KATA-RING
Länge
29,7
Länge 29,7 km
Benötigte Zeit
02:00
Benötigte Zeit 02:00
Največja strmina vzpona[%]
8
Max. Steigung: 8 %
Max. Gefälle: 6 %
Max. durchschnittliche Steigung: 6 %
Länge der Steigungen über 5%: 4,40 km
Niedrigster Punkt der Strecke: 660 m
Höchster Punkt der Strecke: 310 m
Höhenunterschied: 625 m
Poraba kalorij
4070
Energieverbrauch für Männer: 4070 kJ (972 kcal)
Energieverbrauch für Frauen: 3316 kJ (792 kcal)
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Sehr anspruchsvoll
Qualität der Wanderwege
Qualität der Wanderwege: Mischfahrbahn
Fahrradtyp: Trekking-Bike
Kurze Beschreibung

Nach allen möglichen Hockenheim-, Hungaro-, Österreich- und anderen -Ringen, die wegen der Formel-1-Rennen bekannt und für uns leider zu weit entfernt sind, haben wir uns diesmal entschieden, dass auch wir uns etwas Rennfreude gönnen. Einen Ring, beziehungsweise eine Rennstrecke, haben wir in Slowenien leider noch nicht, deswegen müssen wir uns selber einen machen. Aber es ist ja nicht schwer: man schließt die Augen, klatscht in die Hände – und da ist er schon! Sie kennen ja die TV-Werbung: „Mir gelingt es immer. Immer – zwischen den Mahlzeiten... Das habe ich wahrscheinlich von meiner Mutter." Versuchen Sie es doch auch. Ist es Ihnen gelungen? Nein? Dann werden Sie wohl diesen Reisebericht lesen müssen. Den Ring bekommen wir also irgendwie, nun brauchen wir nur noch einen passenden Namen. Der Name Kata, zum Beispiel, ist gar nicht so schlecht. Es hat mehrere Bedeutungen: im Altgriechischen ist „kata" eine Präposition und bedeutet mit, über, von, durch, auf, nach usw. Groß geschrieben ist es die Kurzform des Namen Katarina (in Slowenien gibt es über 500 Personen mit dem Namen Kata), im Japanischen bezeichnet es eine Figur beim Kampfsport, bei der man gegen einen imaginären Gegner kämpft, es hat aber noch weitere Bedeutungen. Nicht viele Namen würden den heutigen Weg durch das breite Gebiet von Katarina und Medvode so exakt zusammenfassen. Wir machen uns nämlich mit dem Rad auf den Weg vom Flachland, über Wiesen, durch den Wald, am Fluss und am Kamm entlang und kommen zum Gipfel. Auf dem Weg kämpfen wir die ganze Zeit mit einem imaginären Gegner und in all dies integrieren wir noch den Namen unseres Zwischenzieles – Katarina nad Medvodami. Also taufen wir ihn Kata-Ring!
Ach, so! Wir fahren nicht mit dem Formel 1 Rennwagen, sondern das Fahrrad.

Verlauf

Vižmarje – Šentvid – Glince – Toško Čelo – Topol pri Medvodah – Trnovec – Sora – Goričane – Vaše – Medno – Stanežiče – Dvor – Gunclje – Vižmarje

Pole Position
Die Aufwärmrunde ist hinter uns. Wir sind nun auf der Start-Ziel-Gerade in Vižmarje bei der Wendestelle der Buslinie Nr. 1 und warten auf das Startzeichen. Wie gewohnt ist das dann, wenn die roten Lichter ausgehen. Wir beobachten also die Ampel und wenn die roten Lichter ausgehen (und die grünen angehen) fahren wir auf den Radweg an der Celovška cesta. Wir schalten in einen höheren Gang und düsen an der OMV-Tankstelle vorbei und unter dem Autobahnanschluss in Richtung der Stadt. Die nächste Ampel möchte uns aufhalten, aber wir schenken ihr keine Beachtung und biegen nach rechts auf die Straße Šentviška ulica ab. Ab hier gibt es keine Ampeln mehr, obwohl wir am Ende dieser Straße einer sehr nahe kommen. Um ihr auszuweichen, biegen wir lieber auf die Podgorska cesta ab und folgen dieser bis zur Cesta Andreja Bitenca, auf der wir über die Autobahn und durch die Siedlung düsen. Dort, wo die Steigung anfängt, steht rechts im Wald ein Wegweiser zum Ort Brezarjevo brezno . Nicht weit entfernt liegt die Kreuzung mit der Podutiška cesta. Dort biegen wir nach rechts ab und fahren bergauf am Steinbruch vorbei zur nächsten Kreuzung in Preval, wo wir erneut nach rechts in Richtung Toško čelo abbiegen.

