Fröhlich treten wir in die Pedale
„Pri Peclju" heißt das Gasthaus mit der Sportanlage in Podgrad, östlich von Zalog, wo wir uns auf unseren „Drahtesel" schwingen und in Richtung Litija losfahen. Die Straße zwischen der Bahnstrecke und dem Fluss Sava ist zwar schmal, aber gut befahrbar und vormittags während der Woche auch relativ wenig befahren. Am besten ist es, wenn wir schön langsam und geduldig anfangen, denn vor uns liegt ein langer und abwechslungsreicher Weg. Es ist empfehlenswert, nicht zu sehr herumzutrödeln, obwohl schon am Anfang interessante Dinge zu sehen sind; z.B. der Zusammenfluss der Flüsse Sava, Ljubljanica und Kamniška Bistrica – wir sehen ihn auf der linken Seite bei der ersten Kurve, hinter dem gepflegten Rastplatz und der Info-Tafel .
Wir fahren durch Laze geradeaus (und biegen nicht nach rechts unter die Bahnstrecke ab) bis Jevnica , wo wir bergauf dem Wegweiser in Richtung Kreniške Poljane folgen. In Kresniške Poljane fahren wir zuerst leicht bergab in Richtung Bahnstrecke und in die Unterführung darunter, wo die Straße ziemlich eng ist. Hinter einem kürzeren geraden Abschnitt fahren wir dann nochmals unter die Bahnstrecke auf die andere Seite. Nun sind wir in Kresnice angekommen – bis hierhin war der Weg noch leicht. Der Ort, der bereits zu Römerzeiten besiedelt war, ist heute wegen der Kalkfabrik , der charakteristischen gedrungenen Kirche des Hl. Benedikt und des antiken Schlosses Vernek auf der anderen Sava-Seite, das bereits zu Zeiten Janez Vajkard Valvasor in Ruinen lag. Hier steht auch eine Brücke über den Fluss Sava und die Verbindung zur Hauptstraße Ljubljana-Litija, die am linken Flussufer verläuft.
In Litija über die Sava
Von Kresnice an wird die Straße immer schlechter, bis wir sogar auf eine Schotterstraße kommen, die ziemlich steil bergauf zum Schloss Pogonik führt. Hinter der Bahnstrecke wurde durch den Berg ein Tunnel gebaut , wir müssen allerdings darüber fahren. Das Schloss hat eine wunderschöne Lage über dem Flussmäander, zeigt heute aber leider nicht mehr seine einstige Prächtigkeit, da es vollständig umgebaut wurde. Gebaut wurde es von den Ostenburgern, die vom erwähnten Schloss Vernek bei Kresnice hergezogen sind.
Beim Schloss steht ein Denkmal, bei dem wir nach rechts abbiegen und erneut auf einer Asphaltstraße bergab ins Tal der Sava fahren. Nach Litija fahren wir an einem verlassenen Blei-, Zink- und Quecksilberbergwerk unter dem Berg Sitarjevec vorbei. Noch heute sind die Spuren der langjährigen Ausnutzung der Erzreichtümer deutlich zu sehen. Darunter auch ein verlassener Bergwerktunnel in der Böschung direkt an der Straße, aus welchem Wasser fließt, das eine rötliche Ablagerung hinterlässt. Gleich hinter den ersten Häusern fängt Litija an. Die Straße endet bei einer Kreuzung, wo wir Plečniks Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und einen kleinen Gedenkpark besichtigen können. Eine Pause brauchen wir in Litija noch nicht, allerdings sollten wir unsere Wasser- und Snack-Vorräte überprüfen, da es bis Vače keine richtige Gelegenheit für eine Aufstockung gibt.
Litija ist ein Ort mit einer reichen Geschichte und reichlich erhaltenem Kulturerbe, jedoch sollten wir uns eine detailiertere Besichtigung für ein anderes Mal aufbewahren, da sie heute zu zeitaufwendig wäre.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch nicht einmal die Hälfte unserer Tour hinter uns haben.
