DIE FALLE DER WEGELAGERER
Länge
36,6
Länge 36,6 km
Benötigte Zeit
02:50
Benötigte Zeit 02:50
Največja strmina vzpona[%]
4
Max. Steigung: 4 %
Max. Gefälle: 18 %
Max. durchschnittliche Steigung: 4 %
Länge der Steigungen über 5%: 3,70 km
Niedrigster Punkt der Strecke: 391 m
Höchster Punkt der Strecke: 296 m
Höhenunterschied: 539 m
Poraba kalorij
5765
Energieverbrauch für Männer: 5765 kJ (1377 kcal)
Energieverbrauch für Frauen: 4698 kJ (1122 kcal)
Schwierigkeitsgrad
Schwierigkeitsgrad: Anspruchsvoll
Qualität der Wanderwege
Qualität der Wanderwege: Mischfahrbahn
Fahrradtyp: Trekking-Bike
Kurze Beschreibung

Die Radtour führt uns durch Ortschaften, wo sich einst Wegelagerer versteckten und die Reisenden überfielen. Sie werden uns vom Beginn bis zum Ende auf den Bergauf- und Bergabfahrten folgen, deswegen ist Vorsicht geboten. Wir werden auch wie die Wegelagerer trinken und essen. Die Wegelagerer hatten angeblich ihre eigene Art, sich zu verständigen... Lesen Sie den Reisebericht gut durch, damit Sie nicht von den neuzeitlichen Wegelagerer-Fallen überrascht werden.

Verlauf

Domžale – Dob – Gorjuša – Studenec – Spodnji Tuštanj – Dole – Videm – Lukovica – Brdo – Rafolče – Žiče - Rova –Radomlje – Vir - Domžale

Am „Tivoli Park von Domžale" vorbei
Wir starten den Ausflug durch die Ortschaften der Wegelagerer im Sportpark Domžale . Die Scheinwerfer des Stadions sind schon von Weitem zu sehen. Im Parkkomplex steht eine Vielzahl von Parkplätzen zur Verfügung. Überprüfen Sie, ob Sie alles Nötige dabei haben. Vergessen Sie nicht, ihren Drahtesel abzuschließen, damit Sie nicht schon am Anfang in eine Falle der Wegelagerer geraten. Wir starten in Richtung Osten über den Fluss Kamniška Bistrica. Wir machen unter den Baumkronen eine Rundfahrt um den Berg Šumberk auf der südöstlichen Seite. Auf der Hauptstraße setzen wir unsere Tour auf dem Radweg nach Podrečje. Leider endet hier der Luxus des Radwegs. Die Nummern auf dem Schild bezeichnen die Radtouren . Die Tour „Rokovnjaška past" (Falle der Wegelagerer) hat die Nummer 2. Ansonsten ist die Radtour nicht markiert. Wir werden hierher zurückkehren, wenn wir mit den Wegelagerern abgerechnet haben . In Podrečje begrüßen uns leere Heuharfen , die stumm an die früheren Zeiten erinnern. Heute stehen die meisten alleine da, einige haben Ihre Rolle geändert und dienen zur Lagerung von Brennholz, Heuballen, Holzbündeln usw.

Strecken wir unsere Beine aus
Vorsichtig überqueren wir die Umfahrungsstraße, die zur Siedlung Količevo führt. Geradeaus sehen wir die Kirche des hl. Martin in Dob und auf der linken Seite die Steiner Alpen . Die Siedlung Dob (Sommereiche) bekam wahrscheinlich ihren Nahmen nach den Tiefland-Überschwemmungswäldern der Sommereiche. Die gleichgültige Vorgehensweise mit den Feuchtgebieten und die Senkung des Grundwasserniveaus haben die Bedingungen für das Wachstum der Eichen verändert. Und um das Eichenholz haben sich brav die „Waldwegelagerer" gekümmert. Heute sind nur noch die Namen der Ortschaften übriggeblieben. Hinter dem Feuerwehrhaus biegen wir zur Kirche des hl. Martin ab . Um die Kirche erstreckt sich ein Garten mit einer Sonnenuhr . Über Rača ist im Wald das Sommertheater Dob ,. Es ist nicht so groß wie das Sommertheater Studenec, ist aber trotzdem sehenswert. Wären nicht die Steinkulissen der Bühne für eine Aufführung eines Wegelagerer-Schauspiels perfekt? Gegenüber dem Theater im Park steht ein Denkmal zur Erinnerung an den slowenischen Unabhängigkeitskrieg . Auf der anderen Seite der Autobahn fahren wir in Richtung Gorjuša. In der Ferne sehen wir das Schloss Krumperk , der Weg führt uns nach links, nach Gorjuša. Die Steigung zum Karstauslieger ist kurz, aber sehr steil . An der zweiten Kreuzung biegen wir nach rechts ab und fahren bergab auf einer schlechten Schotterstraße um den Berg herum. Jetzt haben wir uns aufgewärmt. Werden wir einer eventuellen Falle der Wegelagerer leichter entfliehen?