Die Schikane
Der Weg ist anfangs flach, doch hinter dem Denkmal beginnt eine solide steile Steigung. Wir treten kräftig in die Pedale – der Motor gibt alles von sich, aber das Tempo sinkt trotzdem. Das ist aber noch nicht alles. Als zusätzliche Schikane dienen steile Serpentinen, die das Überholen unmöglich machen. Am Ende der Schikanen wird die Straße etwas flacher, gerade so viel, dass man umschalten muss. Etwas erschöpft kommen wir zum Gipfel Toško Čelo , wo es uns scheint, als würden und Zuschauer von den Tribünen begrüßen. Natürlich sind es nur Wanderer, die eine Pause machen und nun Tee oder Bier trinken und neugierig oder sogar schadenfroh beobachten, wie wir Flüssigkeit in Form von Schweiß verlieren. Weil die Straße sehr schmal ist, senken wir das Tempo und fahren um den Schutzwall herum und zum Ende der Siedlung, wo uns eine Schotterstraße erwartet. Der Asphalt war glatt, aber anstrengend. Doch die Schotterstraße sieht vielversprechend aus.

Intermediate
Noch bevor die Asphaltstraße endet, schalten wir einen Gang höher, um das leichte Gefälle auszunutzen und in Schwung zu kommen. Die Geschwindigkeit hilft uns auch bei der Steigung, die nachfolgt. Wir treten so stark in die Pedale, dass wir fast keine Zeit haben, uns die wunderschöne Natur anzusehen, die uns umgibt und die mit Recht den Namen Landschaftspark Polhograjski Dolomiti trägt. Wir kämpfen praktisch mit uns selber. Die schnelle Fahrt bergab ist einerseits gut und andererseits auch nicht. Gut, da wir Schwung bekommen, und schlecht, weil das Rad schwerer zu kontrollieren ist. Auf dem Schotter kann es schnell zu einem Unglück kommen und das plötzliche Bremsen bei unvorhergesehenen Hindernissen ist natürlich auch gefährlich. Zweifelsfrei ist eine mittlere Geschwindigkeit die beste Wahl, aber diese variiert von Radfahrer zu Radfahrer. Deswegen ist es eine wahre Kunst, diese zu bestimmen. Aber bisher ist alles gut gelaufen. Wir überholen wie Formel 1 Faher. Die kurzen, steilen Steigungen meistern wir mit der kinetischen Energie, die wir mit der Abfahrt bekommen haben. Vor offenen Kurven senken wir das Tempo und fahren glatt durch, geschlossene Kurven sind allerdings eine ganz andere Geschichte. Trotzdem versuchen wir auf der rechten Straßenseite zu bleiben. Bis wir zu Kamm kommen, ist der Motor vollkommen aufgewärmt. Gut, dass es auf der anderen Seite bergab geht, obwohl wir dort vorsichtiger fahren müssen. Das Gefälle ermöglicht eine sehr große Geschwindigkeit, die auf dem Schotter allerdings gefährlich sein kann. Die Kurven sind fließend und nicht zu schottrig, aber das Hinterrad rutsch trotzdem ab. Am Ende des Kammes fahren wir über eine Wiese, von der wir einen wunderschönen Ausblick auf den Berg Katarina haben . Bei den ersten Häusern in Topol kommen wir erneut auf eine Asphaltstraße. Wir haben wieder einen besseren Kontakt mit dem Untergrund, das Fahren geht jedoch wegen der Steigung wieder etwas schwerer. Die 7 km lange Steigung hat ihre Folgen hinterlassen. Schon etwas erschöpft kommen wir auf den Gipfel, wo wir Energie tanken und die Reifen überprüfen.

