Von Sostro
Es stimmt, dass wir die Tour am bekannten Ausgangspunkt starten – bei der Wendestelle der Buslinie 13 im Stadtviertel Sostro , , jedoch werden wir diesmal nicht in die beliebte Richtung nach Podlipoglav fahren, sondern in die Gegenrichtung. Wir überprüfen zuerst, ob wir gut ausgestattet sind und alles Nötige dabeihaben. Bei der Kirche biegen wir nach rechts ab. Auf der anderen Straßenseite liegen das Pfarramt und das Minoritenkloster . An der nächsten Kreuzung biegen wir nach rechts ab und fahren auf der Straße Litijska cesta.
Gleich über den ersten Berg
Nicht einmal zwei Kilometer haben zurückgelegt und geht es bergauf. Auf dem Verkehrsschild steht: Steigung 12%, 2 km. Auf geht´s, so wie es Eichhörnchen machen! Am vierten Kilometer erreichen wir den ersten Gipfel. Auf der linken Seite eröffnet sich eine schöne Aussicht auf Ljubljana . Beim Bauernhof Pečar , kippt die Straße um. Wenn wir nach rechts abbiegen, gelangen wir zur Siedlung Javor, aber zu der fahren wir erst auf dem Rückweg. Nach 200 m gelangen wir zu Serpentinen und zu einer Schotterstraße, die sich fast die ganze Zeit durch das Tal des Baches Besnica schlängelt . Die linke Straße führt nach Podgrad, wir fahren jedoch nach rechts hinter der Tränke mit einer kleinen Mühle , die Besnica entlang und leicht bergauf durch das Dorf Besnica.
Und schon sind wir auf dem zweiten Berg, dem höchsten in dieser Gegend
Etwa beim neunten Kilometer biegen wir nach links auf eine Steigung ab. Wir werfen einen Blick auf den Wegweiser, der ermunternd zeigt: Janče, acht Kilometer. Die ersten zwei Kilometer – 12% Steigung. Wir steigen schnell auf und es eröffnen sich immer wieder neue Ausblicke . Juhu, wir sind schon in Gabrje ! Von hier ist Ljubljana zu sehen . Im Dorf an der Obststraße werden Äpfel, Honig und vieles Mehr verkauft. Wir fahren geradeaus durch das Dorf in Richtung der Siedlung Janče. Schön langsam! Schnell würde es sowieso nicht gehen. Die Steigung ist so steil, dass man sie mit Großbuchstaben hätte schreiben können (20%). Sogar die Eichhörnchen schalten in den niedrigsten Gang um. Unter der Siedlung Janče begrüßt uns die Kapelle des Hl. Nikolaus . Nach 14 km Fahrt haben wir die Siedlung Janče erreicht . Die Berghütte Janče steht auf dem höchsten Punkt in diesem Gebiet und ist ein beliebter Rastplatz für Radfahrer. Wir schauen uns ein bisschen um, es ist wirklich schön, in der Berghütte holen wir uns frisches Wasser und weiter geht's! Wir haben noch ein großes Stück Weg vor uns.
Kurvenreiche Bergabfahrt nach Jevnica, danach auf die Landkarte gucken
In Janče kreuzen sich viele Rad- und Wanderwege. Unser Plan ist, die kurvenreiche Abfahrt zur Siedlung Kresnice zu absolvieren. Von der Berghütte treten wir etwa 400 m in die Pedale und biegen nach links auf die Schotterstraße in Richtung der Siedlung Laze ab . Wir fahren die gepflegte Schotterstraße hinunter und biegen am ersten Kreuzweg nach rechts in Richtung der Siedlung Jevnica ab . Bei der Siedlung Zgornja Jevnica wird der Weg etwas gerader, danach verläuft er wieder bergab durch einen Wald. Nach 17,5 km können wir wieder entspannt auf einer Asphaltstraße fahren. Jedoch ist die Asphaltstraße nur etwa 100 m lang. Wir fahren weiter bergab auf einer Schotterstraße. Entlang des Weges werden wir von einigen Weinreben überrascht , , die im Herbst voller Trauben sind. In diesen Bergen? Für alle, die es nicht wissen: dort, wo die Edelkastanie wächst, gedeihen auch Weinreben. In Slowenien ist das ungefähr auf 800 m Höhe über den Meeresspiegel. Diese Weinberge liegen auf gut 600 m Höhe. Und noch etwas: hinter jeder Kurve öffnet sich eine neue Aussicht auf die Landschaft unter uns . Nach der Siedlung Zgornja Jevnica fahren wir wieder auf einer Asphaltstraße . Nach etwa 20 km Fahrt sind wir im Tal, überqueren einen kleinen Bach (mit dem Namen Jevnica) und machen Halt. Bis zur Siedlung Jevnica links von uns haben wir nur noch etwa einen Kilometer, jedoch werden wir heute nicht dorthin fahren . An der zweiten Abzweigung, nach 50 m, biegen wir - nicht an der ersten Abzweigung - scharf nach rechts – um fast 180 Grad – in Richtung des Dorfes Golišče ab.