Das Sommertheater
Wir überqueren wieder Rača und fahren in Richtung Krtina. Auf der linken Seite sehen wir die Kirche des hl. Lenart auf dem Berg Krtina . Vielleicht verstecken sich die Wegelagerer im Wald auf der anderen Straßenseite? An der Abzweigung nach Škocjan begrüßt und das Banner „Sommertheater Studenec" . Bei der Kapelle und dem Feuerwehrhaus fahren wir weiter geradeaus zum großen bedeckten Sommertheater ,. Wenn die Abenteuer der Wegelagerer im Rahmen des Sommerkulturfestivals an der Reihe sind, sehen wir uns vielleicht eine Aufführung an. Nachdem wir die Hauptstraße überquert haben, können wir auf der Terrasse des Gasthauses Soklič unseren Durst löschen.

Das Flüstern der hügeligen Landschaft
In der Siedlung Zalog pod Sveto Trojico überqueren wir wieder das Tal des Flusses Rača. Wie viele Dämme wurden gebaut, um das Wasser zu kontrollieren ! Wasser ist zum Überleben notwendig, auf der anderen Seite verursacht es mit Hochwasser gelegentlich Verwüstungen. Die Straße verläuft langsam bergauf und ist in die hügelige Landschaft über dem Tal der Rača eingespannt. Als wäre sie für Radfahrer gebaut worden! Nachdem wir zur Hauptstraße hinab gefahren sind, biegen wir nach rechts ab und fahren auf einer angenehmen kurvigen Straße in Richtung Vrhpolje bei Moravče. Fast zu schnell gelangen wir nach Vrhpolje. In der Mitte der Siedlung steht die Kirche des hl. Petrus und Paulus . Daneben steht das Bauernhaus Pečar . An der Schule und dem Feuerwehrhaus vorbei verlassen wir Vrhpolje und fahren durch die abwechslungsreiche Landschaft zur Siedlung Spodnji Tuštanj.

Beim neuzeitlichen Schlossherren
Der Wegweiser weist darauf hin, dass in der Nähe ein Schloss steht . Eine kurze Steigung führt uns zum mächtigen Gebäude unter dem Bergland Posavsko hribovje . Der Schlossherr zeigt uns gerne die Museumsammlung. Die Besichtigung dauert etwa eine halbe Stunde. Die Geschichte über den Schlossgärtner Luka Pirnat erinnert auch an Wegelagerer-Geschichten. Vor dem Schloss stehen eine mächtige Platane und die Schlosskapelle ,. Der Schlossgarten wurde erneuert , weil er vom Gärtner Luka wahrscheinlich vernachlässigt wurde, als er die Gräfin heiratete. Sehen wir nach, wo die Bauer des Schlosses Tuštanj lebten. Etwa fünfzig waren in der Liste im Urbarium eingetragen. Auf dem Nachbargipfel haben sich die Nachkommen der Bauer schöne Häuser gebaut. Wir fahren ins Tal der Rača zum Dorf Krašce hinab. Wir haben die Siedlung Rača schon zum fünften Mal überquert. Im alten Gasthaus Frfrau an der Kreuzung können wir uns stärken . Die Jahreszahl 1849 auf der Eingangstür belegt, dass das Gasthaus wirklich alt ist.