Pit-Stop
Es stehen uns eine ganze Reihe von „Boxen" (auf gut Deutsch: Gasthäuser) zur Auswahl. Drei befinden sich rechts von der Kreuzung (sehr steile Steigung) und eine links (ohne Steigung). Wir nehmen die „Box", die frei ist. Das Personal ist schon bereit und wartet, dass es uns ein Getränk und Kraftstoff servieren darf. Wir überprüfen auch die Bremsen – diese werden in der Folge unsere Hauptwaffe sein. Nicht, dass es ohne sie nicht noch schneller ginge – das schon, aber schnell kann schnell zu schnell sein. Während wir auf das Zeichen warten, dass wir losfahren dürfen (auch „Rechnung" genannt), schauen wir uns die wunderschöne Umgebung an. Von hier aus sehen wir den Großteil der Berglandschaft Polhograjsko hribovje, insbesondere interessant ist der Ausblick am Abend, wenn am orangefarbenen Himmel die Abrisse von Grmada und Tošča zu sehen sind . Kurz vor der Weiterfahrt überprüfen wir noch einmal unsere Helme und verlassen die „Box".

Die Schikane Brezovica
Dann düsen wir bergab an der Grundschule vorbei in Richtung: Medvode. Gleich hinter der Schule ist die Straße flach und wir können Gas geben. Aber Vorsicht! Es folgt die Schikane Brezovica, wo wir rechtzeitig bremsen müssen, um nicht von der Straße zu fliegen. Die Schikane umfasst eine scharfe, 180-gradige, Linkskurve Brezovica, wo sich gerne Schotter ansammelt (Vorsicht beim Bremsen!), eine 180-gradige Rechtskurve, die eine etwas höhere Geschwindigkeit erlaubt und noch eine 90-gradige Linkskurve. Nach dieser Schikanen-Kombination gibt es keine schlimmeren Kurven mehr.

Knapovže
Eine gepflegte Asphaltstraße führt uns ins Tal. Ohne in die Pedale treten zu müssen, düsen wir wie auf einer Achterbahn hinunter. Die Beine können sich ausruhen, dafür müssen umso mehr die Bremsen leiden. Wir kommen nach Trnovec, deren Teil Knapovže - eine ehemalige Bergmannsiedlung - ist. Hier wurde einst Blei und später auch Silber und Quecksilber gefördert. Wir sind gerade an den Eingängen in die unterirdischen Stollen vorbeigefahren , die schwer zu bemerken sind. In Knapovže befanden sich einst eine Separation und eine Zerkleinerungsanlage für Erz sowie eine Schmelzhütte und eine Bergmannsiedlung. Zur größten Blütezeit des Bergwerks, vor etwa 500 Jahren, sollen hier 300 Bergleute gearbeitet haben. Ein willkommenes Publikum für unser Unterfangen.

Flachland
Hinter der Siedlung Trnovec erwartet uns ein längerer Abschnitt einer ziemlich geraden Straße, die leicht bergab geht, durch das Tal der Ločnica . Wir schalten in den höchsten Gang und bringen den Motor auf Höchsttouren. Hier kann man sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und es gibt genügend Gelegenheiten zum Überholen. Aber wir müssen sehr konzentriert sein, um bei einem eventuellen plötzlichen Hindernis, schnell und richtig reagieren zu können. Schon etwas außer Puste, fahren wir durch eine kleine Siedlung an der Straße, die uns sagt, dass unsere Raserei bald vorbei ist. Gute 500 m weiter beginnt tatsächlich das Dorf Sora, wo wir langsamer und vorsichtiger fahren müssen. Bei der Kreuzung mit der Hauptstraße biegen wir nach rechts ab und können dann wir wieder schneller fahren. Am Schloss Goričane vorbei und durch Vaše kommen wir nach Medvode, wo uns eine kurze Abfahrt in Preska dazu verleitet, die Geschwindigkeit wieder zu erhöhen, aber wir übertreiben besser nicht, da sich vor uns Fahrbahnschwellen erheben. Der Pfad entlang der Bahnstrecke ist optimal und hier kann man schnell fahren. Erst bei der Kurve beim einsamen Haus müssen wir Acht geben, um nicht die linke Abzweigung zu verpassen, die uns über eine Brücke und einer Doppelkurve am Hügel endlich zum Hotel Medno führt.

