Durch das Tal des Flusses Besnica
Unser Ausgangspunkt ist der Parkplatz beim Gasthaus Pri Peclju in Podgrad . Wir überprüfen noch einmal unsere Ausrüstung und das Gepäck, denn vor uns liegt ein langer Weg. Wir treten in die Pedale in Richtung Litija und biegen bereits nach einigen Metern in die Unterführung unter die Bahnstrecke ab . Das Tal der Besnica grüßt und warnt uns gleichzeitig . Die Straße ist angenehm kurvig und steigt etwas an. Das rote Denkmal an der Straße belebt die grüne Harmonie . Sobald das Tal breiter wird, sehen wir schon die ersten Häuser. Wir sind schon in Besnica und die Aufschrift auf der Kapelle gibt uns Hoffnung . Wer weiß, vielleicht brauchen wir bei der ein oder anderen Steigung etwas Ansporn .... Wir fahren am bekannten Gasthaus und Fischzucht Marolt vorbei . Das idyllische Tal endet viel zu früh . Der letzte Kilometer ist etwas steiler. In Veliko Trebeljevo öffnet sich die Landschaft etwas. Zu unserer Linken sehen wir die Siedlung Malo Trebeljevo , doch wir biegen nach rechts ab , vorbei an der Kirche des Hl. Kreuzes in Richtung Mali Vrh.
Über den Bergrücken auf und ab
Zu unserer Linken öffnet sich ein Panoramablick auf die Berglandschaft Zasavsko hribovje . Bald kommen wir zu einer Kreuzung , von wo es ca. 500 m bergauf zum Bauernhof Kamnikar geht , der jedoch nur von Freitag bis Sonntag geöffnet ist. Wir radeln weiter in Richtung Višnja Gora. Der abwechslungsreiche Schotterweg durch den Wald mit einigen Panoramablicken verläuft auf einem Bergrücken, der sich von Janče über Prežganja, Trebeljevo und Leskovška planota bis Obolno erstreckt und von da an in Richtung Osten abfällt. Hier treffen die Voralpenwelt und die dinarische Welt aufeinander. Durch Leskovec fahren wir hinunter ins Tal bis nach Ivančna Gorica und dann über Stična wieder zurück nach Obolno. Auf dieser Route werden wir noch kräftig in die Pedale treten müssen. Ich wollte nur sagen, dass wir inmitten der Wälder sehr nahe an Obolno sind. Das einzige Zeichen der „Zivilisation" ist die Markierung der Gemeindegrenze von Ivančna Gorica. Nun haben wir den Bergsattel erreicht und eine fast 17 km lange Steigung hinter uns gebracht. Über das verkarste Hochland , fahren wir in das Dorf Leskovec hinab . Obwohl es nur einige Kilometer von der „Zivilisation" entfernt ist, haben wir das Gefühl, sehr weit weg, inmitten der Wildnis, zu sein S20], . Im Dorfzentrum biegen wir nach rechts ab , vorbei an der Kirche des Hl. Ožbolt . Etwas unterhalb des Dorfzentrums sehen wir die Abzweigung zum Bauernhof Čož . Er ist nur 300 m von unserem Route entfernt . Falls wir ihn nicht besuchen möchten, setzen wir unseren Weg fort bis Vrh nad Višnjo Goro, von wo wir einen schönen Blick in Richtung der Hügel der Region Dolenjska haben. In den Herbstmonaten bleiben wir auf dem Weg gewiss nicht hungrig . Durch den Wald gelangen auf einer kurvenreichen Asphaltstraße nach Višnja Gora.
Ein notwendiges Übel
An der Autobahn steht die Kirche des Hl. Tilen und auf der anderen Seite sehen wir noch immer die mittelalterliche Siedlung Višnja Gora . Wir überqueren die Autobahn durch eine Unterführung und fahren eine Zeit lang parallel zu ihr. Radfahren durch urbanisierte Orte entlang der Autobahn ist für viele von uns nicht gerade ein Vergnügen. Ein bisschen Abwechslung auf dem Weg bietet das Schloss Podsmreka ; wir sehen es zu unseren Linken, auf der anderen Seite der Autobahn, vor einem großen Steinbruch, der schon fast den ganzen Berg verschluckt hat. Das Schloss wurde im 16. Jh. erbaut. Etwas weiter vorne, in Malo Hudo, steht an der Straße die ehemalige Poststation – das Schloss Fedransberg aus dem 18. Jahrhundert . In Ivančna Gorica haben wir zahlreiche Möglichkeiten für eine Pause. Wir haben erst ein Drittel der Tour hinter uns. An der Kreuzung in der Stadtmitte steht schon fast 2000 Jahren ein alter römischer Meilenstein . Bei ihm biegen wir nach links in Richtung Stična ab.
