NIEDRIGSTER UND HÖCHSTER PUNKT
Länge
25,6
Länge 25,6 km
Benötigte Zeit
02:00
Benötigte Zeit 02:00
Največja strmina vzpona[%]
13
Max. Steigung: 13 %
Max. Gefälle: 10 %
Max. durchschnittliche Steigung: 8 %
Länge der Steigungen über 5%: 5,60 km
Niedrigster Punkt der Strecke: 787 m
Höchster Punkt der Strecke: 260 m
Höhenunterschied: 803 m
Poraba kalorij
4070
Energieverbrauch für Männer: 4070 kJ (972 kcal)
Energieverbrauch für Frauen: 3316 kJ (792 kcal)
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Extrem
Qualität der Wanderwege
Qualität der Wanderwege: Mischfahrbahn
Fahrradtyp: Trekking-Bike
Kurze Beschreibung

Möchten Sie wissen, welcher der niedrigste Punkt von Ljubljana ist? Oder der höchste? Dann ist diese Tour genau das Richtige für Sie. Sie verbindet den niedrigsten und den höchsten Punkt in der Stadtgemeinde Ljubljana, und interessanterweise liegen diese gar nicht so weit auseinander. Eine Steigung (539 m) ist natürlich „im Preis inbegriffen". Ohne Steigungen geht es leider nicht.

Verlauf

Podgrad – Laze – Janče – Gabrje – Vnajnarje – Besnica – Podgrad

Von Podgrad zum tiefsten Punkt
Auf geht´s! Zuerst zum tiefsten Punkt. Wir starten unterhalb des Schlosses oder genauer gesagt aus Podgrad (aber das sind schon Details). Als „Schloss" ist das gelbliche Haus am Gipfel des Berges gemeint, dass wir vielleicht gesehen haben, als wir zum Ausgangspunkt gekommen sind. Falls nicht, widmen wir ihm nun einige Worte. Es ist eigentlich gar kein Schloss, sondern eine ländliche Villa. Sie wurde im Jahr 1791 vom Schlossherren von Dole Jožef Kalasanc Erberg auf den Ruinen eines alten Schlosses aus dem 14. Jh. erbaut. Der spätere Eigentümer war der Landesabgeordnete und Schlossherr Franc Povše, deswegen wird es auch Povše Schloss (Povšetov grad) genannt. Dieser verkaufte es später der Familie Kansky, den Eigentümern der Chemiefabrik in Podgrad, welche es vergrößert und ihm seine heutige Gestalt gegeben hat. Das Schloss ist irgendwie oberhalb und hinter uns und falls wir es besichtigen möchten, müssen wir entlang der Vorfahrtsstraße, unter der Bahnstrecke durch Podgrad durch, vorbei an der ehemaligen Chemiefabrik und danach nach rechts auf einen Waldweg, der uns zum Wald führt, fahren. Falls uns aber in erster Linie die Geographie interessiert, setzen wir unseren Weg geradeaus auf der Straße nach Laze fort und schenken den Unterführungen keine Beachtung. Wir dürfen allerdings die Vorfahrtstraße nicht übersehen. Es könnte ein Auto unter der Bahnstrecke hervorkommen, das wir gar nicht bemerken – es hat aber trotzdem Vorfahrt!

Zusammenfluss
Die Asphaltstraße verläuft zwischen der Bahnstrecke auf der rechten Seite und der Ljubljanica auf der linken. Bei der ersten Rechtskurve, wo sich der Fluss der Straße nähert, erblicken wir links eine Informationstafel, die uns auf den Zusammenfluss der Ljubljanica und Sava aufmerksam macht . Es lohnt sich, sich den Zusammenfluss näher anzuschauen, er ist wahrlich etwas Besonderes. Es fließen nämlich gleich drei Flüsse zusammen: Die Ljubljanica, Sava und Kamniška Bistrica. Früher waren es sogar vier (Besnica), doch lag damals der Zusammenfluss etwas weiter südlich. Die heutige Lage ist die Folge von Regulierungsmaßnahmen im Zuge der Einrichtung einer Fahrrinne auf Ljubljanica. Von hier an werden die Flüsse Sava, Ljubljanica und Kamniška Bistrica einfach Sava genannt.