Kleine Parabel
Auf der Anhöhe fahren wir am Hotel Medno vorbei und nach einem kürzeren flachen Abschnitt auf eine trügerische Rechtskurve. Das Überholen an dieser Stelle ist gefährlich. Die Straße lädt geradezu dazu ein, einfach geradeaus bergab zu fahren. Aber diese Richtung ist falsch. Der richtige Weg führt nach rechts, auf eine schmale Straße in Richtung der Siedlung Medno. Das Abbiegen im letzten Moment ist keine gute Idee, da die Kurve nach außen hängt. Falls wir die Abzweigung verpassen, landen wir auf der stark befahrenen Hauptstraße Ljubljana-Medvode. Dies kann eine selbstmörderische Aktion sein, also lassen wir es lieber sein! In der Folge wird die Straße noch schmaler und bleibt so bis zum Ziel. Auch der Straßenbelag ist schlechter, deswegen müssen wir langsamer fahren. Dass wir nicht zu schnell fahren, stellen auch die Straßenschwellen sicher, über die wir vorsichtig fahren. In Stanežiče fahren wir geradeaus in Richtung der Sandgrube und biegen danach direkt nach rechts in Richtung der Kirche des hl. Jakob ab, auf einen sehr schmalen Weg, der durch Blumentöpfe noch zusätzlich verschmälert wird. Den gewonnen Vorsprung verlieren wir hier schnell. Direkt nach der Kirche endet der schmale Abschnitt und wir fahren auf der (zu) breiter Straße in Richtung Gunclje (wir biegen nach links ab). Jetzt können wir wieder im höchsten Gang davon düsen.

Die Tribunen am Sportplatz Oval
Die Straße dreht sich in Richtung Norden und wir fahren mit voller Geschwindigkeit an Tribunen vorbei. Sie sind eigentlich nicht für uns gedacht, sondern für die Zuschauer auf dem Sportplatz Oval , aber wir können uns vorstellen, wie es wäre, wenn sie zur Straße gedreht und voller Zuschauer wären. Wir winken ihnen im Vorbeifahren zu. Hinter den Tribunen folgt zuerst eine Rechtskurve und kurz danach noch eine. Dann kommen wir nach Gunclje. Hier erwartet uns noch ein Hindernis in Form einer kleinen Kapelle in der Mitte der Kreuzung. Niemand weiß, ob man rechts oder links an ihr vorbeifahren soll, aber unser Gefühl sagt uns, dass rechts die richtigere Entscheidung ist – ähnlich wie bei einem Kreisverkehr. Das Linksüberholen ist bei der Kapelle also verboten und wenn es trotzdem dazu kommt, kann dies als Grund für eine Disqualifikation dienen.

Die Zielgerade
Was uns bis jetzt nicht gelungen ist, können wir auf den letzten 600 m der Route durch Gunclje nachholen. Wir geben also kräftig Gas, aber die Fahrbahnschwellen halten uns davon ab, zu übertreiben. Ungeachtet dessen, ob wir geradewegs über sie fahren oder sie am Rand umfahren, können wir nicht wirklich schnell fahren, ohne dabei einen kräftigen Rucker in das Hinterteil oder einen Zusammenstoß mit dem Straßenrand zu riskieren. Auf kürzeren Abschnitten zwischen den Fahrbahnschwellen kann man natürlich überholen. Am Ende dieses geraden Abschnittes überfahren wir die Ziellinie. Das ist kurz vor der Kreuzung, nur einige Meter vom Start entfernt. Bis dorthin müssen wir natürlich langsam und vorsichtig fahren.

Das Formel 1 Rennen ist vorbei. Wir haben etwas mehr als 29 km zurückgelegt. Wie war unsere Zeit? Gute Freizeitsportler brauchen für diese Route etwa eine Stunde und zehn Minuten, durchschnittliche Radfahrer bewältigen sie in 1 Stunde und 30 oder 45 Minuten und die Zeit, die wir anstreben, liegt bei unter einer Stunde. Haben Sie sie erreicht? Nein? Wahrscheinlich ist noch etwas Training und eine bessere Kenntnis der Strecke vonnöten. Für alle anderen, die lieber genießen statt zu leiden, und denen die Zeit nicht so viel bedeutet, haben wir die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten und des touristischen Angebots entlang des Weges zusammengestellt. Das nimmt natürlich mehr Zeit in Anspruch.

