren ihm völlig untergeordnet. Die französischen Behörden führten das Zivilrecht ein, förderten die Entwicklung der Wissenschaft und der Technologie und führten vor allem die slowenische Sprache als eine Amtssprache ein. Das stärkte sehr das Nationalbewusstsein der Slowenen, deswegen wurde Napoleon in Slowenien nicht als ein Angreifer gesehen, sondern mehr als ein Retter aus dem Joch von Österreich. Die Errichtung des Denkmals zu seinen Ehren muss man auch aus dieser Perspektive verstehen.

Die römische Mauer in Mirje 1926–1938
Die Wehrmauer der römischen Mauer, die fast schon zwei Jahrtausende am Rand der Stadt verwahrloste, wurde zuerst vom Archäologen Schmidt aus Wien renoviert, jedoch ließ er sich nicht aufbreitere architektonische Gestaltungen ein. Das Werk wurde von Jože Plečnik zu Ende geführt, der die Mauer ausbaute und in ihr Öffnungen ausführte – Türen, durch die er beide Teil von Ljubljana verbinden wollte, die die Mauer trennte. Er schüttete den Wehrgraben an der äußeren Seite der Mauer zu und ließ auf ihm eine Straße bauen. Er entwarf auch eine Allee, die aber nie gebaut wurde. Plečnik verzierte die Türen mit einem Säulengang oder mit Pyramiden und errichtete im Turm ein Lapidarium. Die Türen ahmen die originalen römischen Türen nicht nach, sondern sind eine eigenständige Lösung von Plečnik.

Die Trnovski-Brücke. 1929–1932
Die Straße Emonska cesta und die Trnovski-Brücke waren einst die einzige Landverbindung zwischen den Stadtteilen Trnovo und Krakovo mit der ummauerten Stadtmitte. Entlang des Ufers der Ljubljanica trennte sie der Graben Zoisov graben von der Stadt. Vorgänger der jetzigen Brücke waren schmale Holzbrücken. Im Jahr 1932 wurde eine neue Stahlbetonbrücke gebaut, die noch heute steht. Sie ist 20 m breit, an den Seiten mit Kalkstein aus Podpeč belegt und hat an jedem Ende vier niedrige Pyramiden. Die Mitte der östlichen Brückenseite schmückt ein schmaler Obelisk und ihm gegenüber steht die Statue des Hl. Johannes des Täufers, ein Werk des Bildhauers Nikolaj Pirnat. Die Birkenallee auf der Brücke stellt eine urbane Einzigartigkeit sowohl im europäischen als auch im globalen Maßstab dar.

Das Haus von Plečnik. 1924–1930
Nach der Rückkehr aus dem Ausland zog Plečnik im Jahr 1921 in ein Erdgeschosshaus an der Adresse Karunova 4 ein, dem er in den Jahren 1923-1925 an der westlichen Seite einen zylinderförmigen Anbau und nach dem Kauf des benachbarten Hauses im Jahr 1929 an der südlichen Seite noch einen Wintergarten dazubaute. Hier lebte der Meister bis zu seinem Tod im Jahr 1957. Das Haus von Plečnik unter der Adresse Karunova 4 und 6 mit dem ursprünglichen Inventar und dem Lapidarium ist heute ein Museum.

Die Gestaltungen der Ufer der Ljubljanica zwischen den Stadtteilen Trnovo und Prule. 1929–1945.
Die Gestaltung der Ljubljanica begann nach dem Erdbeben im Jahr 1895. Damals gestaltete der Architekt Keller das Flussbett der Ljubljanica vom Novi trg (Neuer Platz) zu den Drei Brücken. Die Arbeiten wurden wegen des ersten Weltkrieges eingestellt und wurden später unter der Leitung des Architekten Plečnik fortgesetzt. Die Arbeiten dauerten von 1929 bis 1945, als das Wehr beim Ambrožev Platz gebaut wurde. Die Gestaltung von Plečnik fängt beim Stadtteil Špica an und verläuft weiter in Richtung Zentrum. Für diese ist es typisch, dass sie aus einer Steinböschung, Stufen und einer Terrasse mit einem Weg besteht. Im Gebiet des Flussbettes (durch das Zentrum) passte Plečnik die Terrassen an den verfügbaren Raum an, deswegen sind sie zwischen Betonwänden eingeschlossen. Gleichzeitig mit der Gestaltung der Böschungen entwarf er auch Brücken über die Ljubljanica und gestaltete die Böschungen des Flusses Gradaščica.