Das absolute Minimum
Das Wasser läuft bergab, somit ist es logisch, dass wir den niedrigsten Punkt der Stadtgemeinde irgendwo dort erwarten, wo ein Fluss ihr Gebiet verlässt. Solche Punkte gibt es aber nicht viele. Eigentlich gibt es nur einen, nicht weit von hier. Machen wir uns also auf den Weg dorthin! Wir fahren also durch die Weiler Gradovlje und Gostinca, wo sich die Sava von der Straße entfernt, dazwischen ist eine Ebene, die Gostinško polje genannt wird . Genau dieses Feld stellt die Grenze zwischen der Stadtgemeinde Ljubljana und Dol dar und hier befindet sich auch der Ort, den wir besuchen möchten. Beim einsamen Hofgut (Kalman), das gleich hinter der Bahnstrecke liegt, biegen wir nach links von der Straße ab, auf einen Fahrweg und fahren geradeaus in Richtung der Sava. Der Weg ist nicht für jedes Rad geeignet, deshalb ist es vielleicht noch am besten, wir gehen dieses Stück zu Fuß. Auf dem Ufer erblicken wir eine kleine Sandbank, wo sich der niedrigste Punkt von Ljubljana befindet – genau das, was wir gesucht haben. Er liegt auf 255,4 m Meereshöhe. Die Stadtgrenze ist zwar 120 m entfernt, jedoch ist dort das Ufer steiler und deswegen unbegehbar, sodass wir dort nur schwer eine ebene Fläche finden und einen Flächenpunkt bestimmen könnten.

Nadelöhr
Wir fahren zur Straße zurück und setzten unseren Weg in Richtung Laze fort. Bald sind wir bei der Kreuzung, wo sich links die Straße aus Dolsko anschließt. Die Sava-Brücke ist nur einige Schritte entfernt, deswegen können wir sie uns kurz ansehen. Dort unten fließt nämlich das gesamte Oberflächenwasser, das in flüssiger Form die Region der Stadtgemeinde Ljubljana verlässt. Ausgenommen ist natürlich das Wasser, das verdunstet und jenes, welches sich nicht an die Oberfläche traut – aber dieses Wasser ist ohnehin unsichtbar und deswegen widmen wir ihm keine Aufmerksamkeit. Weil die Stadtgemeine Ljubljana eine ziemlich große Fläche umfasst (275 km2), würde man große Wassermengen erwarten, jedoch sicher nicht so große Zahlen, wie wir sie im Folgenden präsentieren.
Der durchschnittliche Durchfluss unter der Brücke beträgt etwa 160 m3/s und wenn man weiß, dass ein Kubikmeter Wasser eine Tonne wiegt, dann bedeutet das, dass unter unseren Füßen jede Sekunde 160 Tonnen Wasser fließen. Natürlich nur unter der Bedingung, dass der Durchfluss durchschnittlich ist. Abhängig von unserem Glück, noch mehr aber von den Wetterverhältnissen, könnte der Durchfluss unter unseren Füßen kleiner, aber auch um Einiges größer sein . Aber Rechnen ist nun mal mit dem Durchschnitt einfacher, deswegen stellen wir uns einfach vor, an einem durchschnittlichen Tag gekommen zu sein. Jeder weiß, dass eine Minute 60 Sekunden hat, eine Stunde 60 Minuten und ein Tag 24 Stunden. Ein Tag hat somit 60 x 60 x 24 = 86.400 Sekunden (zur Illustration: während wir dies ausrechnen, sind 1000 bis 2000 Tonnen Wasser vorbeigeflossen). Wenn wir einen ganzen Tag (24 Stunden) hier bleiben würden, würden ganze 13.824.000 Tonnen Wasser vorbeifließen. Nun versuchen Sie, sich vorzustellen, dass wir all dieses Wasser in einen Eiswürfel einfrieren würden. Wissen Sie, wie lang eine Seite des Würfels wäre? Die Antwort lautet: 240 m. Sie haben es nicht erraten, oder? Macht nichts, denn die Zahl ist wirklich hoch. Wenn wir in Schottland wären, würden die dortigen Bewohner, die wegen ihrer Sparsamkeit bekannt sind, wohl auf die Idee kommen, den Würfel zum Beispiel für einen Whiskey mit Eis zu verwenden. Und wie viele Getränke könnte man mit dem Würfel zubereiten? Das Wort „viele" beschreibt die Zahl nicht einmal annähernd. Auch „viele, viele, viele" trifft es nicht, denn es wären etwa 1000 Milliarden Whiskeys mit Eis. Mit anderen Worten: Etwa 20 Milliarden Whiskeyflaschen oder eine jahrhundertlange Whiskeyproduktion in Schottland. Bei alle dem ist die Sava nicht einmal ein großer Fluss.