Über Golišče zum Kresniški vrh
Wir beißen uns wieder in eine neue Steigung, so wie ein Eichhörnchen, das auf einen anderen Baum springt. Schatten, Asphalt, Serpentinen und einer der niedrigsten Gänge am Fahrrad. Wir fahren bergauf, an vereinzelten Bauernhöfen der Streusiedlung Golišče vorbei. Nach knapp 4 km Steigung erreichen wir den Gipfel , links von uns, 30 m steil bergauf ist eine echte Boulebahn. Wir können jetzt eine Verschnaufpause gönnen. Etwas weiter vorne fängt eine kurvige Bergabfahrt auf einer Asphaltstraße in Richtung des Flusses Sava mit schöner Aussicht an , . Nach knapp zwei Kilometern erreichen wir die Siedlung Kresniški vrh , wo wir die erhitzten Bremsen abkühlen lassen. Wir fahren in Richtung Kresnice bergab auf einer kurvigen Straße durch einen Wald bis zur Siedlung Kresnice. Auf der anderen Seite des Flusses sehen wir einen großen Steinbruch , der die Kalkfabrik versorgt. Am Kreuzweg am Anfang der Siedlung Kresnice biegen wir nach rechts auf eine Abkürzung ab, die an der Siedlung vorbei verläuft. Auf einer Tafel im Wald können wir uns die Landkarte der Ortsgemeinschaft Kresnice ansehen . Am Ende des Gefälles gelangen wir zu einer Kreuzung mit der Hauptstraße, wo wir nach rechts in Richtung Litija abbiegen . Wir können aufatmen – jetzt werden wir einige Zeit mehr oder weniger auf einer ebenen Straße fahren. Auch Eichhörnchen legen ab und zu mal eine Verschnaufpause ein...
Durch das Tal der Sava
Wir fahren am Waldrand und durch den Wald, überqueren die Bahnstrecke (über eine gesicherte Bahnstreckenüberführung) und bewundern die Aussicht auf den Fluss Sava, dann sind wir wieder auf einer Schotterstraße. Wir überqueren die Bahnstrecke noch einmal, diesmal fahren wir jedoch steil bergauf durch einen Eisenbahntunnel mit einer hoffnungslos schlechten Schotterstraße. Niemand verübelt es, wenn jemand diese ein oder zwei Hundert Meter vom Fahrrad absteigt und zu Fuß geht. Wenn wir den Scheitel der Erhebung erreichen und wieder auf einer Asphaltstraße sind, biegen wir scharf nach rechts ab. Auf der linken Seite steht das Schloss Pogonik und vor ihm ein Denkmal . Wir fahren durch den Wald bergab ins Tal und finden uns wieder an der Sava. Wir fahren durch die Siedlung Podšentjur und weiter in Richtung Litija.