Brezarjevo brezno (brezno zu Deutsch: Abgrund)
Im Wald an der Straße Cesta Andreja Bitenca, unweit von Podutik, können wir das Denkmal bei Brezarjevo brezno besichtigen – dem Ort des größten außergerichtlichen Nachkriegsmassakers in der Umgebung von Ljubljana. Mehrere Hundert slowenischer und kroatischer Mitglieder der slowenischen Heimwehr, die im Jahr 1945 hier getötet wurden, sind jetzt in der Grabstätte Kucja dolina begraben, etwa 130 m südwestlich von hier.

Katarina
Katarina ist ein Volksname, mit dem die Umgebung der Siedlung Topol bei Medvode bezeichnet wird. Der Name Topol ist offiziell seit 1955 in Gebrauch, bis dahin wurde die Siedlung hl. Katarina über Medvode (nad Medvodami) genannt. Der alte Name ist allerdings so tief in der Erinnerung verankert, dass er noch heute in Gebrauch ist. Er wurde vom Namen der Kirche der hl. Katarina abgeleitet – diese wird in schriftlichen Quellen zum ersten Mal im Jahr 1554 erwähnt. Aber auch der Name Topol hat bereits eine lange Geschichte, denn er wurde schon auf einer alten militärischen Karte aus dem Jahr 1763 verwendet. Östlich der Siedlung steht die Kirche der hl. Katarina, über der der typische zugespitzte Gipfel Rog emporragt, nicht weit davon entfernt ist auch der Gipfel Jeterbenk mit Überresten des ehemaligen Schlosses.

Knapovže
Knapovže ist ein Ort in der Nähe der Siedlung Trnovec, wo einst Bergleute lebten, die im Blei-, Silber- und Quecksilberbergwerk arbeiteten. Das Bergwerk soll bereits zu Römerzeiten in Betrieb gewesen sein, intensiver wurde die Tätigkeit dann zwischen dem 14. und 16. Jh., in der Zeit des Protestantismus. Damals sollen bis zu 300 Bergleute im Bergwerk gearbeitet haben. Später klang der Bergbau ab und wurde erst um die Wende des 18. zum 19. Jh. wiederbelebt. Zu Zeiten der Illyrischen Provinzen war das Bergwerk geschlossen, später wurde es wieder geöffnet. Die Erzgewinnung war bis zum 19. Jh. konstant und wurde auch Anfang des 20. Jh. fortgesetzt, doch das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete auch das Ende des Bergwerks. Das Bergwerk war wegen seiner massiven 60 cm breiten Galenitschichten (auch Bleiglanz genannt) bekannt, die in den mehrere Meter breiten Erzschichten zu finden waren.

Das Schloss Goričane
Nach einigen Quellen soll das Schloss auf der nahegelegenen Anhöhe bereits im 10. Jh. gestanden haben, doch schriftliche Dokumente erwähnen es zum ersten Mal erst im Jahr 1178. Unter seinen bedeutenderen Besitzern waren die Grafen von Sternberg, von Ortenburg, von Cilli und von Habsburg. Diese überließen das Schloss der neugegründeten Diözese Ljubljana. Das Schloss wurde in einem katastrophalen Erdbeben im Jahr 1511 schwer beschädigt und 100 Jahre später brannte es nach einem Blitzeinschlag nieder. Später wurde es nicht mehr renoviert, man erbaute lieber ein neues Schloss etwas weiter unten – dieses ist bis heute erhalten. Beim Bau, der von 1641 bis 1644 stattfand, wurde Baumaterial vom alten Schloss verwender. Das Schloss blieb Eigentum der Diözese Ljubljana bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs und wurde daraufhin verstaatlicht. Im Schloss wurden Wohnungen eingerichtet und im Jahr 1962 wurde es in das Museum nichteuropäischer Kulturen umgewandelt. Im Jahr 2001 wurde das Museum auf einen anderen Standort versetzt und das Schloss wurde, basierend auf einem Denationalisierungsantrag der Diözese, an diese übergeben, die es gründlich renovierte.