Aus Laze zum Pass
Etwas weiter vorne liegt die Ortschaft Laze pri Dolskem . Einige nennen sie auch Lazi, was vielleicht auch richtiger ist, aber für uns ist im Moment wichtiger, dass wir auf den Verkehr achten und rechtzeitig von der Hauptstraße abbiegen. Wir fahren durch eine lang gezogene Siedlung an der Bahnstation vorbei, die gar nicht enden will, bis wir eine Bahnunterführung erblicken. Dort müssen wir nach rechts abbiegen, obwohl uns unser Gefühl sagt, dass es angenehmer wäre, einfach geradeaus auf der unteren Straße weiterzufahren. So kommen wir zur Nordseite der Bahnstrecke, wo die Straße etwas schlechter ist und am Waldrand verläuft. Obwohl wir uns noch immer in einer Siedlung befinden, sind bald keine Häuser mehr zu sehen. Wenn wir in den Wald hineinfahren, zweigt sich rechts hinter uns rechtwinkelig eine Straße ab, auf der wir unsere Tour in Richtung Janče fortsetzen. Sie ist mit der Tafel „Laze von 41 bis 46" markiert . Die Straße ist zwar asphaltiert, aber steil. Der Anfang ist am schlimmsten, insbesondere an den ersten Kurven , später wird die Steigung etwas flacher. Wir fahren durch den Wald ohne Aussicht, mehr oder weniger steil bergauf bis zu den ersten Bauernhöfen, wo der Asphalt endet. Ab hier fahren wir auf einer gepflegten Schotterstraße bergauf. Die Steigung endet bei der Tafel , welche die Grenze der Stadtgemeinde Ljubljana markiert. Die Grenze befindet sich hier schon lange; davon zeugt ein alter Grenzstein neben der Tafel. Etwas weiter vorne geht es steil bergab. Es scheint, als ob wir uns auf einem Pass befinden würden, jedoch sehen wir später, dass dem (leider) nicht so ist. Nach einer kürzeren, steilen Abfahrt folgt eine noch steilere Steigung, eine wirklich kurze Steigung, jedoch mit 25% Neigung. Wenn auch diese Hürde überwunden ist, erreichen wir einen Kamm, der uns bis Janče führt. Bald lichtet sich der Wald und wir sehen eine Heidelandschaft, die am schönsten im Frühling ist, wenn alles blüht, insbesondere die Schneeheide oder Frühlingsheidekraut (Erica carnea) . Bald sehen wir auch die ersten Häuser (und Hunde), eine erwähnenswerte Aussicht bleibt allerdings noch aus. Wir kommen zur Ebene Lepa draga , wo die Hofgüter Hribovec in Vavš stehen. Ungeachtet des Namens „draga", was ein Tal bezeichnen soll, befinden wir uns auf einem 642 m hohem Berg. Das Schlimmste ist nun hinter uns. Vom Tal bis hierher waren es 3,5 km, mit 18% durchschnittlicher Steigung, was bedeutet, dass wir mit jedem Kilometer 180 m Meereshöhe überwältigt haben. Wir sollten uns auf jeden Fall eine kurze Verschnaufpause gönnen! Von hier führt der Weg zuerst leicht bergab und dann erneut mehr oder weniger steil bergauf. Bei der Kreuzung mit der Straße aus Jevnica fahren wir geradeaus und bei der zweiten Kreuzung etwas weiter vorne (Asphalt) nach rechts. Wir sind zu einem Flachsfeld gekommen. Die slowenische Bezeichnung dafür (Lanišče) bedeutet aber auch Pass bzw. Sattel. Na endlich! Im Südosten sehen wir bereits den Kirchturm der Kirche des Hl. Nikolaus (Sv. Miklavž) in Jačne, wohin uns unsere Tour auch führt.

