Wir starten beim Gasthaus Pri Peclju
Wir starten die Tour beim Gasthaus Pri Peclju (auf Deutsch: Beim Stängel), jedoch nicht bei einem Apfelstängel, sondern beim Gasthaus neben der Hauptstraße Zalog-Podgrad, kurz vor Podgrad, das den Namen Pri Peclju trägt , . Parkplätze gibt es gleich entlang der Straße, wo wir das unser Fahrzeug parken und aufs Fahrrad umsatteln können. Natürlich ist auch die Fahrrichtung wichtig und am besten ist es, wenn wir im Uhrzeigersinn in Richtung Besnica fahren, deswegen biegen wir schnell von der geraden Straße nach rechts durch die Unterführung unter der Bahnstrecke ab und fahren nach Podgrad. Aber nicht zu schnell, da die Unterführung eng und unübersichtlich ist!
Pod-grad und Osterberg
Die Siedlung heißt Podgrad (auf Deutsch: unter dem Schloss), und wie der Name schon sagt, bedeutet das, das sie unter einem Schloss liegt. Und nicht nur unter einem, sondern gleich unter zweien: unter dem alten und dem neuen Osterberg. Die Einheimischen nennen die zwei Schlösser die Osterberger Schlösser. Die Siedlung hat eine lange Geschichte, die mit dem Bau des ersten Schlosses begann, nämlich des alten bzw. ersten Osterberger Schlosses auf dem Berg Kašeljski hrib gegen um das Jahr 1150. Das Schloss war eine echte Festung auf einer strategischen Position über dem Tal des Flusses Besnica. Heute sind vom Schloss nur noch einige Ruinen geblieben . In architektonischer Hinsicht ist das neue Schloss weniger interessant. Abgesehen von einigen Wölbungen auf der Fassade ähnelt das Schloss nicht einem echten Schloss, sondern mehr einer Landvilla. Die Ursache dafür liegt wahrscheinlich in den zahlreichen Umbauten .
In der Siedlung befinden sich zwei touristische Bauernhöfe, interessant ist auch die alte Fabrik mit dem Namen Arbo, wo einst chemische Produkte hergestellt wurden, heute steht die Fabrik traurig und allein da. Schauen Sie sich die Fabrik genau an und verfehlen sie nicht den Engpass, durch den nur ein Auto fahren kann, für ein Fahrrad gibt es keinen Platz mehr , .
Durch das enge Tal zur Besnica
Unsere Tour verläuft auf einer Asphaltstraße entlang des rechten Ufers der Siedlung Besnica. Die Straße hat eine leichte, gleichmäßige Steigung, das Tal ist jedoch sehr eng, weil es von links und rechts von steilen Hügeln der umliegenden Berge begrenzt wird. Das ist gut, weil uns die Sommerhitze nicht zu sehr zu schaffen macht und schlecht, weil es gegen Abend schnell dunkel wird.
Im engsten Teil des Tals, bei der scharfen Linkskurve, gut eineinhalb Kilometer von Podgrad, gelangen wir unter die Ruinen des Schlosses Osterberg. Von dieser Stelle kann man das Schloss zwar nicht sehen, jedoch bietet sich diese Möglichkeit etwa 300 Meter weiter, wenn wir zurückschauen . Dabei müssen wir vorsichtig sein, denn die Straße hat keine breiten Banketten, auf denen wir uns für längere Zeit sicher aufhalten könnten! Am Berggipfel, unter den Schlossruinen, erblicken wir auf dem Berghang einen helleren Fleck. Das ist ein Steinbruch, aus dessen Steinen einst Mühlsteine gemeißelt wurden.
Rasend bergauf
Nach ein paar Kilometern wir das Tal breiter und wir erblicken wieder Häuser: wird sind zur Siedlung Besnica gelangt, deren Häuser über den Großteil des Tals zerstreut sind. Wir fahren an der Abzweigung nach Vnajnarje vorbei und kurz bevor wir zur Kreuzung mit der Hauptstraße gelangen, biegen wir nach rechts auf die Abkürzung mit Schotterunterlage ab , . So sparen wir uns einige Meter Fahrt, obwohl es natürlich nichts ausmacht, wenn wir auf der Asphaltstraße zur Kreuzung fahren. In beiden Fällen müssen wir nach rechts in Richtung Ljubljana abbiegen. Es erwartet uns eine knapp zwei Kilometer lange steile Steigung auf der Schotterstraße, deshalb schalten wir auf eine leichtere Übersetzung um, die eine leichtere Drehung der Pedale ermöglicht und beschließen, die Steigung zu bezwingen. Es ist ein wenig unangenehm, wenn wir Autos begegnen, weil diese viel Staub aufwirbeln, zudem fahren einige unverschämt schnell. Hin und wieder begegnen wir auch einem LKW und dann ist die Freude doppelt. Trotzdem ist der Weg nicht von schlechter Qualität, noch besser ist es, dass er nicht zu lang ist. Drei konkrete Serpentinen und wir sind wieder auf einer Asphaltstraße gleich unter dem Bergsattel.