In Richtung des Landes der Wegelagerer
Wir überqueren vorsichtig die Hauptstraße, fahren am ersten Kreuzweg nach links und genießen die schöne Aussicht auf das Bergland Posavsko hribovje . In Dole bei Krašce fahren wir geradeaus weiter nach Lukovica. Die Rad- und Genussgeschichte wiederholt sich, nur dass wir diesmal auf der anderen Seite des Tals von Moravče fahren . Nach der Siedlung Imenje trennt uns vom Bergsattel nur noch eine Kurve. Es eröffnet sich eine schöne Aussicht in Richtung der Steiner Alpen und des Landes der Wegelagerer . Die Gemeinde Lukovica, zu der wir soeben angelangt sind, hat einen Wegelagerer in ihrem Wappen . Wir fahren bergab an der Siedlung Spodnje Koseze vorbei . In der Nähe des letzten Hauses in der Siedlung Videm pri Lukovici steht auf der linken Seite ein Weiher mit einer Insel . In der Ferne können wir vor uns die mächtigen Mauern des Schlosses Brdo sehen . In der Siedlung Spodnje Prapreče steht in der Mitte des Abhangs die gotische Kirche des hl. Lukas . Das Pflaster der Kirche steigt von der großen Tür um 1,70 m. Als würde sich die Kirche in die Böschung hineinfressem. Über die Brücke über der Autobahn gelangen wir zur Siedlung Lukovica. Der im Zentrum gelegene Marktplatz bezeugt die Bedeutung des Ortes, der einst ein beliebter Ort für Fuhrmänner war. (Ein „Fuhrmann" war der „Chauffeur" der Pferdekutsche.) Jahrhunderte verlief durch das Tal Črni graben in Richtung Trojane ein Handelsweg, auf dem Wegelagerer die Reisenden beraubten. Auf dem Platz können wir nicht gefühllos am Gasthaus Furman vorbeifahren, wo das Wegelagererbier (Rokovnjač) serviert wird . Im alten Gasthaus Bevk können wir auch das Wegelagerergulasch probieren .

Nach Brdo
Nach dem Gasthaus Bevk biegen wir steil bergauf ab. Wir hoffen, dass Sie in Lukovica nicht zu sehr mit Wegelagerer-Köstlichkeiten übertrieben haben, sonst wartet auf der steilen Steigung eine Wegelagererfalle auf Sie. Auf der linken Seite liegt das Bauernhaus von France Marolt, dem slowenischen Komponisten, geradeaus vor uns das Bienenzuchtzentrum Sloweniens . Dort können wir uns stärken, Souvenirs kaufen und Manches über die Imkerei erfahren. Wir fahren an der Barockkirche der hl. Maria mit einer schönen Sonnenuhr vorbei . Daneben steht der Schutzwall des Schlosses Brdo . Wir können nicht in das Innere des Schlosses, können jedoch seine Umgebung erforschen. Lasst uns die Weißbuchenallee suchen . Wir fahren weiter durch die Kastanienallee und biegen bei der modernen Totenkapelle scharf nach rechts ab.

Über die Hügel der Wegelagerer
Wir fahren ins Tal unter der Siedlung Rafolče hinunter und dann bergauf durch das Dorf. Die Wegelagerer waren einst wahrscheinlich schneller, als sie mit ihrer Beute flohen. Am Ende des Dorfes erwartet uns ein schöner Ausblick auf das Tal . Es folgt eine Bergabfahrt in Richtung der Siedlung Rove . Sind die Wegelagerer so schnell geflohen? Vor der Siedlung Dolenje biegen wir nach rechts auf die Schotterstraße ab . Unter dem Dorf Žiče steht ein neues, im bäuerlichen Stil gebautes Haus . Am Anfang des Dorfes Žiče setzen wir unsere Tour auf der linken Straße fort . Am Ende des Dorfes steht eine Kapelle, wo sich eine schöne Aussicht eröffnet . Zum Dorf Rova fahren wir bergab durch einen Wald. Am Anfang der Siedlung steht das Gasthaus Pirc und links auf der Aussichtsseite die Kirche der hl. Katarina , die angeblich von Ljubljana zu sehen ist.

Die letzte Falle der Wegelagerer
Der letzte Teil der Tour verläuft auf Straßen, auf denen viel Verkehr herrscht. Hüten Sie sich vor neuzeitlichen Wegelagerern auf Stahlrössern! Wir radeln auf der Vorfahrtsstraße in Richtung Radomlje. Bei der Kirche der hl. Marjeta steh eine mächtige Linde, die einen Durchmesser von satten 5 m hat . Ein wenig vorne steht das schön erneuerte Bauernhaus, in dem sich das Slowenische Haus befindet . Der Restaurator und Hersteller von Biomöbeln hat eine interessante Sammlung zur Schau gestellt . Am Kreisverkehr in Radomlje können wir den Durst im Gasthaus Šporn löschen . Der Mühlstein im Kreisverkehr und die Königsmühle machen auf den Namen des Ortes aufmerksam. In der Siedlung Vir sehen wir auf der linken Seite die Kirche des hl. Joseph . Bald sind wir in Podrečje an der Kreuzung, wo sich unser Wegelagerer-Weg abgezweigt hat. Auf demselben Weg kehren wir zum Ausgangspunkt zurück. Sind wir allen Fallen der Wegelagerer ausgewichen?