Jančje selo
Das Bergland Janško hribovje ist der westlichste Teil des Berglandes Posavsko hribovje. Die Ortschaft Janče ist unter zahlreichen Touristen und Besuchern zum Synonym für die weitere Region zwischen Ljubljana und Litija geworden, die insbesondere wegen der schönen Aussicht und der kulturell interessanten Landschaft bekannt ist. Der heutige Name stammt wohl aus dem einstigen „Janjčje selo", von dem mit den Jahren nur noch „Janče" übrig geblieben ist. Und genau in dieser Ortschaft liegt der höchste Punkt in der Stadtgemeinde Ljubljana. Und überhaupt ist es interessant, dass eine dichte Besiedlung der hiesigen Berglandschaft erst auf einer Höhe zwischen 500 und 700 m Meereshöhe zu beobachten ist, die Täler hingegen sind um Einiges dünner besiedelt. So sind auch am Gipfel sehr viele Menschen anzutreffen, meist Touristen, aber unter ihnen auch Einheimische.
Es ist nur noch ein geringer Kraftaufwand nötig, um zum Ziel zu gelangen. Wir biegen bei der Kirche nach rechts in Richtung der Berghütte ab . Die Berghütte wurde im Jahr 1959 auf einer Meereshöhe von 792 m, direkt unter dem höchsten Gipfel der Berglandschaft Janško hribovje, gebaut. Die Hütte, die bei Touristen sehr beliebt und viel besucht ist, wird von einer Rundstraße umgeben, sodass wir sie gegen den Uhrzeigersinn umfahren können. Der absolut höchste Punkt der Stadtgemeinde Ljubljana liegt hinter dem Kinderspielplatz südlich der Berghütte und wenn man bis dort hinkommen möchte, muss dies zu Fuß geschehen. Wenn wir noch diese Steigung hinter uns gebracht haben, stehen wir auf einer Höhe von 793,5 m über dem Meeresspiegel . Höher kann man in der Stadtgemeinde Ljubljana nicht stehen, außer man klettert auf einen sehr hohen Baum. Zum Vergleich: Der Berg Šmarna gora ist 669,9 m hoch, ihr Nachbarberg Grmada „nur" 675,8 m. Ha, ganze 115 m unter uns! Doch aus der Ferne betrachtet, z.B. aus Janče, sieht es gar nicht danach aus.

Bergab geht es einfacher
In der Berghütte gönnen wir uns einen Schluck zur Erfrischung, danach schwingen wir uns wieder aufs Rad und fahren hinunter. Wir biegen nach rechts auf die Hauptstraße ab und fahren über Wiesen in Richtung einer einsamen Kapelle der Mutter Gottes mit dem Rosenkranz (Rožnovenska Matera božja) bergab . Hier können wir kurz Halt machen, da die Aussicht wahrlich wunderschön ist, sogar schöner als vom Gipfel. Bei klarem Wetter sieht man die Karawanken, die Steiner Alpen, Kum, Gorjanci, Snežnik, Krim, Nanos, Triglav und sogar das Schloss von Bled. Um das letztere zu sehen, braucht man allerdings Teleskopaugen, eigene oder künstliche. Sehr schön ist auch die Aussicht auf Ljubljana , insbesondere abends, wenn vor dem Hintergrund des Berglandes Polhograjski Dolomiti und den Julischen Alpen im Tal die Lichter angehen.
Wenn wir die Aussicht zur Genüge ausgekostet haben, fahren wir eine ziemlich steile Straße (20%) bergab ins Tal, vorbei an einer Schule bis zum Dorf Gabrje, wo wir bei den ersten Häusern nach rechts in Richtung Vnajnarje abbiegen. Die Straße wird gerade und wir fahren auf dem Kamm, der uns einmal auf der rechten und dann auf der linken Seite wunderschöne Ausblicke bietet , auf die hügelige Landschaft im Süden und Osten bzw. auf die Alpen im Norden. Wir fahren an einzelnen Häusern und zahlreichen Obstgärten vorbei , wo das angebaut wird, wonach die Berglandschaft Janško hribovje bekannt ist: Kirschen, Erdbeeren, Birnen und Pflaumen. Wegweiser locken zu touristischen Bauernhöfen, die einheimische Produkte anbieten (vor allem Obst und was damit verbunden ist) und hier und da findet sich auch ein Gasthaus. Wir fahren wieder bergab, hie und da ziemlich steil (20%), was ein Zeichen dafür ist, dass wir uns dem Tal der Besnica nähern. Wenn wir zu dichter besiedeltem Gebiet kommen, sind wir schon fast im Tal angekommen. Unten ist eine Kreuzung, bei der wir nach rechts in Richtung Podgrad abbiegen. Haben die Bremsen die Abfahrt gut überstanden?