Das Kloster Stična
Am Anfang der Siedlung begrüßt uns eine mächtige Kapelle. In der Siedlungsmitte liegt das Kloster Stična , , das einzige noch bestehende Zisterzienserkloster in Slowenien und gleichzeitig eines der größten sakralen Denkmäler von nationalem Wert. Im Museum des Christentums in Slowenien können wir zwei ständige Ausstellungen besichtigen: Das Leben hinter den Klostermauern und Die Geschichte des Christentums in Slowenien. Wir können auch die Kräuterapotheke besichtigen, welche die Tradition des Kräutersammlers Pater Simon Ašič fortführt.
Auf Obolno
Vom Klostergebäude steigt die Straße wieder an. Wir sind im Tal fast schon ein bisschen faul geworden. Jetzt werden wir Obolno, mit einer Seehöhe von 776 m der höchste Gipfel in der Gemeinde Ivančna Gorica, bezwingen. Die Steigung ist etwa um die Hälfte kürzer als die erste, jedoch anspruchsvoller. An einigen Abschnitten geht es sogar bergab. In Mekinje pri Stični biegen wir bei der Kreuzung nach rechts in Richtung Metnaj ab. Auf dem Bergsattel können wir die Aussicht auf die Hügel der Region Dolenjska genießen .
Metnaj ist ein dicht besiedeltes Dorf in einer kleinen Karstsenkung inmitten eines Karsttals. Der Route führt uns auf der östlich Seite an der Siedlung vorbei , . Am Ende des Tals steht eine Kreuzung auf dem Bergsattel. Der Wegweiser zeigt zwar, dass wir nach Obolno nach links abbiegen müssten, doch wir fahren geradeaus in das Tal des Flusses Bukovica . Doch nur für kurze Zeit. Die Straße steigt wieder ziemlich steil an. Auf dem Bergkamm steht ein Erinnerungsdenkmal . Wir setzen links unsere Auffahrt nach Osredek nad Stična fort, von wo aus wir einen wunderschönen Ausblick auf die Berglandschaft der Region Zasavje haben . Unsere Ausdauer wurde belohnt. Auf Obolno bemerken wir eine Tafel . Damit wir nicht enttäuscht sind - unser Ziel ist, die Tour zu bezwingen und nicht den Gipfel. Wie bereits erwähnt, ist Obolno einer der Gipfel auf dem langen Bergrücken. Bei schönem Wetter hat man von hier einen weitreichenden Ausblick. Bis zum touristischen Bauernhof sind es noch 300 m , . Der Gipfel Obolno liegt rechts davon. Wir haben erst die Hälfte des Weges zurückgelegt, doch haben wir schon alle erwähnenswerten Steigungen geschafft. Vor uns ist die Abfahrt. An Ende von Obolno wird einem Reisenden „viel Glück" gewünscht und Sie können mir glauben, dass wir es bei der Serpentinenabfahrt auch brauchen werden.
Ins Tal des Baches Reka
Wir fahren bergab ins Dorf Gozd-Reka. Es besteht aus zwei weitläufigen Siedlungen – Gozd (Wald) und Reka (Fluss). Das Dorf bekam seinen Namen nach zwei Häusern, die als erste in dieser Gegend gebaut wurden: das erste stand inmitten des Waldes (slow. Gozd) und wurde somit Gojzdarjeva genannt und das zweite hatte den Namen Rekarjeva, da es am Bach Reka, der hier entspringt, stand. Daher also der Name Gozd-Reka. In Wahrheit liegen die untereinander weit entfernten Bauernhöfe auf Hängen und Gipfeln einer Landschaft, die von zahlreichen Wasserläufen zerschnitten wurde. Haufendörfer gibt es hier nicht. Wir haben uns diese nur ausgedacht, weil alles schön in Schächtelchen sortiert sein muss. In der weiten Umgebung sind nur Berge und Wälder zu sehen. Fast jeder Bauernhof hat seinen eigenen Berg. Und noch etwas muss klargestellt werden. Der Fluss (slow. Reka) ist gar kein Fluss, sondern ein einfacher Bach. In dieser Region werden alle Fließgewässer als Fluss, slowenisch „reka", bezeichnet. Im Tal, beim Bach Reka, biegen wir nach links und dann nach rechts ab bis zur Straße nach Trebeljevo. Dort sind wir heute schon gewesen, deswegen fahren wir das Tal hinunter in Richtung Šmartno pri Litiji.