Litija ist auch sehr gut als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung geeignet, denn es gibt zahlreiche markierte Radwege.
Zu Zeiten als der Fluss Sava noch schiffbar war – daran erinnert die Statue eines Schiffers vor der Sporthalle – galt Litija als wichtige Verkehrskreuzung, da sie die Region Unterkrain (Dolenjska) über Vače mit dem Tal Moravška dolina verband. Und Richtung Vače geht es auch heute. Deswegen fahren wir rasch links auf die Abkürzung zur Brücke über die Sava, überqueren sie und fahren direkt danach rechts in Richtung Ponoviče und vorbei am Reitzentrum Litija .
Wür müssen aufpassen, dass wir uns nicht verirren
Im Dorf Ponoviče fahren wir am erhaltenen Schloss Ponoviče aus dem 16. Jh. mit einem interessantem Schlossgarten und Park vorbei. Kurz hinter dem Schloss biegen wir nach links ab, vorher können wir uns noch im kleinen Laden mit Bar umsehen, der nur einige zehn Meter entfernt ist. Bis Vače gibt es keine weitere Gelegenheit, die Wasserflasche aufzufüllen. Die Straße steigt etwas an und schlängelt sich dann durch das schöne Tal. Wir dürfen die schönen Auen und Wälder nicht zu intensiv bewundern, da wir uns hier leicht verirren können. Bei der Kreuzung, wo die bessere Straße nach links führt (Richtung Hotič) und die schlechtere nach rechts, müssen wir auf die schlechtere Straße abbiegen, d.h. nach rechts. Richtung: Boltija . Falls wir vom richtigen Weg abgekommen sind, kommen wir nach einer angenehmen kurzen Steigung und Abfahrt nach Hotič an der Haupstraße Litija-Ljubljana, wie es meinem Radfreund passiert ist, der die gutgemeinten Ratschläge ignoriert hatte und danach natürlich (bereits des zig-te Mal in der Saison) geschwört hatte, nie wieder auf unbekannten Straßen zu fahren und nach Gefühl abzubiegen, sondern bei jeder Abzweigung und Kreuzung, besonders bei solchen ohne Wegweiser, zuerst die Landkarte detailliert zu studieren. Die Gefühle, die er bei der Suche nach dem richtigen Weg erlebt hat, waren allerdings so „saftig", dass wir sie an dieser Stelle lieber nicht anführen.
Mutig bergauf
So erzählt er: „Als ich auf jener gelben Tafel mit schwarzem Rand sah, dass es bis Vače noch 6 km sind, war ich gleichzeitig zufrieden und besorgt. Zufrieden, weil ich nicht zurückfahren musste und etwas besorgt, wegen der ganz und gar nicht magischen Zahl. Eine Sieben oder Neun, die echte magische Zahlen sind, wäre natürlich noch besorgniseregender. Ja, denn längere Steigungen gehören nicht zu meinen Stärken beim Radfahren. Vor kurzem habe ich bei einer ähnlichen Steigung im ersten Gang mein Gehirn damit abgelenkt, dass ich versuchte auszurechnen, wie viel mehr Energie ich bei einer derartigen Steigung verbrauche, verglichen mit einem Radfahrer, der um Einiges weniger wiegt als ich. So aus dem Kopf heraus bin ich natürlich zu keiner wirklich schlauen Erkenntnis gekommen, geschweige denn zu einem richtigen Ergebnis. Trotzdem bin ich sehr zufrieden auf dem Gifpel angekommen, wie immer bei derartigen Spitzenleistungen. Und auch das Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren waren im Nu vergessen. Die Angewohnheit ist allerdings geblieben. Bei jeder Steigung beschäftige ich mich mit einem Thema, das meine Gedanken von jenen ablenkt, die mir befehlen in die Pedale zu treten, richtig zu atmen, nicht zu übertreiben usw. und diesmal habe ich darüber nachgedacht, was ich alles über Vače, den geometrischen Mittelpunkt Sloweniens, der mich oben, etwa auf der Hälfte der heutigen Tour erwartet, weiß. Und eine kleine Pause und Zwischenmahlzeit natürlich auch, versteht sich. Viel Wissen habe ich am Ende nicht gefunden, einige wesentliche Fakten konnte ich aber doch aus irgendeiner Schublade in meinem Gehirn herausholen."
