Aus der Stadt ...
Beim Gasthaus Gorjanc , , wo sich auf der linken Seite (in Richtung Vrhnika) ein beampelter Anschluss an die Autobahn befindet, biegen wir nach rechts ab und stellen den Kilometerzähler auf Null. Ein kleiner Rat: wenn Sie zum Ausgangspunkt mit einem Auto fahren, dann müssen Sie wissen, dass der Parkplatz nur während der Öffnungszeit des Gasthauses geöffnet ist. Wahrscheinlich wird es bald besser, da in der Nähe ein neuer Parkplatz P+R vorgesehen ist.
Am Rand der Kreuzung vor dem Gasthaus steht ein slowenisches Denkmal aus der Kriegzeit . Hier war die erste Blockade aufgestellt, die der Jugoslawischen Volksarmee den Zutritt zur Stadt verhindern sollte.
Beginnen wir also unsere heutige Tour. Wir fahren auf der Straße in Richtung Norden, treten ein paar Mal in die Pedale und schon sind wir in der Gemeinde Dobrava – Polhov Gradec. Während der Fahrt wärmen wir uns auf und fahren an einer großen Gärtnerei in Podsmreka (eigentlich sind es zwei) vorbei. Podsmreka ist eine Streusiedlung an der Straße. Ein Teil dieser Siedlung nennt sich auch Šmartno, nach der Kirche des Hl. Martin, die schon im Jahr 1528 erwähnt wird . Gleich nach der Kirche steht ein Gasthaus mit dem gleichen Namen – Gostilna Sv. Martina . Nach zwei Kilometern Fahrt durch die Siedlungen Komanije, Draževnik und Razori kommen wir zu einer Straße, die von Ljubljana nach Dobrova, Polhov Gradec und Horjul führt . Vorsichtlich biegen wir nach links ab und fahren bis zum Kreisverkehr, wo wir den Weg nach Horjul wählen . Die Kreuzung liegt in der Siedlung Dobrova . Das ist eine größere Siedlung am Berührungspunkt der Täler Horjulka und Gradaščica . Die größte Sehenswürdigkeit dieser Gegend ist die große Barockkirche Mariä Himmelfahrt, die ein Kunstdenkmal ist. Zu seiner Zeit war das der beliebteste Wallfahrtsweg in der Region Kranjska. Die alte Kirche, die schon vor 1231 gebaut wurde, hat man abgerissen. Im Jahr 1716 die wurde die heutige Barockkirche erbaut .
Nach Horjul und ein bisschen weiter
Nach Horjul führt uns der Weg durch das Tal des Flusses Horjulka , durch kleine Dörfer an Wäldern entlang und zwischen Feldern – ein pures Radler-Vergnügen also. Wir begegnen sowohl Freizeitsportlern, Ausflüglern wie auch anspruchsvollen Radfahrern. Wir gelangen zur Siedlung Brezje pri Dobravi, die am Rand eines sumpfigen Tals liegt. Hier ist auch die Kirche der Hl. Neža, die schon im Jahre 1526 erwähnt wurde . Die Siedlung liegt unter einem bewaldeten Kamm mit dem höchsten Gipfel Ključ (623 m). Während des Nationalen Befreiungskampfes war hier schon im Jahre 1941 ein Partisanenstützpunkt. Am 12. Mai 1942 kam es hier zu einem Gefecht zwischen Partisanen und der Italienischen Armee. Einen Tag nach dem Gefecht haben die Italiener das Dorf verbrannt. Zur Erinnerung an diese Ereignisse wurde unter dem Gipfel des Berges Ključ eine Hütte erbaut. Vom Dorf führt ein markierter Marschweg zur Hütte.