 

Das Sommertheater Studenec
Das bedeckte Sommertheater in Studenec bietet Platz für mehr als tausend Besucher. Am Fuß des Berges Komovec hat es eine hervorragende Lage inmitten der Natur . Seit dem Jahr 2000 organisieren die Mitglieder des Kulturvereins Milan Jarc jeden Sommer das Sommerkulturfestival, auf dem neben Theateraufführungen auch andere Kulturereignisse stattfinden.

Das Schloss Tuštanj
Das Schloss Tuštanj ist einer der wenigen Schlösser in Slowenien, das in über 500 Jahren seines Bestehens nicht ausgeraubt, niedergebrannt oder verstaatlicht wurde. Die Schlossgemächer verwahren Kostbarkeiten der Innenausstattung des Adels vergangener Generationen ,,,. Das Schloss wurde von Lichtenberger Grafen im Jahr 1490 gebaut, im Inneren des Schlosses ist ein Arkadenhof . Im Jahr 1854 heiratete der Schlossgärtner Luka Pirnat die Gräfin Maximiliane und das Schloss kam in den Besitz eines Slowenen. Die Familie Pirnat ist noch heute Besitzerin des Schlosses.

Das Schloss Brdo
Die Familie Lamberg baute das prächtige Renaissance-Schloss Brdo im Jahr 1552 . Genau 300 Jahre später wurde hier der berühmte slowenische Schriftsteller Janko Kersnik geboren. In die Wand des südwestlichen Turmes wurde zu seinem Gedenken eine Tafel eingemauert . Hinter den Schlossmauern wurde die reiche Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg geschrieben, als das Schloss niedergebrannt und nie wieder renoviert wurde. Der Schlosspark ist noch heute sehr interessant , .

 

Gasthaus Soklič, Zalog pod Sveto Trojico
Es sind alle willkommen, die gute hausgemachte Gerichte in einer angenehmen Gesellschaft und in einer entspannten Atmosphäre mögen. Das Edle des Alten und Guten ist in diesem Gasthaus nach wie vor präsent.

Gasthaus Furman Lukovica
Das Gasthaus Furman ist wegen seiner Gerichte aus der Fuhrmann-Pfanne bekannt. Das Wegelagerer Gulasch und das Wegelagerer Bier (Rokovnjač) gehören zu seinen Spezialitäten.

Gasthaus Juvan Domžale (1 km)
Ein Gasthaus für jeden Geschmack. Die Auswahl ist reichhaltig, die Bedienung berät sehr hilfreich. Die Gerichte werden schnell zubereitet, die Portionen sind genau richtig groß.

 

Wer waren die Wegelagerer?
Andere Nationen haben den Robin Hood, den Janus, Hajduke ..., und wir Slowenen haben die Wegelagerer. Von den räuberischen Helden, die den Reichen nahmen und den Armen gaben, gibt es zahlreiche Geschichten. Wann die Wegelagerer bei uns zuerst erschienen, ist nicht bekannt, der Kaiser Maximilian hat aber schon im Jahr 1513 berichtet, dass es hier viele Räuber gibt, die vor allem Händler angreifen. Die Armut hat die jungen Burschen dazu getrieben, Wegelagerer zu werden, meistens aber versuchten sie, sich dem Militärdienst zu entziehen, denn der Wehrdienst dauerte vierzehn Jahre. Junge Männer verließen ihre Häuser und versteckten sich in den Wäldern. Um zu überleben, waren sie in der Regel gezwungen, zu rauben und zu stehlen. Während der französischen Besatzung haben die Österreich-Ungarische Behörden die Wegelagerer sogar unterstützt, dass sie kleinere französische Einheiten angriffen, später aber wurden sie zu einer erheblichen Belästigung. Meistens hielten sie sich an der damaligen Landstraße von Trojane durch das Tal Črni graben auf. Die Wegelagerer hatten sogar ihre eigene Art, sich zu verständigen. Die Erinnerung an die Wegelagerer bewahrt man vor allem in der Siedlung Lukovica, die sogar einen Wegelagerer in ihrem Wappen hat. Es werden auch verschiedene Gesellschaftsveranstaltungen organisiert, an denen Wegelagerer nicht fehlen dürfen.

 

Jeden Sommer wird von den Mitgliedern des Kulturvereins Miran Jarc aus Škocjan ein Sommer-Kulturfestival in Studenec veranstaltet. Programm: http://studenec.net

Das Kulturheim Franc Bernik in Domžale sorgt für ein reichhaltiges Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm. Nähere Informationen finden Sie unter http://www.kd-domzale.si/

Auf der Tour muss man mehrmals einige gefährliche Hauptstraßen mit dichtem Verkehr überqueren. Vorsichtig!