Der Kübel von Vače
In Vače und der unmittelbaren Umgebung wurde eine der bisher reichsten prähistorischen Fundstätte in Slowenien entdeckt, mit Geschirr, Waffen und Schmuck aus der späten Eisenzeit. Das bekannteste, allerdings vollkommen zufällig entdeckte Fundstück, ist die Situla von Vače , die im Jahr 1882 vom einem Bauern namens Grilc gefunden wurde. Es handelt sich um eine kunsthaft geschmückte Situla aus der Zeit zwischen dem 7. und 4. Jh. v. Chr., die im Volksmuseum Ljubljana (Narodni muzej) aufbewahrt wird. In der Siedlung Klenik, etwa 1 km von Vače, wo die Situla gefunden wurde, ist eine vergrößerte Kopie davon ausgestellt. Das Wort „Situla" bezeichnet ein Gefäß mit einem Griff, miest mit Ornamenten geschmückt. Umgangsprachlich werden solche Gefäße auch Kübel genanngt. Somit könnte eigentlich auch die berühmte Situla als Kübel bezeichnet werden.
Bergauf zum geometrischen Mittelpunkt Sloweniens und...
Aus Vače fahren wir bergauf zum geometrischen Mittelpunkt Sloweniens, ins Dorf Spodnja Slivna. Der Mittelpunkt ist gut gekennzeichnet und obwohl die Straße anfangs etwas steil ist, wird es im schattigen Wald doch angenehm. Und wenn sich die Landschaft öffnet, insbesondere auf dem Gipfel, können wir nicht anders, als kurz Halt zu machen und die Aussicht auf die unendlichen Weiten zu geniessen . Wenn wir uns noch etwas mehr Zeit nehmen und die Landkarte studieren würden, könnten wir alle in den Himmel ragenden Gipfel aufzählen, bis hin zu den Alpen.
In Spodnja Slivna werden wir von schönen und freundlichen Bauernhöfen begrüßt. Vor allem am Wochenden macht man sich hier viel Mühe und bietet Gästen gerne Köstlichkeiten aus der einheimischen Küche an. Unter der Woche wird natürlich auf dem Feld gearbeitet, aber hungrig und durstig bleit hier trotzdem keiner. Etwas Kleines zu Essen findet sich immer und ein erfrischendes Getränk ist auch immer bei der Hand. Es gibt hier sogar eine Art Besucherbuch für Radfahrer. Nicht zu übersehen ist das äußerst interessante Museum der Altertümer (Kimovčev muzej starožitnosti) und der Garten Škundrov vrt , wo Skulpturen – ein Spiel der Natur – und viele humorvolle Figuren aufgestellt sind.
Etwas weiter vorne, hinter der Lärchenallee, steht ein Steinquader aus Pohorje-Tonalit, der den geometrischen Mittelpunkt Sloweniens markiert (GEOSS) . Obligatorisch ist natürlich ein Foto zum Andenken und zum Beweis der Leistung auf zwei Rädern, dann linksherum und zurück. Aber Achtung! Wir dürfen nicht bis zur Kreuzung an der Hauptstraße aus Vače nach Kandrše fahren, von der wir gekommen sind, sondern müssen schon früher nach links abbiegen. Diese Kurve ist so wichtig, dass sie sogar ein eigenes Kapitel verdient. Das nächste nämlich.
...verwirrt bergab.