Der Levstikov Platz (der vorherige Šentjakobski Platz) und die Straße Zoisova cesta. 1926–1927.
Eines der ersten Werke von Plečnik in Ljubljana. Gestaltung der Alleen, des Brunnens, des Marien-Bildstocks (erst im Jahr 1938), der Pyramide von Zois und der Flächen für Fußgänger. Gleichzeitig mit dem Platz baute er auch die Straße Zoisova cesta um, wo zuvor ein Graben verlief.

Die Schusterbrücke. 1931–1932
Die Schusterbrücke steht an der Stelle, wo sich drei Stadtplätze verbinden, das sind die Plätze Stari, Mestni und Novi trg (Der Alte Platz, der Stadtplatz und der Neue Platz). Schon im Mittelalter wurde an dieser Stelle die sogenannte Obere Brücke gebaut. Die Breite der Brücke ermöglichte den Handel und auf ihr übten Metzger ihre Tätigkeit aus. Deswegen nannte man sie damals die Metzgerbrücke. Abfälle von der Fleischverarbeitung warfen die Metzger direkt in die Ljubljanica. Das war unhygienisch, deswegen wurden die Metzger im Jahr 1614 tiefer entlang des Flusses unter die Kirche des Hl. Nikolaus verlegt und stattdessen wurden auf der Brücke Schuster angesiedelt. Seitdem ist die Brücke als die Schusterbrücke bekannt. Im Jahr 1867 wurde die alte Holzbrücke durch eine Gusseisenbrücke ersetzt, die in Dvor abgegossen wurde. Am Ende der zwanziger und am Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts machte Plečnik Pläne für eine neue Betonbrücke, die wie die alte Schusterbrücke mit Ständen aussehen sollte. Sie wurde im Jahr 1931 gebaut. Die alte Gusseisenbrücke wurde an den neuen Standort in Moste verlegt.

Die Drei Brücken (Tromostovje). 1929–1932
Die berühmte Brücke, das Symbol von Ljubljana, das von Plečnik erschaffen wurde. Die Brücke überquerte die Ljubljanica genau an dieser Stelle schon im Mittelalter. Das war damals angeblich die erste Brücke in Ljubljana überhaupt, die nicht aus der Zeit der Antike stammte. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Brücken an dieser Stelle dauernd erneuert. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren alle Brücken aus Holz. Erst im Jahr 1842 wurde die vorherige ausgediente hölzerne Spitalbrücke durch die neue Steinbrücke ersetzt. Diese Brücke wurde solide gebaut, deswegen wurde sie vom katastrophalen Erdbeben im Jahr 1895, als ein Großteil von Ljubljana zerstört wurde, fast nicht beschädigt. Die Brücke wurde aber zu eng. Über die Brücke überquerte die Ljubljanica auch die Straßenbahn, deswegen entschied man sich, die Brücke zu erweitern. Die Aufgabe wurde dem Architekten Plečnik anvertraut. Es gelang ihm, die alte Brücke zu erhalten, indem er links und rechts von der Brücke zwei neue Brücken baute, die nur für Fußgänger gedacht waren. Alle drei Brücken wurden gleich gestaltet, mit massiven, säulenförmigen Mauern aus Kunststein ausgerüstet und mit einer einheitlichen Betonkonstruktion über dem Wasserspiegel der Ljubljanica verbunden.

Gasthaus Sokol, Straße Ciril Metodov trg 18
Typ: Gasthaus. Angebot: traditionelle (slowenische) Gerichte, Wildfleisch, Pilzgerichte, hausgemachtes Bier – dunkel und helles. Besonderheiten: Antikes Ambiente.

Die Vinothek Gospodarsko razstavišče (Svarunov hram) – der Pavillon Jurček, Dunajska cesta 18
Typ: Vinothek, Gasthaus. Angebot: ausgewählte Weine, slowenische Küche.

Gasthaus Piramida, Celovška 18, Ljubljana
Typ: Gasthaus, Pizzeria. Angebot: Mahlzeiten, Mittagessen, Pizzas.

Pizzeria Piazza, Parmova 51
Typ: Gasthaus, Pizzeria. Angebot: Italienische Küche, internationale Küche, Pizzas, Mahlzeiten. Besonderheiten: ein angenehmes Ambiente, das an alte italienische Städte erinnert.

Gasthaus Guliver, Vilharjeva 43
Typ: Gasthaus. Angebot: tägliche Mahlzeiten und Mittagessen, eine internationale Küche, Fischgerichte.