In der Enge an der Besnica
Wir sind nun in Spodnja Besnica. Dies ist die breiteste Stelle des Tals der Besnica und auch die Straße ist angenehm breit. Wir fahren am Fluss in Richtung Podgrad entlang und je weiter wir kommen, desto schmaler wird das Tal. Auf einer Wiese erblicken wir an der Straße eine schlanke rote Säule . Dies ist eine Gedenksäule, die den Ort markiert, an dem der Kampf gegen die Besatzungsmächte im Gebiet der Stadtgemeinde Moste-Polje begann. Die mit Gras bewachsene Ebene endet, von links und rechts sind wir vom Wald umgeben und das Tal wird so eng, dass es nur noch genügend Platz für die Straße und den Fluss bietet. Es wird eng, deswegen überrascht es nicht, dass auf alten Landkarten Besnica „Tesniz" genannt wird, was wohl vom slowenischen Wort „tesno" (dt. eng) abgeleitet ist. Das Tal verengt sich immer mehr. Wenn man schon denkt, es gäbe keinen Ausweg mehr, macht der Fluss einen Bogen nach rechts, umfließt einen Berg und ringt sich auf die andere Seite durch. Die Straße macht denselben Weg und wir mit ihr. Der Abschnitt ist gefährlich, weil die Straße oft nass und glatt ist, außerdem wird es hier sehr schnell dunkel. Der Berg, den wir an seiner schmalsten Stelle umfahren haben , war nicht irgendein Berg, sondern genau der, auf dem einst das berühmte Schloss Ostrovrharjev grad – eines der ersten in Slowenien überhaupt – stand. Hoch oben auf seinem Hang liegt ein verlassener Steinbruch für Mühlsteine. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Diesmal sind wir von einer anderen Seite nach Podgrad gekommen. Wir müssen nur noch durch das Dorf und unter der Bahnstrecke durch und dann sind wir am Ziel. Aber das darf uns nicht zur Unachtsamkeit verleiten. Insbesondere bei der Enge neben der Fabrik Arbo , die für den Verkehr völlig ungeeignet ist und man sehr vorsichtig sein muss sowie bei der Bahnunterführung , wo sich die Kreuzung mit dem unlogischen Verlauf der Vorfahrtsstraße befindet, die wir schon vorher kennengelernt haben. Nun haben zwar wir Vorfahrt, allerdings schadet etwas Vorsicht trotzdem nicht. Das blinde Vertrauen auf die Vorfahrt zahlt sich meistens nicht aus, deswegen gucken wir nach links und rechts, ob und vielleicht nicht jemand übersehen hat. Ansonsten sind es bis zum Gasthaus Pri Peclju ohnehin nur noch einige Meter.

Was sagen Sie? Auf einer einzigen Tour haben wir den niedrigsten und höchsten Punkt von Ljubljana erkundet und auch wenn wir uns bergauf etwas anstrengen mussten, war die Abfahrt umso angenehmer. Wir haben es geschafft!

Das Schloss Povšetov grad
Einige Überreste des ursprünglichen Schlosses sind auch heute noch erkennbar. Insbesondere ein Rest der Steinmauer, der die Fassade an der Nordseite durchbricht und die als Andenken an das ursprüngliche Schloss erhalten worden ist. An der Fassade sieht man auch Fragmente der blauen Keramik (wahrscheinlich aus einem ehemaligen Schlossofen) und ein Teil einer alten römischen Grabstätte, die aus dem Tal auf den Berg gebracht wurde.

Die Kirche des Hl. Nikolaus, Janče
Sie wurde im Jahr 1796 gebaut, der Kirchturm allerdings erst im Jahr 1830. Beide Kapellen am Eingang zum Friedhof sind aus dem Jahr 1880.