Zwischen Podolnica und Zaklanec können wir uns einen Ausflug mit einer Steigung auf einen 428 Meter hohen Hügel gönnen. Auf dem Hügel steht die Kirchenburg des Hl. Urh , die durch eine mittelalterliche Verteidigungsmauer umgeben ist. Die Kirchenburg ist für den Ort Horjul so charakteristisch, dass sie auf dem Gemeindewappen verewigt wurde. Wenn uns die Steigung nicht passt, können wir die Kirchenburg auch von unten betrachten. Wir können auch nach links blicken, wo auf dem gegenüberliegenden Hang im Dorf Lesno Brdo ein neu erbautes Schloss steht, wo einmal das Baumgartner Schloss stand. Das ursprüngliche Schloss wurde während des Zweiten Weltkriegs verbrannt und zerstört. Wir können diesen Ausflug auch auslassen und im schnellen Tempo die Fahrt auf der Hauptstraße fortsetzen, die gepflegt und asphaltiert ist und durch eine gemütliche Landschaft verläuft. Nach 13 km gelangen wir nach Horjul , der größten Ortschaft im Horjuler Tal . Horjul ist eine größere Haufensiedlung. Seitdem sie der Sitz der eigenständigen Gemeinde ist (seit 1998), entwickelt sie sich sehr schnell, sie verliert das dörfliche Aussehen und wirkt immer mehr wie eine Stadtsiedlung. Sie hat einen ungewöhnlichen Namen, dessen Bedeutung und Herkunft man bis heute noch nicht erklären konnte. Es wird vermutet, dass der Name Horjul aus de Römerzeit stammt, als das ganze Gebiet „Hortus Julianus" genannt wurde, was „Julius Garten" (romantisch, nicht wahr) bedeutet. Es ist schon möglich, dass sich ein gelangweilter Soldat die Abkürzung „Hor. Jul." Ausgedacht hat, weil er nicht jeden Tag den ganzen Namen seines Stützpunktes ausschreiben wollte. Jetzt haben wir des Rätsels Lösung! Eine andere Vermutung ist, dass der Name Horjul aus „Forum Julianum" kommt, was „Julius Platz" bedeutet. In diesem Fall wurde die Abkürzung „For. Jul." heißen. Und tatsächlich wurde Horjul seinerzeit Frjuj genannt. Also hatte es auf jeden Fall etwas mit Julius zu tun, was nicht im Geringsten seltsam ist, insbesondere wenn vom berühmten Julius Caesar die Rede ist. Nach ihm wurden ja auch die Julischen Alpen genannt. In Horjul sehen wir uns in der Kirche der Heiligen Marjeta schnell die Fresken des akademischen Malers Janez Šubic an und in der Kapelle am Friedhof, die von Jože Plečnik entworfen wurde, das Relief „Pietà", das Werk von France Kralj aus dem Jahr 1922 .
„Eine Tasse Kaffee"
Wir setzen den Weg durch die Siedlung in Richtung Vrzdenec fort, wobei der Wegweiser für Šentjošt sehr willkommen ist. Alle anderen Richtungsanzeiger ignorieren wir einfach, obwohl sie in die Richtung von Koren zeigen - wohin wir auch fahren wollen. Wir wählen nämlich einen etwas längeren Weg, der nicht so anstrengend ist. Wir fahren durch Ljubgojna und Vrzdenec , wo wir unseren Wasservorrat überprüfen und nachfüllen können. Wir sind ja die ganze Zeit in der Sonne gefahren und haben viele Steigungen bezwungen. In Vrzdenec steht die Kirche des Hl. Kancijan aus dem 13. Jahrhundert, in welcher man eine der ältesten Fresken in Slowenien finden kann sowie eine Mesnerei , in der sich eine schwarze Küche und eine Gedenkecke befinden, die der Mutter von Ivan Cankar, Neža Pivk, gewidmet ist, die hier geboren wurde. Südlich von Vrzdenec können wir uns nebenbei einen kleinen Tierpark ansehen, außerdem ist die Umgebung auch wegen der biodynamischen Landwirtschaft bekannt. Sie wissen ja, dass Bio jetzt bei jeder Art der Ernährung modern ist – vom Joghurt bis zum Dieselkraftstoff.
Wir greifen die Steigung an
Aus Vrzdenec fahren wir geradeaus in Richtung Šentjošt, wohin uns ein Wegweiser den Weg zeigt . Der Weg steigt leicht bis zur Abzweigung der Straße nach Žire und Šentjošt , wo wir nach rechts auf die Serpentinen abbiegen (auf der Vorrangstraße). Der Aufstieg dauert sehr lange. Nach einem Kilometer biegen wir wieder nach rechts ab, wie auch der Wegweiser für Samotorica anzeigt . Am Anfang geht es stark bergauf und bald umarmt uns die wohltuende Kälte des Waldes, die uns nach all den endlosen Steigungen ein bisschen erfrischt. Nach dem ersten Bauernhof in Samotorica , können wir uns ein wenig erholen, stärken und die Aussicht auf das Tal genießen. Hier steht auch die schöne Renaissancekirche des Hl. Michael mit einer Holzdecke und Fresken aus dem 16. Jahrhundert. Die Steigung endet vorübergehend und dann fahren wir an zwei Bauernhöfen vorbei und noch ein wenig bergab bis zu einem Kreuzweg.