Für die einzigartige, fast abenteuerliche Radtour in diesem Teil Sloweniens ist es am schlechtesten, wenn wir von Slivna bis zur Kreuzung mit der Hauptstraße aus Vače fahren und dort nach links abbiegen und bergab ins Tal bis Kandrše fahren. Und was sagt unser Radfreund dazu? Er meint: „Die Straße ist nicht das Problem; sie ist in gutem Zustand, sodass das Rad wie von selbst nach unten saust. Und man kommt auch von Kandrše bis Moravče und von da weiter nach Plan, aber diese Route verläuft auf ziemlich stark befahreren Hauptstraßen und durch eine nicht ganz so schöne Umgebung. Das habe ich natürlich erst unten im Tal gemerkt und die Auffahrt zurück war eine harte Strafe für meinen zweiten Fehler an diesem Tag und für meine Oberflächlichkeit, wegen der ich wieder nicht die Landkarte studiert habe, sondern lieber der Nase gefolgt bin."
Der richtige Weg verläuft folgendermaßen: In Spodnja Slivna, genau in der Dorfmitte, biegen wir nach links in Richtung des Abenteuerparks (Pustolovski park) ab und wo die Häuser enden, fahren wir auf der Schotterstraße geradeaus weiter (der Abenteuerpark liegt auf der rechten Seite). Die Straße führt durch den Wald zum Weiler Gora pri Pečah (dieser Teil heißt eigentlich Zgornja Gora). Wir folgen stets der vorherrschenden Straßen. In Zgornja Gora biegen wir scharf nach rechts ab (fast 180°) auf die erste Straße (Asphalt) und dann in den Wald. Bald sind wir bei noch so einer Kurve angelangt – diesmal ist es eine Linkskurve. Wir fahren auf der Straße weiter, solange es geht. Bei den Kreuzungen halten wir uns immer an die breitere Straße, die an den ersten Häusern und dann durch den Wald an den zweiten Häusern vorbei bis zu den dritten Häusern führt. Dort geht es nicht mehr geradeaus weiter (bei der Hausnummer Gora 3), deswegen biegen wir nach links ab und fahren praktisch in den Wald hinein.
In Zgornja Gora, bei der vorher erwähnten Rechtskurve können wir auch einen kleinen Abstecher machen und zur 500 m entfernten, aber wahrlich pittoresken Kirche des Hl. Florian fahren, von wo wir eine wunderschöne Aussicht auf die Steiner und den Julischen Alpen haben. Der Berg Limbarska gora liegt wie auf der Handfläche vor uns. Zur Kirche gelangen wir, wenn wir bei der scharfen Rechtskurve, wenn wir aus Slivna durch den Wald zum Asphalt kommen, nicht zurück und hinunter abbiegen, sondern weiter geradeaus auf der steilen Straße (diese Bezeichnung hat sie sich fast nicht verdient) weiter bis zum Gipfel fahren. Später müssen wir halt zurück – einen anderen Ausweg gibt es nicht. Und wir brauchen auch ein gutes Rad, da die Straße ziemlich wellig, um nicht zu sagen „felsig" ist. Möglicherweise ist es keine schlechte Idee, diesen Teil zu Fuß zu absolvieren.
Ins Tal Moravška dolina
„Da packt es mich, vom Rad abzusteigen und kurz nach Pilzen zu suchen, um die Wut wegen der Landkarte in der Jackentasche und nicht vor den Augen zu vergessen. Denn in mir steigt wieder das Gefühl auf, dass ich mich wieder verfahren habe. Zum Glück ging die Straße leicht bergab, sodass ich keine Arbeit hatte – weder mit den Pedalen, noch mit den Bremsen. Doch auf einmal beschenkt mich mit einer großen Portion Freunde – eine Ziege! Ja, eine richtige, waschechte Ziege, die seelenruhig mitten auf der Straße steht und ihr Laub vor sich hinkaut, wie meine Nachbarin den Staßenklatsch verbreitet, und mich neugierig und erwartungsvoll ansieht. Mir schien es, als hätte sie mir zugezwinkert und dabei gedacht: „Na, was machst du denn hier – hast dich verfahren, gel?" Ich habe laut und von Herzen gelacht und nachdem das gehörnte Fräulein geruhte, mir den Weg freizugeben, kam ich zu einem großen Bauernhof. Dieser muss einst ein großer Hof gewesen sein, der später wohl harte Zeiten erlebte. Nun scheint er mit großem Schwung wieder auf die Beine zu kommen und wird erweitert. ‚Ja, ja, Sie sind auf dem richtigen Weg, dies ist die alte Straße von Moravče nach Litija, die über unseren Hof führt. Nur weiter so und Sie sind bald in Moravče," beruhigt mich freundlich der kernige Hofbesitzer. Und der Tag wurde wieder schön."