Die Kirche des hl. Jakob in Stanežiče
Die Barockkirche des hl. Jakob stellt mit ihrer Architektur und Innenausstattung ein schönes Exemplar der Barockarchitektur der Mitte des 18. Jh. in dieser Region dar. Charakteristisch für die Kirche sind das plastisch gegliederte Äußere und die reiche Altarausstattung, die das Werk heimischer Meister ist.

Stare Gunclje
Das ehemals selbständige Dorf, das in schriftlichen Quellen zum ersten Mal im 15. Jh. erwähnt wird, gehört heute zu Ljubljana. Besonders interessant für eine Besichtigung sind zwei Häuser, die aus dem 16. Jh. stammen: Krvinova hiša (Hausnr. 37) und Rajšpova hiša (Hausnr. 45) – beide reich geschmückt.

Gasthaus Kačji log, Podutiška cesta 225, Ljubljana
Typ: Gasthaus, Pizzeria. Angebot: einheimische Gerichte, Speisen vom Grill, internationale Küche, Pizzas aus dem Steinofen. Besonderheiten: Übernachtungsmöglichkeit, Kinderspielplatz.

Gasthaus Pri Bitencu, Toško Čelo
Typ: Gasthaus. Angebot: einheimische Gerichte, Speisen vom Grill, Brotzeiten, Sonntagsmittagessen. Besonderheiten: Terrasse mit Ausblick.

Gasthaus Na Vihri, Topol pri Medvodah 10, Medvode
Typ: Gasthaus. Angebot: einheimische Gerichte, slowenische Küche, Hausschlachtung, Mittagessen. Besonderheiten: großer Parkplatz.

Gasthaus Pr´Jur, Topol pri Medvodah 14, Medvode
Typ: Gasthaus. Angebot: slowenische Gerichte, Wild, Sonntagsmittagessen.

Gasthaus Dobnikar, Topol pri Medvodah 1, Medvode
Typ: Gasthaus. Angebot: einheimische slowenische Gerichte, Hausschlachtung.

Touristischer Bauernhof Legastja, Trnovec 9, Medvode
Typ: touristischer Bauernhof. Angebot: slowenische Küche, regionale Spezialitäten, vegetarische Gerichte, Speisen a la Carte, Desserts. Besonderheiten: Möglichkeit des Besuchs mit dem Autobus, der Bauernhof ist wegen seiner Trockenfleischprodukte und Hausschlachtungen bekannt.