Entschlossen auf den Berg Korena
Am Kreuzweg, nachdem wir schon fast 23 km überwunden haben, erwarten uns zahlreiche Wegweiser , die aber hauptsächlich für Wanderer bestimmt sind und uns deswegen nicht sehr viel helfen. Die Tour führt uns nämlich nach rechts auf eine Asphaltstraße in Richtung Horjul. Bald fahren bergab durch den schattigen Wald an, bis zur Straße, die unmittelbar aus Horjul auf Korena führt (die Einheimischen nennen sie einfach Korena). Wir haben diesen Abstieg sehr genossen! Aber die Physik ist erbarmungslos, Gefälle gibt es nicht ohne Steigungen. Also biegen wir leicht nach links ab und schalten in einen niedrigeren Gang. Nach eineinhalb Kilometern erreichen wir Korena, überqueren die erste Hälfte der Siedlung und fahren zum Gipfel weiter. Auf unserem Weg liegen noch mindestens zwei Bauernhöfe der offenen Tür, aber wir halten durch bis zum letzten, der kurz vor dem Gipfel liegt und wo sich auch eine kleine Kirche des Hl. Hermagoras und Fortunatus vom Ende des 14. Jahrhunderts, ein großes Kreuz und ein Lindebaum, der durch einen Blitzschlag beschädigt wurde , befinden. Die Kirche kann man schon von Weitem sehen und selbstverständlich ist auch die Aussicht , vom Gipfel in jede Richtung einzelartig. Einen geeigneteren Ort für eine kürzere Erholung könnten wir schwer finden, jetzt wo wir mehr als die Hälfte der Tour zurückgelegt haben.
Weiter ins Tal
Von der Kirche fahren wir bergab auf der asphaltierten Straße an einem Gasthaus vorbei in Richtung Slevica . Falls wir Zweifel haben, zögern wir nicht, die freundlichen Einheimischen nach dem richtigen Weg zu fragen. Ansonsten ist dies die einzige Asphaltstraße in der Nähe, wenn wir die wegdenken, auf der wir hierhergefahren sind. Wir fahren noch ungefähr einen Kilometer auf dem Asphalt und dann kommen wir zu einer Kreuzung, wo wir uns entscheiden müssen: nach links oder nach rechts? Nach rechts ist es nicht richtig, denn die Straße führt nur bis nach Slevica, also biegen wir nach links ab. Jetzt folgen zwei Kilometer auf einem Waldweg mit Schuttunterlage, wo die Fahrt ziemlich schwierig wird . Es soll uns nicht peinlich sein, hier eine Pause zu machen, die Arme und Beine ein bisschen auszustrecken und uns in der Gegend umsehen. Wenn es nicht anders geht, gehen wir zu Fuß weiter, aber nur bis zum Gehöft Rožnik. Dort fängt wieder der schöne Asphaltweg an, der uns am Ende zur Hauptstraße bringt, wo wir nach links abbiegen. Jetzt folgt ein flach geneigtes Gefälle entlang des Baches Prosca. An manchen Stellen ist ein recht anständig geordneter Zugang zum Wasser eingerichtet, wenn jemand Erfischung braucht. Am ganzen Weg bis Dobrova gibt es viele Gelegenheiten, zur Erfrischung im kalten Fluss Gradaščica, wenn es jemandem passt.
Langsam in Richtung Ziel
Wenn wir in Dolenja vas , ankommen, überqueren wir die Gradaščica über eine Holzbrücke und sind dann auch schon auf der Straße Ljubljana - Polhov Gradec, wo wir nach rechts in Richtung Dvor abbiegen , . Das Dorf ist wegen seiner spätgotischen Kirche des Hl. Peter [S29) bekannt, die einer der schönsten sakralen Denkmäler in Slowenien ist. Der Bau begann im Jahr 1523 (diese Zahl ist auch in das Portal eingemeißelt) und endete im Jahr 1561. Die Dekoration des Kircheninneren dauerte noch Jahrzehnte und so wurde die Kirche erst im Jahr 1613 geweiht. Die Kirche ist mit schönen Bildern, goldenen Altären und anderen Kunstwerken verziert. Sie wurde zum Denkmal des nationalen Kulturerbes deklariert. Interessant ist auch, dass sogar Historiker nicht wissen, warum man gerade hier, in diesem kleinen Dorf, einen so monumentalen Tempel erbaut hat.
Gleich über der Straße steht die kleine und einfache Kirche des Hl. Nikolaus .
Die Tour führt uns entlang der Gradaščica , die wir kurz vor Dobrava überqueren. Auch bei diesem Kreisverkehr (erinnern Sie sich noch an ihn vom Anfang der Tour?) fahren wir wieder mal geradeaus in Richtung Ljubljana, durch Razore, über eine Aue bis zu den ersten Häusern. Dort biegen wir nach rechts ab auf den Weg Pot čez gmajno und fahren durch das Dorf auf einer fast verkehrsfreien Straße bis zur Kreuzung, wo wir nach rechts und bald wieder nach links abbiegen. Wir beschleunigen an ein paar Häusern vorbei und schon sind wir - wo? Ja, am Ende unserer Tour – beim Gasthaus Pri Gorjancu.
Wir haben 46 km zurückgelegt. Und wenn das nicht reicht: fahren wir gleich weiter zum Barje!