Litija und Sitarjevec
Kurz vor Litija ist die Sava dem Berg Sitarjevec so nahe, dass dazwischen kaum genügend Platz für die Straße ist. In diesem Teil erblicken wir die Reste von Wirtschaftsgebäuden des verlassenen Bergwerks von Litija. Schon sind wir in Litija . Auf der rechten Seite begrüßt uns das mächtige Denkmal von Plečnik und bald sind wir am Platz Valvasorjev trg. Falls wir mit den Kräften am Ende sind, können wir uns im Gasthaus und Pizzeria Pergola stärken . Wir biegen nach rechts auf die Levstikova ulica und dann wieder nach rechts auf die Šmarska cesta ab. Gleich hinter dem Friedhof biegen wir noch einmal nach rechts in Richtung der Siedlung Zavrstnik ab und nehmen von Litija Abschied. Unterwegs sehen wir uns den Berg Sitarjevec auch von der südlichen Seite an (auf dem Gipfel ist ein Sender angebracht) . Haben wir genug Wasser? An der Kreuzung in der Siedlung Zavrstnik ist eine Imbissstube, wo wir unsere Wasservorräte auffüllen können. Von nun an wird es einige Zeit wenig Gelegenheiten geben, Wasser aufzufüllen. Langsam fahren wir durch das Tal zur Siedlung Štangarske Poljane . Eine Radidylle, die bald zu Ende sein wird. Das bedeutet nicht, dass es nicht mehr schön sein wird, nur diese Ruhe geht in einem beschleunigten Herzschlag verloren. Die Eichhörnchen gehen wieder in Aktion. Steigungen, was den sonst. Wir steigen um rund 200 m, dann erblicken wir am 45. Kilometer vom Start einen Wegweiser, der geradeaus in Richtung Ljubljana zeigt. Juhu! Das ist unser Weg. Rechts geht es nach Prežganje.
Über Trebeljevo ins Tal der Besnica
Es ist überflüssig zu erwähnen, dass wir wieder bergauf fahren, denn es geht sowieso die ganze Zeit rauf und runter. So ist es eben. Die Steigungen, zumindest diese, die bergauf führen, enden bei der Siedlung Trebeljevo . Aber nur vorübergehend, deswegen sollten wir uns nicht zu früh freuen. Hier ist ein Sattel; am Dorfrand biegt die Straße scharf nach rechts ab. Der Wegweiser nach Ljubljana zeigt uns sowieso denselben Weg. Wenn wir keine Kräfte und flüssigen Vorräte mehr haben, biegen wir nach links an der Kirche vorbei in die Siedlung Veliko Trebeljevo ab . Von hier sind es eineinhalb Kilometer bis zum touristischen Bauernhof Kamnikar. Wir fahren bergab zur Siedlung Zgornja Besnica und biegen zwischen den Häusern in Richtung der Siedlung Javor ab.
Der letzte Eichhörnchensprung
Der Weg nach Javor ist eine Eichhörnchen-Abkürzung zu den schwer zugänglichen Nahrungsvorräten. Deswegen Vorsicht! Wir müssen die Gänge flink und rechtzeitig umschalten, denn die Straße ist fast „aufrecht". Ich hasse Eichhörnchen. Anstrengend! Auf dieser Tour haben sich schon einige Steigungen angehäuft. Am Gipfel, bei der Kreuzung mit der Vorfahrtsstraße fahren wir geradeaus und endlich geht es wieder ein wenig bergab. Wir befinden uns in der Siedlung Javor, hinter einem zerfallenden Haus, für das man behaupten könnte, dass es einmal ein schönes Bauernhaus gewesen ist . Wir biegen dann wieder scharf nach links ab und fahren bergab, bergab, bergab... Ich verspreche Ihnen, dass es bis zum Ziel keine Steigungen mehr gibt. Unten fließt ein Bächlein, man nennt es Javorska reka (auf Deutsch: der Javorski Fluss), und wenn jemand die restlichen Paar Kilometer nicht mehr schafft, kann er sich hier ein bisschen erfrischen. Wasser gibt es im Bach nicht viel, deswegen scheint die Bezeichnung „Fluss" etwas übertrieben . Aber das ist eine lokale Besonderheit, denn in diesem Gebiet nennen die Einwohner jedes fließendes Wasser „Fluss". Im Tal wartet eine Kreuzung auf uns. Wir sind in der Siedlung Selo pri Pancah und biegen nun nach rechts auf die Hauptstraße ab. Die linke Straße führt nach Pance und Grosuplje. Wir treten noch ein paar Mal (das bedeutet nicht nur zweimal) auf die Pedale und schon sind wir in der Siedlung Podlipoglav . In der Mitte des Dorfes biegen wir nach rechts ab. Nachdem wir durch das Dorf Sadinja vas durchgefahren sind, erblicken wir ein Schild mit der Überschrift Ljubljana. Na endlich! Das wird Sostro sein. Wahrscheinlich brauchen wir alle eine Erfrischung. Wir können gleich das erste Gasthaus Pri Kovaču bei der Buswendestelle wählen . Aber ich möchte nichts mehr von den Eichhörnchen hören!