Die Trnovski Brücke
Die Brücke brach am 3. Mai 1875 wegen ihrer Morschheit ein. Als das Unglück passierte, riss eine Droschke den Brückenbalken um und fiel mit dem Pferd und der Frau, die sie fuhr, in den Fluss. Entlang der westlichen Seite der Brücke war bis zur Regulation des Flusses Gradaščica ein Pferdebad. Vor allem am Sonntagmorgen trieb man Pferde aus der Stadt in das Wasser, wo sie gereinigt wurden. Bauer, die leichte Wagen fuhren, um Heu und Grumt zu holen, fuhren üblicherweise nicht über die Brücke, sondern fuhren mit dem Vieh und den Wägen in die Gradaščica, damit die Pferde tranken und sich abkühlten. Von beiden Ufern führten bis zum Wasser zwei steile Straßen, die heute verschüttet sind. An der Stelle der einstigen Straße vor dem Pfarrhaus von Trnovo wurde nach den Plänen von Plečnik ein kleiner Park eingerichtet. Heute befinden sich im Park Büsten von vier slowenischen impressionistischen Malern.

Die Versicherungsanstalt Vzajemna
Noch zwei Sprichwörter, die über Geld sprechen, verstecken sich in der Zahl der Goldmünzen, die die Fassadenturme am Gebäude bilden. Jede Säule ist im Bereich der Etage aus zwei Türmen gebildet: die Säule entlang des Fensters hat 28 Backsteinschichten und die untere bei der Brüstung 10. Dazwischen ist eine Walze aus Stein. Die 28 Goldmünzen im Säulenturm teilen mit: Geld regiert die Welt! Die zehn Goldmünzen in der unteren Reihe bedeuten: Mit Gold bekommt man Liebe.

Der Zvezda park (der Sternpark)
Der obere Teil des Parks (bei der Straße Slovenska cesta), wo in der Zeit der römischen Emona eine Grabstätte war, wurde in der sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts vom Architekten Anton Bitenc gestaltet. Hierher verlegte er im Jahr 1966 eines der wichtigsten erhaltenen Denkmäler aus den römischen Zeiten bei uns – eine vergoldete Statue eines römischen Bürgers aus dem 4. Jahrhundert, die man im Jahr 1836 bei der Ausgrabung der Fundamente für das Gebäude Kazina entdeckte.

Obelisk des Napoleons
Als nach den Plänen von Plečnik der Platz der französischen Revolution (damals der Valvasor-Platz genannt) eingerichtet wurde, wurde auch ein Denkmal aus weißen Marmor von der kroatischen Insel Hvar gebaut, das Napoleon gewidmet war. Dabei legte der damalige Bürgermeister Dr. Dinko Puc in eine geeignete Vertiefung des unteren Steinblocks des Obelisken des Napoleons feierlich einen besonderen Blechkasten, in dem die Asche eines unbekannten französischen Soldaten aus der Grabstätte bei Nadgorica in der Nähe von Črnuče war, der für seinen Kaiser und unsere Freiheit fiel. Der Stein trägt eine kurze französische Überschrift, der zur Straße Rimska cesta ausgerichtet ist. Die Vertiefung wurde von Steinhauern zugemauert und auf sie wurden die nächsten bearbeiteten Steinblöcke gelegt. Am Tag der Eröffnung (am 10. Oktober 1929) zierten die Straße Vegova ulica 70 Maibäume. Bei der Eröffnung wurde unter Anwesenheit des französischen Ministers die französische Hymne gespielt. Die Festrede wurde über das Radio übertragen, für die Anwesenden wurde eine Lautsprechanlage eingerichtet. An die Wand des Bischofspalasts, in dem Napoleon am 28. April 1797 wohnte, wurde zur Erinnerung an dieses Ereignis eine Tafel befestigt. Der Preis des ganzen Denkmals betrug 154.000 damalige Dinare. Zum Vergleich: Ein Exemplar der Zeitung Slovenski narod kostete 1 Dinar, ein Liter eines besseren Weines kostete 10 Dinare.

Der Weg beinhaltet keine Besonderheiten, auf die speziell aufmerksam gemacht werden müsste. Weil er auf Straßen verläuft, wo Radfahrer mit dem übrigen Verkehr fahren, ist die übliche Vorsicht erforderlich.
Auf der Straße Livarska ulica, die eine Einbahnstraße ist, ist es verboten, mit dem Rad in die Gegenrichtung zu fahren.