Moravče
„Hie und da halte ich an und überprüfe die Landkarte. Ich schaue auch auf meine Uhr. Oje! Mittagessen Adieu, sage ich laut zu mir selbst, wo sind Ljubljana und Zalog und Podgrad? Und wenn es so weiter geht, werde ich nicht einmal auf das Abendessen Appetit haben."
Wir fahren bergab und wenn die Straße aus dem Wald herauskommt und sich der Ausblick eröffnet, sind wir im Tal angekommen, in Drtija, wo wir auf der Hauptstraße nach links abbiegen und nach Moravče fahren. Hier in der Umgebung wurde schon seit jeher Quarzsand gegraben und sogar in die Tchechische Republik zur Glasherstellung exportiert. In Drtija wird er noch heute gegraben. Der Ort Moravče ist auch wegen des stark entwickelte Luthertums in der Reformationszeit, der zahlreichen Kirchen und des Partisanentums bekannt. Der Ort ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, z.B. auf den nahegelegenen Berg Limbarska gora.
So, nun folgen keine stärkeren Steigungen und Abfahrten mehr, nur einige kürzere zur Abwechslung. „Obwohl es mir noch zu früh erscheint, etwas zu essen – trotz der Tatsache, dass die Mittagszeit schon vorbeit ist und in den Küchen der bekannten Gasthäuser von Moravče schon das Abendessen vorbereitet wird – sind es bis zum Ziel doch noch einige Kilometer, deswegen folge ich vor der Ortsmitte von Moravče dem Wegweiser für Češnjice nach links", kommentiert unser Radfreund.
Ein schönes Tal und ein Schloss
Wir werden von einem Tal überrascht, nur einen Steinwurf vom Stadtrummel entfernt. Es ist nicht überbesiedelt, die Dörfer machen einen gepflegten Eeindruck, die Straße ist sehr gepflegt. Eigentlich liegt das Ganze gar nicht so weit weg von einer größeren Stadt und so mancher würde vielleicht auf den Gedanken kommen, hier leben zu wollen. Doch das ist nur ein Gedankenblitz. Wir treten in die Pedale und fahren durch Češnjice und gelangen nach Tuštanj , wo ein mittelalterliches Schloss aus dem Jahr 1490 steht und – Sie werden es nicht glauben – es ist eines der wenigen, das weder im Krieg beschädigt noch nach dem Krieg nationalisiert wurde. Ein Großteil der alten Einrichtung ist gut erhalten und ein Teil des Schlosses ist auch für Besucher geöffnet, deswegen lohnt es sich, einen Absteher zu machen. Und dann geht es natürlich weiter. Richtung: Vrhpolje.