Pečar und Zagradišče
Auf dem Bergsattel ist ein Weiler, der den Namen Pečar trägt. Aufgrund der hervorragenden strategischen Lage war er schon immer ein beliebter Posten und Verteidigungspunkt, woran noch heute die Überreste von Bunkern und Schützengräben südlich des Weilers erinnern. Hinter den Häusern bietet sich ein schöner Ausblick auf das Becken von Ljubljana und Ljubljana , wir müssen jedoch im Weiler nach links abbiegen, auf die Straße in Richtung der Siedlung Javor.
Die Steigung, die jetzt vor uns liegt, ist doppelt so steil (14%) wie die vorige, sie ist jedoch kurz, denn nach knapp 200 m biegen wir nach rechts auf die Waldstraße ab (erste Abzweigung) , . Die Straße führt jetzt einige Zeit bergab, zusätzlich bietet uns der Wald eine angenehme Abkühlung. Der Weg ist nicht so gut. Er verläuft auf einem Hang aus Tonschiefer, der schnell verrottet und wasserundurchlässige Schichten bildet, deswegen ist er bei Regen sehr schlammig. An Kreuzungen halten wir uns auf der rechten bzw. fahren auf der ausgefahrenen Straße.Nachdem wir an Wochenendhäusern vorbeifahren, sind wir schon in der Nähe der Siedlung Zagradišče (auf Deutsch: hinter der Burganlage), deren Name bedeutet, dass einst eine prähistorische Siedlung bzw. Burganlage in der Nähe war. Die Siedlung steht auf einem Bergkamm , der rechts Ausblicke auf das Becken von Ljubljana bietet, links unten sehen wie das Tal des Baches Kižlovka, das nach Fossil- und Mineralfunden bekannt ist.
Von Zagradišče ist es nicht weit bis zu Češnjice, der nächsten Siedlung entlang unseres Weges. Die Straße verwandelt sich von einer Waldstraße bzw. Schotterstraße am Rand von Zagradišče in eine schlechte Asphaltstraße. Nach der Bergabfahrt sind wir schon an der Siedlung Češnjice vorbei und gelangen ins Tal, in die Siedlung Sadinja vas, wo wir an der Kreuzung mit der Hauptstraße nach links, in Richtung Süden abbiegen.
Sadinja vas und der Steinbruch
Hier ist die Landschaft schon dichter besiedelt. Wir fahren durch die zerstreute Siedlung Sadinja vas. Rechts vor uns ist ein großer Steinbruch, der noch aktiv ist, deswegen herrscht hier reger Lastkraftwagenverkehr. Um den Verkehr auf der Hauptstraße zu meiden, biegen wir an der ersten Abzweigung nach rechts auf den Feldweg ab . Zur Orientierung ist uns ein Schild behilflich, das den Radweg L043 anzeigt. Der Weg führt bis zum Berg Marenček und dann links in Richtung des Steinbruchs, wo wir bis zu einer Kreuzung unter einer Fernleitung gelangen und nach rechts in Richtung der Siedlung Podmolnik abbiegen.
Links (südlich) von uns liegt der Steinbruch und unter ihm eine Kapelle , rechts (nördlich) liegt der Berg Marenček, auf dem einst eine prähistorische Burganlage und später ein Schloss stand, von dem heute nur noch Fundamente übrig geblieben sind . Im Steinbruch, der die Umgebung sehr verunstaltet, werden Dolomitaggregate verschiedener Körnungen gebrochen. Der Steinbruch wird vom Kommunalunternehmen Ljubljana verwaltet und wenn wir mit den Buchstaben spielen, könnten wir ihn leicht kamnoMOL anstatt Kamnolom nennen, so typisch ist er für die Stadtgemeinde (Abk. MOL) von Ljubljana .
Der Fahrweg vor der Siedlung Podmolnik [S 13] wird immer schlechter, aber zum Glück gibt es in der Siedlung eine Asphaltstraße. Die kleine Dorfsiedlung Podmolnik ist wegen des „Hundehotels" bekanntgeworden, wo man Haustiere in Obhut geben kann, wenn man verreist. Das Hundehotel steht etwas oberhalb der Siedlung, deswegen werden wir an ihm nicht vorbeifahren. Durch die Siedlung fahren wir auf der rechten Seite [S 14], und auf der Hauptasphaltstraße bergab bis zur Siedlung Zadvor.
Und schon sind wir wieder in der Stadt
Zuerst fahren wir in Richtung Norden, überqueren die Straßen Cesta II. grupe odredov und die Litijska cesta und gelangen ins alte Dorfzentrum von Zadvor. Die Straße wird knapp drei Meter eng. Es herrscht nicht viel Verkehr, trotzdem schadet es nicht, vorsichtig zu sein. Gleich hinter der Dorfmitte erblicken wir rechts unter dem Hang das Überschwemmungsflachland entlang der Ljubljanica , wo besondere Pflanzengesellschaften gedeihen.