In Richtung Litija
Vorbei an Štangerske Poljane und Zavrstnik kommen wir nach Šmartno pri Litiji. Schon von weitem sehen wir die Kirche des Hl. Martin . Bei der Kreuzung biegen wir nach links ab und bald noch einmal nach links und bergauf in Richtung des Berges Sitarjevc . Wir fahren nach Litija hinunter. Auf dem Platz Valvasorjev trg können wir im Gasthaus Pergola unsere leeren Batterien wieder auffüllen, falls wir das nicht schon vorher getan haben. Nun haben wir schon zwei Drittel der Tour absolviert. Am Ende des Platzes Valvasorjev trg biegen wir auf eine Einbahnstraße ab, deswegen müssen wir vorsichtig fahren. Am Stadtrand von Litija können wir noch das mächtige Denkmal der gefallenen Partisanen des berühmten slowenischen Architekten Plečnik besichtigen . Bei der Ortstafel, wo zwischen der Sava und dem Berg Sitarjevec kaum noch genügend Platz für die Straße ist, sehen wir Überreste von Wirtschaftsgebäuden des verlassenen Bergwerks Litija , , wo einst Erz verschiedener Buntmetalle gegraben wurde, man fand aber auch urwüchsiges Blei in Form von dünnen Spaghetti, was eine Seltenheit ist.
Am Fluss Sava entlang
Wir fahren auf dem linken Sava-Ufer in Richtung Podšentjur, auf einer sehr schmalen Straße, die teilweise in einem sehr schlechten Zustand ist. An der Stelle, an der sich die Straße von der Sava entfernt, steht rechts auf einer Erhöhung die Kirche des hl. Georg . Vom Alter des Ortes zeugt auch die Benennung der Kirche nach dem hl. Georg. Diesem Heiligen wurden Kirchen in Orten gewidmet, wo zuvor lange Zeit Heidengötter verehrt wurden. Etwas weiter vorne, auf einer Erhebung über einer scharfen Kurve der Sava steht das Schloss Pogonik (auch Poganek genannt) . Es wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Nach den Quellen von Valvasor, wurde es von den Adeligen Werneghk aus dem Baumaterial des Schlosses Werneck gebaut, das im Jahr 1511 von einem Erdbeben zerstört wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es durch einen Brand zerstört und später so renoviert und umgebaut, dass es nur noch aus der Ferne seinem ursprünglichen Aussehen gleicht. Über schotterige Serpentinen kommen wir zur Sava zurück.
Zwischen der Sava und der Bahnstrecke
Nun fahren wir zwischen der Bahnstrecke und dem Fluss Sava . Die Sava ist zu allen Jahreszeiten interessant. Das Wasser entspannt und die Blumen an den Ufern beruhigen uns . In Kresnice biegen wir nach links auf eine Hangstraße ab, von der man die Kalkfabrik Kresnice sehen kann, die schon seit 1929 in Betrieb ist. Der Rohstoff für den Kalk wird im großen Steinbruch auf der anderen Seite des Flusses unter dem Berg Slivna (880 m) gewonnen und mit einer Seilbahn über den Fluss Sava transportiert. Es wurde bereits fast die Hälfte des Berges abtransportiert! Etwas weiter vorne steht die Kirche des Hl. Benedikt aus dem Jahr 1500. Vor Kresniške Poljane ist ein Denkmal und im Dorf steht die markante Kirche der Hl. Maria , die „schwarz gebaut" wurde, ohne die Zustimmung des damaligen Bischofs. Durch Jevnica und vorbei an Laze kommen wir zur Brücke vor Dolsko. Wir setzen unsere Tour am linken Sava-Ufer fort, bis zum Zusammenfluss in Podgrad. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt. Das Rad ist wahrlich ein nützliches Fortbewegungsmittel! Mit dessen Hilfe haben wir eine ziemlich lange Tour hinter uns gebracht.