Wo und Wohin
Unser Radfreund beschreibt diesen Abschnitt wie folgt: „Vrhpolje, es folgen Stegne, Dole pod Sveto Trojico und Kokošnje sowie Zalog pod Sveto Trojico. Ich fahre souverän mit der Landkarte ausgerüstet und gleichzeitig mir kommt der Gedanke, das nächte Mal einen Bleistift einzupacken, um bei Abschnitten, bei welchen ich mir des richtigen Weges nicht sicher war, gleich ein paar Orientierungspunkte direkt auf der Karte markieren zu können. Für alle Fälle, das nächste Mal. Wer kann sich überhaupt all die Ziegenpfade, auf die mich meine Freunde diesmal gewiesen haben, merken. Stimmt´s? Und eine solche Markierung würde sicherlich für Zalog gelten. Fahren Sie auf keinen Fall rechts auf der Hauptstraße und auf die andere Seite des Baches Rača, sondern vor dem Bach nach links und weiter auf der Schotterstraße, danach nach rechts über die zweite Brücke auf die andere Seite und wieder entlang des Baches weiter. Nach gut einem Kilometer folgen eine weitere Brücke und direkt danach der Anschluss an die Asphaltstraße, wo wir nach rechts fahren müssen. Die Regel lautet also: immer am Bach Rača entlang, dann verfährt man sich sicher nicht. Ganz einfach! Oder auch nicht. Je nachdem. Aller guten Dinge sind drei, auch wenn sie dann doch nicht so gut sind. Ich bin wieder ganz falsch gefahren, musste einen Teil zurückfahren und endlich erblickte ich die Tafel: Gorjuša. Am liebsten hätte ich sie umarmt!"
Keuchend auf den Krumperk
„Ich würde sagen, ich habe nicht geatmet, sondern gekeucht wie ein Stier in der spanischen Arena; nicht wegen der Hügel oder der Schlaglöcher, sondern aus Wut, mich wieder nicht etwas intensiver mit der Landkarte beschäftigt zu haben. Wann lerne ich es bloß? In Krumperk rege ich mich etwas ab, obwohl man dort nicht wirklich auf wilde Stiere spezialisiert ist, da im Schloss ein Reitzentrum loziert ist, das sich mit der Züchtung von Rassepferden und allgemein mit der Reiterei beschäftigt."
Den Berg hinauf – am Schloss vorbei – und wieder bergab zur Schotterstraße. Wir kommen zur Skisprungschanze , die wir aber schnell hinter uns lassen. Rechts begleitet uns die Autobahn in Richtung der slowenischen Steiermark (Štajerska). Wir kommen nach Prelog pri Ihanu. Am Anfang des Dorfes befindet sich ein „Durstservice", wie unser Freund sagen würde, ein Gasthaus mit einem Garten nämlich. Ansonsten meint er: „ich fahre weiter bis Ihan und bereite mich mit der Landkarte in der Hand darauf vor, wann ich scharf rechts über Kamniška Bistrica in Richtung Mala Loka und zum Rand von Dragomlje bis Pšata und nach Podgorica abbiegen muss."
Noch über die Sava und Ljubljanica. Nun reicht es!
In Podgorica biegen wir nach links auf die Straße Domžale-Ljubljana ab, fahren an Šentjakob vorbei, über die Sava und direkt hinter der Brücke bei der ersten Ampelkreuzung nach links unter die Autobahn auf die andere Seite, wo uns noch eine Ampel begrüßt. Dieser Abschnitt ist heute der verkehrsreichste. Von hier aus fahren wir in Richtung der zentralen Kläranlage (Centralna čistilna naprava). Man kann sich fast nicht verfahren – die Asphaltstraße führt direkt bis zur Kläranlage, es folgt eine Schotterstraße und schon sind wir in Zalog. Wir fahren nach links auf die Agrokombinatska cesta, darauf bis zum Zadružni dom, dort noch einmal nach links und dann geradeaus – über die Ljubljanica bis nach Podgrad.
„Entschuldigung, sind Sie von weit her gefahren?" fragt man mich dort, wo Gott die Hand hinausstreckt, vor einem Gasthaus, nachdem ich beim Absteigen fast vom Rad gefallen bin und bestätigen ihre Beobachtung: „Sie sehen ziemlich mitgenommen aus." Sapperlot nochmal! Sie haben mich in Verlegenheit gebracht, also habe ich mich rasch auf den Heimweg gemacht."