Knapovže
Es ist gut möglich, dass bereits die Römer in Knapovže Bergbau betrieben haben. In der Zeit des Protestantismus wurde die Intensität der Erzgewinnung deutlich gesteigert. Als aber aufgrund der Gegenreformation die Protestanten die Region Krain verlassen mussten, klang auch der Bergbau ab. So besagt es die Geschichte. Doch die Volksüberlieferung kennt eine andere Geschichte. Demnach war der Grund für das Ende des Bergbaus das Zuschütten des Bergwerks durch einen heftigen Sturm – dieser soll Folge von Gottes Ärger gewesen sein. Gott wurde dadurch verärgert, dass die Bergleute einen armen Hirten an den Füßen aufgehängt haben sollen, sodass sein Kopf in einem Ameisenhaufen hing und er deswegen starb. Wie auch immer, fest steht, dass bis 1716 keine verlässlichen Daten über die Aktivitäten des Bergwerks existieren. Zu erneuten Versuchen von ernsthafterem Bergbau kam es im Jahr 1797, als Jožef Žerovec, ehemaliger Bergbaumeister aus Idrija sein Glück in den verlassenen Stollen suchte. Im Jahr 1804 kam auf Initiative von Žerovec eine Gutachter-Kommission, die feststellte, dass das Erz gut ist, die Gewinnung aber mangelhaft. Ermutigt durch dieses Ergebnis, suchte er einen Partner und stellte mit ihm eine Sortier-, Zerkleinerungs- und Schmelzanlage auf, aber die Tätigkeit wurde durch die französische Belagerung zu Zeiten der Illyrischen Provinzen unterbrochen. Erst im Jahr 1840 erforschte ein Beamter des kaiserlich-königlichen Bergbaukommissariats, Herr Kavčič, erneut das überflutete Bergwerk und überredete den Hauptmann der österreichisch-ungarischen Armee Watzl, zusammen eine Aktiengesellschaft zu Zwecken des Bergbaus mit einem Gründungskapital von 100 Aktien zu gründen. Mit dem Bergbau begann man im Jahr 1841, weil sie sich aber nur auf die alten Stollen konzentrierten, war die Förderung in den letzten zwei Jahren ohne Erfolg. Dann ging das Geld aus und die Gesellschaft war kurz vor dem Bankrott. Etwa eine Hälfte der Aktionäre ist ausgetreten und die anderen beharrten darauf, dass die Gesellschaft mit den Grabungen fortfahren sollte. Aber auch diesmal ohne Erfolg. Die verzweifelten Aktionäre zogen den angesehenen Erzsucher Lürzer aus Klagenfurt zu Rate. Dieser sah sich das Bergwerk an und stellte fest, dass das Erz tiefer und in einer anderen Richtung wie bisher gesucht werden muss. Der Bergbau ging also weiter, aber Erz fand man trotzdem nicht. Sowohl die Hoffnung als auch das Geld verschwanden ziemlich schnell. Glück hatten sie erst im Jahr 1851, als ein Bergknappe, als er am Abend vor dem Namenstag der hl. Barbara in der Grube alleine grub und unter seinem Pickel auf einmal Bleiglanz aufleuchtete. Es lief sofort aus der Grube hinaus, um die frohe Nachricht dem Bergwerkverwalter mitzuteilen. Dieser rief die anderen Bergleute und zusammen gingen sie in die Grube. Als man sich der Stelle der Entdeckung auf etwa 30 bis 40 m näherte, ertönte in der Grube ein furchtbarer Knall. Ein Teil der Grubendecke stürzte ein und danach drang Wasser in den Stollen ein. Die Grube wurde schnell überflutet, aber trotzdem konnten sich alle Bergleute glücklich auf die Oberfläche retten. Obwohl das Wasser nach etwa zwei Stunden etwas nachließ, trauten sich die Bergleute an diesem Tag nicht mehr in die Grube. Am nächsten Tag (am Namenstag der hl. Barbara, der Patronin der Bergleute) war alles ruhig und die Männer brachten wieder genügend Mut zusammen, um am Nachmittag unter Tag zu gehen. Gleich nachdem sie in den Stollen einstiegen, sahen sie die Zerstörung, die das Wasser hinterließ. Der Durchgang war mit über 100 Tonnen Stein, der mit Erz und Grubenholz vermischt waren, blockiert. Es war viel Arbeit notwendig, um die Folgen zu beseitigen. Aber es hat sich gelohnt, denn durch den Einsturz bekam man Zugang zur einer massiven 80 cm dicken Galenitschicht. Sie beinhaltete 70-73% Blei. Diese Entdeckung bedeutete für das Bergwerk einen großen Umschwung. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 160, die in 5 Stollen Erz gruben. Man errichtete auch eine neue Separierungs-, Zerkleinerungs- und Schmelzanlage. In zwölf Jahren wurden etwa 2000 Tonnen Blei gefördert, daraufhin klang die Tätigkeit etwas ab und im Jahr 1874 wurde das Bergwerk geschlossen. Als man im Jahr 1913 erneut die Bergwerkrechte bekam, wurde das Bergwerk wieder geöffnet, jedoch war der Arbeitsumfang wegen des Ersten Weltkriegs (1914-1918) sehr begrenzt. Die Zahl der Bergleute sank unter 20. Nach Kriegsende setze man den Bergbau fort. Man grub nur noch in zwei Stollen, wo man neben Bleierz auch Silber- und Quecksilbererz förderte. Weil die Vorräte zu Ende gingen, begann man im Jahr 1929 nach neuen Erzlagern zu suchen. Die Forschungen dauerten 5 Jahre, doch neue Erzvorräte wurden nicht gefunden. Trotzdem blieb das Bergwerk bis 1946 in Betrieb, als es endgültig geschlossen wurde.

An Wochenenden gehen auf der Straße in Richtung Toško Čelo viele Menschen spazieren, deswegen fahren Sie vorsichtig.
Zwischen Toško Čelo und Topol pri Medvodah wird bei heftigen Regenfällen die Straße oft schwer beschädigt, allerdings wird sie immer schnell repariert.
Auf dem Radweg unter dem Autobahnanschluss Šentvid fahren oft sehr viele Inline-Skater, deswegen muss man hier vorsichtig sein.