Kapelle der Mutter Gottes mit dem Rosenkranz (auch Gabrska kapela oder Velika kapela genannt), Janče
Sie wurde von den Bewohnern von Ljubljana im Jahr 1897 erbaut, an einer Stelle, die das Epizentrum des katastrophalen Erdbebens vom 14. April 1895 markiert, welches Ljubljana und die Umgebung schwer beschädigt hat. Diese Kirche soll die Bewohner von Ljubljana von Erdbeben schützen. Die Kapelle ist auch für Messen geeignet und ist die Tochterkirche der Kirche des Hl. Nikolaus in Janče.

Gasthaus Pri Peclju, Cesta v Kresnice 19, Podgrad
Typ: Gasthaus. Angebot: slowenische Küche, einheimische Gerichte, Fischgerichte. Besonderheit: Organisation von Picknicks, Feiern und Festessen für abgeschlossene Gruppen.

Berghütte auf Janče, Janče 1
Typ: Berghütte mit Übernachtungsmöglichkeit. Angebot: Brotzeiten, einheimische Gerichte. Besonderheiten: Parkplatz, Kinderspielplatz.

Gasthaus Pri Peclju
Dieses Gasthaus hat eine ehrenwürdige Tradition. Zu Zeiten als Sava noch schiffbar war, verlief hier entlang der Böschung ein Weg, auf dem man zu Fuß und mit Pferdegespannen Frachtboote gegen den Strom transportierte. Hungrig und durstig kehrte man natürlich gerne in das Gasthaus ein. Interessant ist auch die Herkunft des Namens des Gasthauses. Der damalige Besitzer (Anfang des 19. Jh. war dies Vrhovšek) beschäftigte sich neben dem Gastgewerbe auch mit dem Obstverkauf. Laut Volksüberlieferung soll er die Stängel von den im Gasthaus servierten Kirschen zu den zum Verkauf bestimmten Kirschen geworfen haben. Dies haben zuerst Kinder bemerkt, die ihn daraufhin „Pecelj" (dt. Stängel) getauft haben. Das Gasthaus ist seit 1938 im Besitz der Familie Grad.

Janče
Der Ort wegen der Nationalkämpfe im 19. Jh. bekannt, als Slowenen um die Anerkennung ihrer eigenen Sprache und Kultur kämpften. Die deutschsprachigen Österreicher waren natürlich dagegen, deswegen wurden zahlreiche Propaganda-Versammlungen und Ausflüge organisiert. Eine davon wurden am 23. Mai 1869 vom Klub Turnverein aus Ljubljana auch in Janče organisiert. Die Einheimischen haben sich dagegen gewährt. Es folge eine Schlägerei, wobei die Einheimischen die Ausflügler verjagten, ihnen die Klubfahne wegnahmen und sie niedertrampelten. Daraufhin schickten die österreichischen Behörden die Gendarmerie und die Armee nach Janče. Es kam wieder zu Auseinandersetzungen, bei denen der Einheimische Jakob Rode ums Leben kam, viele wurden festgenommen und bekam Gefängnisstrafen. Auch im Zweiten Weltkrieg waren die Einheimischen in Janče sehr aktiv im Kampf gegen die Besatzungsmächte. Zu einem größeren Gefecht kam es im Jahr 1942, als Kämpfer der slowenischen Volksbefreiungsarmee sich in einen Kampf mit etwa 2000 Deutschen verwickelten. Dabei starben 70 Deutsche und 11 Partisanen, darunter auch der Volksheld Jože Kovačič. An diese Kämpfe erinnert das Denkmal unter dem Dorf. Im Jahr 1943 wurde in Janče die Kurierstation TV-2 gegründet, welche Verbindungen mit den Stationen TV-3 über Stična und TV-3a über Krka und Ljubljana unterhielt. Sie war bis zum Ende des Krieges in Betrieb.

Besondere Vorsicht in an folgenden Abschnitten geboten:
– an der unübersichtlichen Kreuzung in Podgrad (Vorfahrtstraße)
– beim Hofgut auf Lepa draga (keine Angst vor dem Hund)
– bei der steilen Abfahrt in Richtung Gabrje (kurvige Straße)
– bei der steilen Abfahrt in Richtung Besnica (schmale und kurvenreiche Straße)
– im Tal der Besnica (die Fahrbahn kann wegen Taus glatt sein)
– bei der Fabrik Arbo in Podgrad (unübersichtliche enge Passage)
– in der Siedlung Podgrad (schmale Straße, Abflussschächte)
Die Route ist nur für Radfahrer mit guter Kondition geeignet.