Wir fahren an Zadvor vorbei nördlich bis zur Papierfabrik Vevče und dann über die Brücke über die Ljubljanica. Auf der Mitte der Brücke verläuft auch das Industriegleis der Papierfabrik. Die Schienen sind tief und können für Fahrräder gefährlich sein, deswegen fahren wir am Straßenrand!
Auf der anderen Seite der Brücke liegt der Vorort Vevče. In der Nähe sind die Endhaltestelle des öffentlichen Personenverkehrs (Bus Nr. 12) und die Anhaltestelle der Linie 29, Wohnblöcke und der zentrale Platz Papirniški trg (auf Deutsch: Papierplatz). Wir überqueren die Straße Vevška cesta und fahren bergauf zwischen der Bahnstrecke und den Häusern auf die Straße Grajzerjeva ulica und dann weiter auf der Straße Pečinska ulica.
Kašelj
Jetzt sind wir in der Vorortsiedlung Zgornji Kašelj. Vor dem Krieg lagen hier nur Felder, heute ist schon fast alles bebaut. Der Ort hat eine lange Geschichte und ist seit dem Mittelalter nach freien Bauern – Edelfreien bekannt. Hier gab es mehrere Edelfreie als anderswo und sie blieben auch länger hier. Sie werden zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert erwähnt, später wurden auch sie zu Leibeigenen, obwohl einzelne Besitze von Edelfreien noch bis zum Jahr 1527 in Urbaren herum spukten.
Wenn wir zur Kašeljska cesta gelangen, biegen wir nach rechts ab und fahren durch den alten Teil der Siedlung. Die Straße ist in diesem Teil eng. Nach gut 500 Metern endet die Siedlung und wieder fahren wir uns zwischen Ackern. An der ersten Kreuzung biegen wir nach rechts auf den Weg Mazovčeva pot ab , , der zu einer Brücke über die Ljubljanica führt. Am Ufer sehen wir oft Angler, die ihr Glück im dunklen Wasser versuchen. Wir sollten die erste Abzweigung nach links nicht übersehen, denn dort biegen wir auf die Schotterstraße ab und fahren auf dem Hauptweg weiter. Der haben noch zwei Kilometer Schotterstraße vor uns.
Über das Überschwemmungsgebiet, wo sich regelmäßig Graureiher aufhalten, nähern wir uns dem Berg Kašeljski hrib. Aus dem Summen eines Ultraleichtflugzeugs schließen wir, dass in der Nähe ein Flugplatz ist. Aber Fußantrieb ist Fußantrieb und die eigene Kraft ist die eigene Kraft, deswegen kehren wir ihm den Rücken zu und biegen in Richtung Norden ab. Hier ist die Aussicht schöner – wir sehen die Steiner Alpen in ihrer ganzen Pracht .
Ribnik
Rechts neben der Straße einen guten Kilometer weiter vorne stehen geparkte Autos und weil wir wissen möchten, weshalb sie hier sind, gehen wir nachschauen. Gleich neben der Straße ist ein großer Teich, der Kašeljski bajer , genannt wird. Die Enten sind über seine zwei Inseln, wo sie sichere Nistplätze finden, begeistert und die Angler sind natürlich über das begeistert, was unter dem Wasserspiegel schwimmt. Der Teich wird von der Fischerfamilie RD Vevče verwaltet.
Nach 600 m nähern wir uns wieder der Ljubljanica, eigentlich der „ehemaligen" Ljubljanica, denn wir fahren an einem toten Flussarm mit einer Insel in der Mitte vorbei. Ein interessanter Ort, ein wahres Paradies für Frösche, zudem kann man auf die Inseln über einen Steg gelangen , , .
Der Weg zurück
Von der Insel führt die Tour durch einen Wald, am Waldrand erkennen wir auf der linken Seite das Fischerhaus Ribiški dom und die Straße ist wieder eine Asphaltstraße. Ein wenig weiter vorne fahren wir in die Unterführung unter der Bahnstrecke Ljubljana-Zidani Most und nach einer kurzen und steilen Steigung gelangen wir zur Kreuzung mit der Hauptstraße Zalog-Podgrad (Cesta v Kresnice). An der Kreuzung müssen wir vorsichtig sein, da der Anschluss für die Autofahrer auf der Hauptstraße wegen der Steigung schlecht übersichtlich ist!
In der Kreuzung biegen wir nach rechts in Richtung Podgrad, unseres Ausgangspunktes, ab. Die Straße, auf der wir fahren, verläuft am rechten Ufer der Ljubljanica. Auf diesem Abschnitt herrscht viel Fahrradverkehr und die Autofahrer sind meistens tolerant. Einen Kilometer weiter sehen wir auf der linken Seite einen weiten Steg, der bis zu einer Wiese führt, aber nicht zu einer gewöhnlichen, sondern zu einer Wiese auf einer Flussinsel. Die Insel ist etwa 300 Meter lang und über 100 Meter breit .
Bis zum Ziel sind es nicht mehr als 500 Meter. Ein wahrer Klacks nach allem, was hinter uns liegt.